Barbara Kruttke, Einblicke – Ausblicke

Franziska Neubecker betrachtet ihr virtuelles Double in der Reflektion
Franziska Neubecker betrachtet ihr virtuelles Double in der Reflektion
Ausstellung im Haus mit den vielen Namen

Es gibt in der HafenCity Häuser mit starken Namen und wenig Character, Häuser ohne Namen mit ein wenig Character und ein Haus mit viel Character ohne offiziellen, dafür aber umsomehr inoffiziellen Namen. Von "70er Jahre Radiowecker", "Würstchenbude", "Ipod-Haus" bis zum Namen, den das Haus am Kaiserkai 56 in der Pressemitteilung der Agentur Kunstraum zur Ausstellung trägt: "Villa Kunterbunt" ist alles vertreten. In dem von "LOVE architecture and urbanism" gebauten ungewöhnlichem Haus bietet eine Wohnung im vierten Stock zusätzlich Ungewöhnliches. Der Eigentümer einer Wohnung stellt der Agentur Kunstraum für ein halbes Jahr die Räume für Ausstellungen zur Verfügung. Wer den Eigentümer kennt, weiss das Rolf Kellner von ÜberNormalNull immer für ungewöhnliche Aktionen gut ist. Ist er doch auch Initiator die "Schwebenden Archive" und Mitinitiator der Kreuzwege gewesen.

Orginal und Realität - Bild und Bagger
Orginal und Realität - Bild und Bagger
Die erste Ausstellung in diesem halben Jahr bestreiten Bilder der Düsseldorfer Künstlerin Barbara Kruttke. Die Bilder, eine moderne neue Form des Diptychons spielen mit den auch in der HafenCity häufig anzutreffenden spiegelnden Flächen. Kunst und Reflektion bilden, je nach Blickwinkel des Betrachters eine neue Einheit von Kunst und Umgebung, holen das "Draussen nach Drinnen". Die Bilder bestehen aus zwei Teilen (deswegen Diptychon), von denen der eine Teil eine von hinten bemalte Glasplatte ist und der andere Teil bemalte Leinwand. Die Spiegelungen schaffen Raum, wo keiner vorhanden ist und binden die Blicke des Betrachters.

Das zweidrittel Format bestimmt die Arbeit der Künstlerin
Das zweidrittel Format bestimmt die Arbeit der Künstlerin
Doch der Titel der Ausstellung ist Programm. "Einblicke – Ausblicke" lockt viele Besucher auch wegen der Einblicke in eine Wohnung im Kaiserkai und die Ausblicke aus derselben an. Laut Franziska Neubecker kommen mehr als die Hälfte der Besucher wegen der Wohnung und sehen sich dann erst die Bilder an. Doch sie ist diesen Besuchern nicht böse, ganz im Gegenteil. Führt doch auch der eher beiläufige Blick auf die Bilder zu nachträglichem echtem Interesse.
 

Auch Prominenz nutzte inzwischen die Ausstellung zu ihrem Zwecke. Kultursenatorin Karin von Welck absolvierte schon ihr monatliches Arrabiata-Essen in den Ausstellungsräumen und auch Jörn Walter, dem das Haus immer ein persönliches Anliegen war, besuchte die Ausstellung schon mit seinem Stab.

Ein Modell der schwebenden Archive gibt es auch zu sehen
Ein Modell der schwebenden Archive gibt es auch zu sehen
Auch die nächsten beiden Künstler stehen schon fest. Zunächst wird es eine Ausstellung mit gegenständlichen Bronzeplastiken des Berliners Claus Lindner geben, dann werden Bilder von Frank Siebert gezeigt. Lebendig, großformatig und Abstrakt. Doch wer noch die Ausstellung von Barbara Kruttke sehen möchte muß sich beeilen. Nächsten Mittwoch(der 30.Juli) findet die letzte reguläre Mittwochsöffnung statt (von 17:00 – 20:00 Uhr) und am 2.August beendet die Finissage mit Weinprobe diese Ausstellung.

Die Bilder sind übrigens auch käuflich zu erwerben: Kleine Formate um die 350 Euro, große Formate um die 4000 Euro.

www.agentur-kunstraum.de

 

 

 

 

Weitere Impressionen
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Etwas Neues?
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Die Wohnung im Rohzustand
Die Wohnung im Rohzustand
Die Reflektion in der Mitte
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Im Kleinen spiegelt sich das Grosse
Im Kleinen spiegelt sich das Grosse
Wenn
Wenn