Premiere gelungen

Kaiserkai hält Sturmflut stand
 
Busse müssen gegen Boote getauscht werden
Busse müssen gegen Boote getauscht werden
Trotz entgegenlautender Meldungen in der allgemeinen Presse kann der zweiten Bauabschnitt der Hafencity, dem Kaiserkai, nur bescheinigt werden : "Premiere gelungen". Die gestrige Sturmflut zeigte für den Kaiserkai daß die Generalprobe erfolgreich war und das Konzept der Warften funktioniert. Das Spektakuläre an der Sturmflut war das unspektakuläre. Alle Keller sind trocken geblieben, alle Fluttore haben gehalten. Im Gegensatz zum Sandtorkai, wo dem Vernehmen nach vorwiegend Altlasten und Baumängel für Aufsehen sorgten, blieb der Rest der Hafencity in den fertiggestellten Teilen von Problemen frei.

 

Das Kaisers mit geschlossenen Flutschutztoren
Das Kaisers mit geschlossenen Flutschutztoren
Das Konzept funktionierte so gut, das die Sturmflut zu einer großen Werbeveranstaltung für Hafencity geriet. Passanten erkundigten sich wo noch Wohnungen zu kaufen gebe und auch der Wirt vom Kaisers sieht sich jetzt nach einer Wohnung in der Hafencity um. Auch am Tag danach sieht der Kaiserkai fast so aus als hätte die Sturmflut nicht stattgefunden. Die Promenaden überwiegend sauber und kaum Treibgut zu sehen. So sauber, das Touristen auf den Pfaden der Sturmflut ungläubig nach nicht vorhanden Schäden suchen.

 

Baustellen

 

Die Feuerwehr an der Baustelle der U4
Die Feuerwehr an der Baustelle der U4
Der Kampf gegen das Wasser
Der Kampf gegen das Wasser
Anders sah es gestern bei den Baustellen aus. Während auf der Baustelle der Elbphilharmonie alles rechtzeitig gesichert war und ein Wachmann nur lakonisch bemerkte: "Wieso ? Wir wußten doch was kommt und hatten alles rechtzeitig geplant" waren andere Baustellen von der Schnelligkeit der Flut überrascht worden. An der Unileverbaustelle mußte in aller Eile ein Notdeich errichtet werden um ein versinken des teilweise fertiggestellten Kellergeschosses zu verhindern. Im Minutentakt kamen große LKW mit Sand zur Baustelle und halfen diesen Deich zu bauen. Bauleute, teilweise schon bis zu den Knien im Wasser, kämpften gegen die schnell steigende Flut, riesige Radlader, mit den Rädern schon im Wasser, bewegten
Der Kampf gegen das Wasser geht verloren
Der Kampf gegen das Wasser geht verloren
Unmengen an Sand. Trotz das es ihnen gelang den Notdeich rechtzeitig zu schliessen, floß später doch Wasser durch den Notdeich in die Baugrube. Ebenfalls im Wasser versanken die Baustelle der U4, zahlreiche Feuerwehrleute versuchten die Baugrube wieder leerzupumpen. Die meisten teuren Baugeräte waren aber rechtzeitig auf trockene Bereiche verbracht worden, einzig ein einsamer Bohr-LKW auf dem Strandkai blieb als Mahnmal und beliebtes Fotomotiv zurück.

 

Sandtorkai

 

Sandtorkai
Sandtorkai
Das Fluttor klermmt
Das Fluttor klermmt
Auf dem Sandtorkai wurde aber für die meisten Fotomotive gesorgt. Zahlreiche Autobesitzer hatten es trotz Warnungen, schon vor 13:00 fuhren die Lautsprecherwagen durch die Straßen, nicht geschafft ihre Autos aus dem Gefahrenbereich zu entfernen. Spektakuläre Bilder gaben Autos in denen das Licht auch noch unter Wasser brannte oder Roadster die bis zum Dach im Wasser standen. Im vorderen Bereich des Sandtorkais wurden bei dem Versuch Flutschutztore zu schliessen gleich Mängel im Handling dieser Tore aufgedeckt. Glücklicherweise befanden sich die Mängel an Stellen, die bei dieser Höhe des Hochwassers nicht betroffen waren.

 

Fazit

 

Verlassenes Bohrgerät am Strandkai
Verlassenes Bohrgerät am Strandkai
Der Vorplatz des Vasco-Da-Gama-Platzes unter Wasser
Der Vorplatz des Vasco-Da-Gama-Platzes unter Wasser
Klar ist, das der Sandtorkai die schwierigere Position in der Hafencity hat. Am Schnittpunkt zwischen Speicherstadt und Hafencity ist eine Seite dem Wasser relativ ungeschützt ausgesetzt. Hier scheint bei den weiteren Bauabschnitten auch das Konzept und die Materialien verbessert worden sein. Sozusagen "Hafencity Version 2.0". Um mit einem Interessenten aus Kopenhagen zu sprechen: "Ich habe mir vor Jahren das Konzept der Hafencity angesehen und zweifelte. Heute bin ich überzeugt worden. Wo ist die nächste freie Wohnung ?"

Die Promenade Blickrichtung Marco-Polo-Terrassen
Die Promenade Blickrichtung Marco-Polo-Terrassen
 

 

Link zu unseren Bildern zur Sturmflut  

 

Kampf gegen das Wasser