Bombenentschärfung

Polizisten gingen von Haus zu Haus um die Bewohner zu informieren

Aufregung für die HafenCity und das Katharinenviertel

Dieser Montagabend war ein aufregender Abend für viele Bewohner der HafenCity, Speicherstadt und des Katharinenviertels. Bei Taucharbeiten im Zollkanal vor dem Hamburg Dungeon wurde Mittags ein verdächtiger Gegenstand gemeldet. Der Kampfmittelräumdienst der Feuerwehr untersuchte das im Wasser liegende Objekt gegen 16:00 Uhr, nachdem die Strömung wegen der Flut nachließ, und identifizierte das Objekt als amerikanische 500-Pfund Sprengbombe mit einem Aufschlagzünder. Darauf folgend wurde das für solche Fälle vorgesehene Procedere eingeleitet. Der Sperrradius in dem Bewohner ihre Häuser verlassen mussten wurde auf 300 Meter, der Warnradius in dem sich Bewohner in ihren Wohnungen auf der dem Bombenfund abgewandten Seite aufhalten müssen auf 500 Meter festgelegt. Diese Radien schlossen einen großen Teil der HafenCity und des Katharinenviertels ein. Gegen 19:00 Uhr wurde mit der Evakuierung begonnen, Polizisten und Hilfskräften machten per Lautsprecherrundsagen auf die Situation aufmerksam und gingen von Tür zu Tür um die betroffenen Bewohner persönlich zu informieren.

Notaufnahme Katharinenschule

Die Katharinenschule wurde zur Notaufnahmestelle vorgesehen und in den Abendstunden bewegten sich Menschen – teilweise mit kleinen Koffern – aus dem Katharinenviertel durch die Speicherstadt in Richtung Schule – ein seltsamer Anblick. Nachdem alle Evekuierugnsarbeiten abgeschlossen waren konnte gegen 22:30 Uhr mit der Entschärfung begonnen werden. Laut der Feuerwehr wurden in der Notunterkunft rund 200 Personen untergebracht, davon 15 Personen liegend. Für die Dauer der Entschärfung mussten der U-Bahn (U3) und Busverkehr (Willy-Brand-Str.) eingestellt werden. Auch die Feuer- und Rettungswache Innenstadt (F11) und die Löschbootstation “Kehrwiederspitze” mussten verlagert werden. Die 500 Pfund schwere Fliegerbombe wurde von einem Bagger aus dem Wasser vor der Speicherstadt gehoben und auf einer Schute abgelegt. Dort drehte der Sprengmeister am späten Abend den Aufschlagzünder heraus.

Der Fundort der Bombe

Nachdem die Bombe um 23:20 Uhr erfolgreich entschärft wurde, konnten die Maßnahmen zurückgenommen werden und die Bewohner wieder in Ihre Wohnungen zurückkehren. Insgesamt waren rund 500 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei, Hilfsorganisationen, Bezirksamt und anderen Organisationen im Einsatz. Die meisten Bewohner nahmen die Geschehnisse gelassen hin und nutzten den Abend für einen Kinogang oder einen gemeinsamen Fernsehabend im Club 20457. Der Bombenfund und die Entschärfung wurde im Übrigen auch mit dem Hamburger Katastrophenschutzsystem Katwarn gemeldet, ein heißer Tipp für alle, die sich noch nicht dem System angemeldet haben – die Sturmflutsaison steht bevor.

Diese Meldungen waren per SMS und Email zu empfangen:

Meldung der Katastrophenschutzbehörde
Bevölkerungswarnung: Bombenfund
20457
gültig ab sofort
Ausgabezeitpunkt: 17.9.2012, 21:43 Uhr
Stadt Hamburg meldet: Warnung, Bombenfund, gültig ab sofort, für PLZ 20457, Radio einschalten.

Und die Entwarnung:

Meldung der Katastrophenschutzbehörde
Bevölkerungswarnung: Bombenfund
20457
gültig ab sofort
Ausgabezeitpunkt: 17.9.2012, 23:30 Uhr
Stadt Hamburg meldet: Warnung, Bombenfund, gültig ab sofort, für PLZ 20457, Bombe entschärft, Maßnahmen sind beendet.

Der Kampfmittelräumdienst

KATWARN ist ein ergänzendes Warnsystem für die Stadt Hamburg, das bei Unglücksfällen neben den allgemeinen Informationen der Polizei, Feuerwehren und Radio die betroffenen Bürger per SMS oder E-Mail direkt informiert. Die Warnungen werden von der Feuerwehr oder dem zentralen Katastrophendienststab der Hamburger Innenbehörde ausgegeben und enthalten Kurzinformationen zur Gefahr sowie Verhaltensempfehlungen.

Anmeldung bei KATWARN

Bürger, die sich an KATWARN mit einer Postleitzahl angemeldet haben, erhalten bei Gefahrenlage am angegebenen Ort automatisch eine Warnung per SMS bzw. SMS / E-Mail. Die Anmeldung erfolgt per SMS über die Servicenummer 0163-755 88 42 unter Angabe des Stichworts »KATWARN« und der Postleitzahl ihres Wohnorts.

• Beispiel einer Anmeldung für Warnungen per SMS und E-Mail: KATWARN 20457 hans.mustermann@mail.de (für die PLZ 20457, E-Mail-Adresse optional)

Polizei im Anmarsch auf die HafenCity

Über die Servicenummer können nur SMS und keine Sprachanrufe angenommen werden. Die Anmeldung ist nur mit einer gültigen Postleitzahl innerhalb der Stadt Hamburg möglich. Dies kann auch die Postleitzahl der Arbeitsadresse sein, sofern nur der Arbeitsplatz in Hamburg liegt. Außer dem üblichen SMS-Preis des Mobilfunkanbieters für die einmalige SMS-Anmeldung zu KATWARN entstehen keine weiteren Kosten. In Abständen von etwa sechs Monaten wird eine Testwarnung verschickt, bei der die korrekte Funktion des Warnsystems überprüft wird.