Das Carls hat den Soul

Jeff Cascaro spielt auch Trompete
Jeff Cascaro spielt auch Trompete
Jeff Cascaro bringt den Kai zum Beben

„Jeff Cascaro?  Kenn ich nicht! Was? Den kennst du nicht?“ – So oder so ähnlich lauten Dialoge wenn es um den Bochumer Soul und Jazzsänger Jeff Cascaro geht. Am 24. Februar erscheint sein drittes Album „The Other Man“, Ende Mai steht er beim Elbjazz-Festival auf der Bühne. Anlass genug mit Band schon einmal Hamburger Luft zu schnuppern und im Carls ein Gastspiel zu geben. Das Carls ist rappelvoll, ein gutes Zeichen dafür einerseits, das der Kultursalon inzwischen eine etablierte Instanz im Hamburger Kulturleben wird und andererseits dafür dass hier kein Unbekannter auf die mit fünf Musikern übervolle Bühne tritt. Diesmal ist der Sound im Carls nichts für zartbesaitete Gemüter: Schlagzeuger Christoph Huber und Bassist Christian von Kaphengst treiben Cascaro und das Publikum, wenn es keine Bestuhlung geben würde wäre sofort tanzen angesagt – eine wohltuende Abwechslung im ewigen Singer-Songwriter Reigen.

Drei von fünf Musiker im Blick - das Carls war voll
Drei von fünf Musiker im Blick - das Carls war voll
Musik mit Schweiß gemacht – im Carls noch nicht so häufig vorgekommen. Das Cascaro kein Unbekannter ist sieht man auch am journalistischen Ritterschlag für den Kultursalon – der Spiegel ist da. Cascaro klingt mal wie Barry White, dann wie Al Jarreau, Marvin Gaye und Wilson Picket werden auch zum Vergleich herangezogen. Gespielt werden eigene Stücke und Cover – diese sind virtuos auf eigene Art interpretiert. Bei den Stücken der neuen CD gibt Cascaro noch seinen Musikern Anweisungen, die Band ist aber auch so aufeinander eingestimmt – es groovt das es eine Freude ist.

Christian von Kaphengst, Christoph Huber, Jeff Cascaro, Bruno Müller, Ulf Kleiner
Christian von Kaphengst, Christoph Huber, Jeff Cascaro, Bruno Müller, Ulf Kleiner
Der Bochumer ist seit über 12 Jahren Professor für Jazz-Gesang an der Hochschule für Musik in Weimar und hat auch schon bei DSDS als Vocal-Coach gearbeitet – nicht dass das wirklich ein Qualitätszeichen wäre – aber immerhin. Mehr für seine Qualität spricht seine weitere Vita: Er sang mit so unterschiedlichen Musikern wie den Fantastischen 4, Ute Lemper, Sasha, Paul Kuhn und den Guano Apes – Respekt! Das Carls ist auf jeden Fall kein Geheimtipp mehr, und man ist gut beraten sich rechtzeitig Karten zu reservieren – auch in Anbetracht der hochkarätig besetzten nächsten Konzerte: Am 19.Februar kommen Nils Wülker und Arne Jansen ebenfalls als Elbjazz-Preview, am 25.März Klaus Paier und Asja Valcic. Am 15.April geht es Kina Minze zurück in die 30er Jahre und am 20.Mai kommt der Träger des Hamburger Jazzpreises Vladyslav Sendecki. Die Sommerpause leiten Nathalie & Nathalie am 10.Juni ein, im Sommer geht es dann wieder zusammen mit Quartierskultur draußen weiter.

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