Horst Köhler verläßt das MuseumHorst Köhler eröffnet das internationale maritime Museum
Über Geschmack läßt sich bekanntlich streiten, über Musikgeschmack noch mehr und über Marschmusik ganz besonders. Sei es dass ausdauernd von Museums- oder Tammgegnern vorgetragene "Wir wollen unsern Kaiser Wilhelm wiederhaben" oder die von einem Marinemusikchor vorgetragenen Märsche – man muß es mögen. Die Märsche der Marine waren sicherlich den Vorlieben Peter Tamms geschuldet, die dann wahrscheinlich auch den eine Zeit lang ganz unterhaltsamen Beitrag der Demonstranten auslöste. Diese schmetterten vom Heck einer, durch das angrenzende Fleet kreisenden Barkasse, diesen Marsch in Anspielung auf die unterstellten militaristischen Neigungen des Sammlers, bis sie zur Ankunft des Bundespräsidenten aus dem Fleet vertrieben wurden.
Peter TammZur offiziellen Eröffnung des Museum kam dann auch alles was Rang und Namen hatte in Hamburg und Umgebung. Ole von Beust, Karin von Welck und Peter Harry Carstensen als Regierungsmitglieder oder Regierungsoberhäupter, Honoratioren aus Kultur und Wirtschaft und nicht zuletzt Horst Köhler, der Bundespräsident. Den Redereigen eröffnete Peter Tamm selbst, mit markigen Worten über die Seefahrt und Seemännern, die seine Gegner erfreut hätten, wären sie denn im Großraumzelt anwesend gewesen. Relativ harmlos mit "Erst mit dem Schiff begann die Menschheitsgeschichte" zu Seemännern "Menschen mit klarem festem Händedruck und hartem Blick" und dem weisen "Auf See überlebt nur wer gemeinsam handelt", dann an seine Kritiker gewandt "Wenn die Kinder der Wohlstandsgeneration mir als Mitglied der Kriegsgeneration den Krieg erklären wollen ist das wie wenn Blinde Sehenden das Sehen erklären wollen". Ole von Beust sagte später in seiner Rede: "Sie sind schon eine verdammt harte Nuß".
Demonstranten machen auf den ihrer Meinung nach militaristischen Character der Ausstellung aufmerksamMit einem hat Peter Tamm dann aber auf jeden Fall recht: "Ein Seezeichen mitten in der HafenCity – ein neues Wahrzeichen für die Stadt".
Horst Köhler knüpfte dann an die Wichtigkeit der Seefahrt in der Menschheitsgeschichte an. "Seefahrtsgeschichte ist ein Beispiel wie sich die Menschheit die Natur untertan macht" und "Wer hinausfährt um mit anderen Menschen Handel zu treiben ist offener Fremdem gegenüber als jemand der zu Hause bleibt". Mit dem Beispiel der antiken und mittelalterlichen Seerepubliken, die immer eine Keimzelle der Demokratie waren und wo Gegner der Demokratie auch immer die Seefahrer bekämpften schloß er seine Ausflug in die Geschichte ab und lobte Peter Tamm für seinen Bürgersinn. "Der Besitzer hat – der Stifter gibt" und "Der Besitzer behält – der Stifter erhält".
Ole von BeustOle von Beust zeigte einmal mehr, das er ein guter Redner ist. Von der schon oben erwähnten harten Nuß kam er zu Peter Tamms Mutter, der der eigentlich Dank für das Museum gebühre, da sie ihrem Sohn als erstes ein Modellschiff schenkte und der schon länge fälligen Frage "Warum eröffnen wir erst heute ein solches Museum in Hamburg?". Eine Frage, die er nicht unberechtigt stellt, ist doch Hamburg eine Stadt der Seefahrer. Doch im Grunde genommen irrt er hier. Gibt es doch mit dem Hafenmuseum im Aufbau durchaus ein Museum, dass, wenn es nicht chronisch unterfinanziert wäre, das Potential zu einem schönen Schifffahrtsmuseum hätte und trotzdem immer einen Besuch wert ist. Recht hat er dann aber mit seinem Schlußwort: "Alle werden mit leuchtenden Augen aus diesem Museum herauskommen".
Die Leiter der kleinen Museen in Hafennähe diskutieren über die ZukunftIm Anschluß an den Festakt hisste der Bundespräsident zusammen mit von Beust und Tamm vor dem Museum Flaggen, die im internationalen Flaggenalphabet die Buchstaben IMMH symbolisieren und begab sich zu einer Besichtigung in das Museum.
Zeit für die draussen wartenden Gäste über die Zukunft nachzudenken. Besondere Gedanken werden sich dabei die anwesenden Leiter der kleineren Museen im Hafen und in der Speicherstadt gemacht haben, ist es doch noch ungewiss, ob die Sogwirkung des grossen Museums positive oder negative Effekte auf die eigenen Museen haben wird.
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