Bunt, sonnig und abwechslungsreich: Der Tag der Elbphilharmonie

Trotz Demonstration - drinnen und draußen beste Stimmung
Trotz Demonstration – drinnen und draußen beste Stimmung

Der bzw. die Tage der Elbphilharmonie am 17. und 18. Mai zogen bei strahlendem Sonnenschein ein begeistertes Publikum an, das sich Hamburgs berühmteste Baustelle anschaute, Architekturvorträge anhörte und gleichzeitig mit einem bunten Open-Air-Programm auf dem Vorplatz des Musikhauses verwöhnt wurde. Nur die wegen der Demonstration der Blockupy-Bewegung am Sonnabend notwendige massive Polizeipräsenz störte das friedliche Bild ein wenig und verzögerte die Anreise vieler Besucher erheblich. Zu Zwischenfällen zwischen den Demonstranten gegen soziale Ungerechtigkeit und der Polizei kam es allerdings nur weitab des gut abgeschirmten Konzerthauses.

Denjenigen, die eine der rund 5000 kostenlosen Karten für die Baustellenbesichtigung ergattert hatten, wurde ein großartiger Eindruck der Baustelle, vor allem vom großen und kleinen Konzertsaal und der Plaza in 37 Metern Höhe ermöglicht. Dazu kam der grandiose Ausblick auf Hamburg, an dem sich die meisten nicht sattsehen konnten.

Es war vermutlich das letzte Mal vor der Eröffnung, dass so viele Besucher Hamburgs berühmteste Baustelle besichtigen konnten. Künftig werden Besichtigungen kaum noch möglich sein, da nach den unendlichen Querelen nun mehr als 1000 Arbeiter damit beschäftigt sind, die rund 789 Millionen teure Elbphilharmonie zügig fertig zu stellen. Im Spätherbst 2016 wird es soweit sein, bevor Generalintendant Christoph Lieben-Seutter mit der Einspielzeit beginnen kann. Im Frühjahr 2017 soll das erste Konzert erklingen.

Zuvor oder im Anschluss an die Besichtigung konnten die Besucher dann vor der Kulisse des Hamburger Hafens und in herrlich entspannter Atmosphäre schon einmal hören, wen oder welche Musikrichtung sie ab 2017 in der Elbphilharmonie erwartet: Von Samba, Hip-Hop über Rock und Pop bis hin zu Soul, Jazz und Klassik war für jeden Geschmack etwas dabei. Besonders der Stargeiger Daniel Hope, der zusammen mit Mitgliedern des Ensemble Resonanz Vivaldis Vier Jahreszeiten in einer Version von Max Richter spielte, riss die rund 2000 Zuhörer mit und wurde auch nach zwei Zugaben kaum von der Bühne entlassen. Die hamburgisch-ghanaische Sängerin Y’akoto, als Höhepunkt des zweiten Tages geplant, hatte das große Pech, dass es am Sonntagabend zu regnen begann und zudem das Relegationsspiel das Hamburger SV gegen Greuther Fürth diesem Highlight einen Strich durch die Rechnung machte. Insgesamt konnten die Veranstalter mit der Resonanz des Publikums zufrieden sein, obwohl dieses großartige Programm durchaus noch mehr Zuhörer verdient hätte.