Top-Stars auf dem Literaturfestival

Harbourfront

Zehn Tage im September wird das Kulturleben in der HafenCity und in Hamburg von einem Senkrechtstarter unter den Literaturfestivals bestimmt werden. Das Harbour Front Literaturfestival Hamburg holt schon im zweiten Jahr seines Bestehens die großen internationalen Stars in die HafenCity. Zwei absolute Könige des Literaturgeschäftes kommen nach Hamburg. John Irving, bekannt für seine tiefgründig makabren Romane wie „Gottes Werk und Teufels Beitrag“ und John Grisham, Autor von spannenden Thrillern rund um Recht und Gerichte wie „die Firma“  schreiben beide Bücher die von Millionen gelesen werden. Schade, dass die Lesungen der beiden Amerikaner nicht in der HafenCity stattfinden, aber noch gibt es hier ja auch keinen Veranstaltungsort, der über 2.000 Zuhörer fasst.

Daher ist die Laeiszhalle sicherlich eine adäquate Wahl. Aber die HafenCity und der Hafenrand haben keinen Grund sich zu beschweren. Allein vier Veranstaltungsorte liegen direkt in der HafenCity, und eine zweistellige Anzahl in fußläufiger Entfernung. Da fällt es schwer sich für eine der vielen attraktiven Veranstaltungen und Autoren zu entscheiden. Für jede literarische Vorliebe gibt es eine Lesung in der Nähe. Fangen wir in der Katharinenkirche an. Am Eröffnungstag, dem 8.September, gleich ein Highlight: Elke Heidenreich, Volker Schlöndorff und Jan Weiler unterhalten sich über Musik.

 

Am darauffolgenden Sonntag ein weiterer Leckerbissen für Fans des gepflegten Thrillers. Karin Slaughter liest zusammen mit ihrer deutschen „Stimme“ Nina Petri aus ihrem Roman „Entsetzen“. Am letzten Tag gibt es dann noch Ausflug mit Dennis Scheck und weiteren Autoren in die Welt der Genüsse und das nicht nur imaginär sondern bei ganz realen Genüssen. Das Carls beherbergt gleich dreimal Gäste vom Harbour Front Festival. Wie immer im Carls werden alle drei Events vom bewährten Kultursalon-Konzept begleitet. Aperitif, Flying Buffet und begelitende Weine sind im Preis inbegriffen. Zu sehen sind unter anderem die Schauspielerin Sabine Postel und ihr Vater Kurt, dessen tierische Reime von der Tatort-Kommissarin vorgetragen werden. Wer weniger unterhalten, denn mehr intelligent informiert werden möchte ist in der Kühne + Nagel Zentrale bestens aufgehoben.

Hier legt zum Beispiel Hans-Olaf Henkel den Finger auf die Wunden der deutschen Gegenwartsgesellschaft und analysiert mit „Die Abwracker“ die Ursachen der Finanzkrise aus seiner Sicht. In der Katharinenschule gibt es passend zum Umfeld etwas für Kinder ab 10 Jahren zu hören. Derek Landry und sein Sprecher Rainer Strecker setzen den vierten Fall des Skelettes Skulduggery mit viel Humor und jugendgerecht am 10.September schon ab 16 Uhr in Szene. Im Kesselhaus kommt die Londonerin Louise Welsh zum Zuge. Mit „das Alphabet der Knochen“ lesen sie und ihre deutsche Stimme August Zirner aus ihrem neuen Buch und führen die Zuhörer in eine abgründige Welt aus Geheimnissen, Sex, Lügen und Tod – aber keine Angst der tiefschwarze Humor bleibt dabei nicht auf der Strecke. In der Körber-Stiftung versucht Holger Noltze dem Zuhörer in der „die Leichtigkeitslüge“ die Komplexität klassischer Musik wieder schmackhaft zu machen. Ob es ihm gelingt kann man am 13.September erleben. Auch auf dem Wasser gibt es Literatur zu erleben. Auf dem IBA-Dock im Müggenburger Zollhafen kann man sich mit einer „Graphic Novel“ und Logik auseinandersetzen, auf der MS Bleichen im Hansahafen gibt es gleich eine ganze Reihe von Lesungen und auch einen Dokumentarfilm zu sehen – und – Doris Gercke liest zusammen mit Hannelore Hoger aus ihrem neuen „Bella Block“-Roman. Auf der Cap San Diego kann man neue noch nicht so bekannte Autoren entdecken. Hier findet der Debütantensalon statt. Insgesamt zwölf junge Autoren bewerben sich dabei um den mit 5.000 Euro dotierten Preis der Klaus-Michael Kühne-Stiftung, der abschließend von einer Jury vergeben wird.

Diese Aufzählung der Tipps ist jetzt reichlich lang geworden, aber es gibt noch viel mehr zu erleben. Es lohnt sich auch ein „Blind date“ mit den Autoren, einfach mal auch eine nur zeitlich passende Veranstaltung aussuchen und sich überraschen lassen. Alle Termine im Internet unter www.harbourfront-hamburg.com .