Premiere im Hamburger Hafen

Premiere im Hamburger Hafen: 16 österreichische Exporteure informierten sich über die Leistungsstärke von Deutschlands größtem Überseehafen

Die Geschäftsführer und Logistikleiter aus den Bereichen Maschinen und Anlagenbau, Lebensmittel- und Getränkeproduktion sowie Eisen- und Stahlerzeugung wurden erstmals von der Hafen Hamburg Marketing Repräsentanz Wien zu einer zweitätigen Fachexkursion nach Hamburg eingeladen. Das Informations- und Besichtigungsprogramm am 25.-26. Juni führte die Hafenkunden auf leistungsstarke Container-, Multi-Purpose- und Massengut-Umschlaganlagen, zu Reedereivertretern und auf die Elbe zu einer Hafenrundfahrt.

Sehr beeindruckt zeigten sich die Teilnehmer von dem hohen Automatisierungsgrad des HHLA Container Terminals Altenwerder (CTA). Für die Logistiker aus dem Inland war es interessant zu erfahren, welche Prozesse den Import und Export ihrer Außenhandelsgüter auf dem Terminal bis zum Laden oder Löschen auf ein Containerschiff an der Anlage steuern. „Die Exkursion war für mich sehr lehrreich, da man Einblicke in die vielfältigen Aufgaben und Arbeitsweisen eines Hafens bekam. Außerdem fand ich die Dimensionen eines Containerschiffs und die Weitläufigkeit des Hamburger Hafens faszinierend“, resümierte Andrea Ofner von Klosterquell-Hofer Ges. m.b.H.

Während eines Fachvortrags der Reederei China Shipping diskutierten die Exporteure Fragen zur Schiffsplanung, Auslastung und Fahrplangestaltung bei Containerschiffen. Das Handling von besonders schweren und großen  Maschinen- und Anlagenteilen stand bei dem anschließenden Besuch des Buss Hansa Terminals (BHT) im Mittelpunkt. Bei der Terminalbesichtigung erhielten die österreichischen Verlader Hintergrundinformationen zu den heute notwendigen Krankapazitäten für den Umschlag, Hinweise auf Ladungssicherung und das Stauen für den Seetransport sowie Einblicke in die Planung von Spezialverkehren im RoRo-Bereich. Anschließend präsentierte sich Deutschlands größtes Umschlagterminal für Kohle und Eisenerz – der Hansaport – den Gästen als weltweit einziges voll automatisiertes Schüttgutterminal. Während der Terminalbesichtigung wurde die eindrucksvolle Entwicklung im Bereich Automatisierung beim Umschlag von Schüttgütern deutlich. Ganz nah kamen die österreichischen Gäste den Seeschiffen dann auf einer Hafenrundfahrt, die von  Axel Mattern, Vorstand Hafen Hamburg Marketing e.V., Alexander Till, Leiter der Hafen Hamburg Marketing Repräsentanz in Wien, und weiteren Vertretern der Hafenwirtschaft begleitetet wurde.

„Das Programm dieser ersten von uns organisierten Fachexkursion kam bei den Teilnehmern, die auch die Gelegenheit zum gegenseitigen Erfahrungsaustausch nutzten, sehr gut an. Der lebendige Mix aus Fachvorträgen und Besichtigungsterminen zu allen Güterarten traf inhaltlich alle Fachbereiche der Delegationsteilnehmer. Die Resonanz der österreichischen Direktverlader ist so positiv, dass wir dieses Angebot ganz bestimmt wiederholen werden“, freute sich Alexander Till.

Der Hamburger Hafen ist für den Außenhandel Österreichs der bedeutendste Umschlaghafen im Containerverkehr. Die umweltfreundliche und zuverlässige Anbindung der Alpenrepublik auf der Schiene erfolgt durch wöchentlich 80 Containerzugverbindungen. Die KV-Terminals in Österreich sind durch diese Direktzugverbindungen mit den Umschlagterminals im Hamburger Hafen verbunden. Der Markteintritt des HHLA Tochterunternehmens METRANS im Oktober 2012 brachte zu den bestehenden Containerzugverbindungen der Anbieter TFG, IMS, RCA, Roland und K&N fünf zusätzliche Verbindungen. Neben der hohen Abfahrtsdichte an Vollcontainerdiensten sowie Spezialverkehren wie konventionelle und RoRo-Liniendienste zeichnet sich der Hafen Hamburg für die Abwicklung österreichischer Transitladung besonders durch seine hervorragenden Seehafen-Hinterlandverbindungen per Eisenbahn aus. „Auf der Schiene wurden im Jahr 2012 rund 289.000 TEU von und nach Österreich via Hamburg transportiert“, betonte Alexander Till. Zu den wichtigsten Exportgütern zählen unter anderem Maschinen, Papier, Holz, chemische Erzeugnisse sowie Lebensmittel, Eisen und Stahl.  In der österreichischen Einfuhr über den Elbehafen sind es vor allem elektrotechnische Erzeugnisse, Nahrungs- und Genussmittel wie z.B. Kaffee und Kakao sowie Textilien und andere Fertigwaren.