Auf Augenhöhe: Zehn Jahre gigantische Touren

Jens-Michael May und Christoph Heilmann
Jens-Michael May und Christoph Heilmann
Auge in Auge mit den Giganten – Jasper-Erfolgstour feiert zehnjähriges Jubiläum

Eine Hafenrundfahrt mit dem Bus – das hört sich zunächst nicht wirklich spannend an. Genau so dachten auch die Verantwortlichen von Friedr. Jasper Rund- und Gesellschaftsfahrten GmbH (Jasper), als ihnen einer ihrer Busfahrer von einer derartigen Tour in Bremerhaven berichtete. Sie ließen es dennoch auf einen Versuch in Hamburg ankommen. Zehn Jahre nach der ersten Fahrt am 6. April 2002 blickt die Hafentour „Auge in Auge mit den Giganten“ auf eine einzigartige Erfolgsstory zurück. Zeigten zu Beginn der Touren am Sonnabendnachmittag gerade mal zwischen neun und 17 Personen Interesse, sind die Touren heute bereits Wochen im Voraus mit 57 Passagieren ausgebucht, im Sommer kommen zu den Terminen am Wochenende noch regelmäßige Fahrten Mittwoch- und Freitagnachmittag dazu. Die Jasper-Busse sind die dreistündige Tour inzwischen 5.700 Mal gefahren und haben dabei 314.000 Kilometer zurückgelegt – oder sozusagen acht Mal die Erde umrundet.

Im Cafe des Duckdalben
Im Cafe des Duckdalben
Jens-Michael May, Geschäftsführer von Jasper, legt Wert auf die Feststellung, dass der Erfolg der Tour ohne die Zusammenarbeit mit der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA), dem Betreiber von drei der vier Containerterminals, und dem Tourguide-Unternehmen Hamburg nach Maß nicht möglich gewesen wäre. Tatsächlich ist es entscheidend, wie der Tourguide den Besuchern den Hamburger Hafen und seine hochmodernen Containerterminals erklärt. Chefguide Christoph Heilmann führt uns an einem trüben Apriltag perfekt durch die Zeitreise, die an der Überseebrücke beginnt, durch die Speicherstadt und die HafenCity entlang an den ältesten Schuppen der Stadt bis hin zum modernsten Containerterminal der Welt in Altenwerder führt. Hier sind Hamburger und Gäste immer wieder gleichermaßen beeindruckt, dass der Mensch zwischen den riesigen Containern kaum noch eine Rolle spielt: Ein computergesteuertes Lagerungssystem und ebensolche Transportplattformen erledigen Ab- und Beladen der Schiffe sowie die Lagerung wie von Geisterhand geführt (fast) alleine.

Das CTA in Betrieb
Das CTA in Betrieb
Auch bei schlechtem Wetter ist die Tour geeignet, denn Aussteigen muss der Tourist nur gegen Ende der Tour, wenn der Bus einen Stopp bei der Seemannsmission Duckdalben einlegt. Was vor zehn Jahren als Ort für eine Toilettenpause gedacht war, ist zu einem äußerst beliebten Bestandteil der Tour geworden. Das Café Duckdalben ist für die Seeleute gedacht, die dort für ein paar Stunden festen Boden unter die Füße bekommen, in dem kleinen grünen Garten etwas anderes außer Wasser sehen, nach Hause telefonieren oder Billard spielen können, bevor sie den Hafen, ohne Hamburg und die Reeperbahn gesehen zu haben, wieder verlassen. Alte Seemannsromantik gibt es nicht mehr: Ein Schiff, das im Hafen liegt, produziert nichts als Kosten und fährt so schnell wie nur irgend möglich weiter. Die Seeleute aus aller Welt wissen daher den Einsatz von Diakon Jan Oltmanns und seinen vielen ehrenamtlichen Helfern besonders zu schätzen: Das Café Duckdalben, in dem sie an 364 Tagen im Jahr eine kurze Auszeit vom Meer nehmen können, wurde zum beliebtesten Seemannsheim der Welt gewählt.

Der markante Bus von Jasper in Altenwerder
Der markante Bus von Jasper in Altenwerder
Wer die Tour „Auge in Auge mit den Giganten“ buchen möchte, kann das per Telefon unter 040-227106-10 oder online unter www.jasper.de tun. Die Fahrt kostet für Erwachsene 29 Euro. Wichtige Voraussetzung ist ein gültiger Personalausweis, ohne den eine Mitfahrt ausgeschlossen ist. (DG)