Elbwasser unterm Kiel

Die Peking, kurz vor der Passage durch das Störsperrwerk, hat nach 85 Jahren das erste Mal wieder Elbwasser unter dem Kiel. (Foto: TEN)
Die Peking, kurz vor der Passage durch das Störsperrwerk, hat nach 85 Jahren das erste Mal wieder Elbwasser unter dem Kiel. (Foto: TEN)

Die Wiederbelebung der Peking hat in Wewelsfleth begonnen

Die Viermastbark Peking, 1911 in Hamburg gebaut, gehört neben der Passat, der Pommern und der Padua (heute Kruzenshtern) zu den vier noch existierenden Windjammern aus der Flotte der legendären „Flying P-Liner“ der Hamburger Laeisz-Reederei.

Durch die Bereitstellung von 26 Millionen Euro, für die sich maßgeblich die Hamburger Bundestagsabgeordneten Johannes Kahrs (SPD) und Rüdiger Kruse (CDU) eingesetzt hatten, konnte der historische Frachtsegler nun auf einem Dockschiff von New York nach Deutschland zurückgeholt werden. Die Hoffnung darauf, dass Blohm & Voss als Bauwerft des Schiffes den Zuschlag für die Restaurierung erhält, ist nicht in Erfüllung gegangen. Die Peters Werft in Wewelsfleth hat als besonderer Spezialist für historische Schiffe den Auftrag bekommen. Hier werden zunächst im Ausrüstungspier die Masten abgebaut und zur späteren Restaurierung eingelagert. Nun stehen umfangreiche Arbeiten an, denen man laut Auskunft von Peter Sierk, Geschäftsführer der Werft, mit großem Respekt begegne und die einer regelrechten Wiederbelebung gleichen würden. Der komplette Rumpf muss entkernt und restauriert werden, die unter Wasser liegenden Teile bekommen eine moderne Ausstattung, wobei hierbei und bei den Decks und den Aufbauten viel der alten Nietstruktur erhalten werden soll.

Die Peking, kurz vor der Passage durch das Störsperrwerk, hat nach 85 Jahren das erste Mal wieder Elbwasser unter dem Kiel. (Foto: TEN)
Die Peking, kurz vor der Passage durch das Störsperrwerk, hat nach 85 Jahren das erste Mal wieder Elbwasser unter dem Kiel. (Foto: TEN)

Hierfür setzt die Werft einen Zeitraum von anderthalb Jahren an, bevor dann an der Ausrüstungspier mit dem Aufriggen, dem Setzen und Anbringen von Masten und Takelage sowie der Restaurierung der Aufbauten begonnen werden kann. Wenn das neue Holzdeck verlegt und die Teilrekonstruktion der historischen Inneneinrichtung erfolgt ist, sind aller Wahrscheinlichkeit nach weitere anderthalb Jahre ins Land gegangen, so dass mit der Heimreise der Peking nach Hamburg etwa 2020 gerechnet werden kann. Der Verein Freunde der Peking will dann als Betreiberverein des zukünftigen Museumsschiffes die nationale und internationale touristische Vermarktung übernehmen und die Peking zu einem lebendigen Museumsschiff mit interessanten Präsentationen machen. Spätestens zur Eröffnung des Deutschen Hafenmuseums, dessen Standort laut Kultursenator Carsten Brosda noch in diesem Jahr bekannt gegeben wird, soll die Peking von der Stiftung Hamburg Maritim an das Museum übergeben werden. n