Sirenenalarm am Donnerstag

Nie wieder nasse Füsse dank Katwarn
Nie wieder nasse Füsse dank Katwarn
Moderne Alternativen zur Sirene

Am kommenden Donnerstag, 8. September 2011, von 10.15 Uhr bis 10.20 Uhr, werden im Tidegebiet der Elbe die Sturmflutsirenen zu hören sein. „Es handelt sich hierbei um den jährlichen Probebetrieb“, sagt Volker Schiek, Staatsrat der Behörde für Inneres und Sport. Von den Anwohnerinnen und Anwohnern seien keine Maßnahmen zu ergreifen, erklärt der Leiter der Katastrophenabwehr. Im Ernstfall jedoch soll das Sirenensignal die Bevölkerung dazu auffordern, ihre Rundfunkgeräte einzuschalten und auf Durchsagen der regionalen Rundfunksender zu achten. Staatsrat Volker Schiek: „Der Probebetrieb dient neben einer Überprüfung der Funktionsfähigkeit der Anlagen auch dazu, das Sirenensignal – ein einminütiger, auf- und abschwellender Heulton – in Erinnerung zu rufen und auf die in Kürze beginnende Sturmflutsaison hinzuweisen.“ Hamburg verfügt zurzeit über knapp 70 Motorsirenen und 70 moderne, leistungsfähigere Hochleistungssirenen, wobei das Sirenenwarnnetz auch in den kommenden Jahren sukzessive weiter ausgebaut und modernisiert wird.

Trotzdem testen die Behörden natürlich die Sirenen
Trotzdem testen die Behörden natürlich die Sirenen
Innovation macht auch vor dem Katastrophenschutz nicht halt. Bisher lautete die Devise: Ohren auf und auf die Sirenen hören und im Zweifel auf die Radiodurchsagen achten. Seit diesem Monat geht es auch moderner: Das Warnsystem KATWARN informiert im Falle eines Falles eingetragene Benutzer über Sturmfluten, Orkane, Chemieunfälle oder Brände in einem Postleitzahlenbereich über SMS und E-Mail. Das in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer Institut entwickelte System ist für die HafenCity und den Hafenrand äußerst praktisch. Sowohl Sturmfluten als auch von der im Hafen beheimateten Industrie verursachte Unfälle können jetzt zeitnah und zielgenau bekannt gemacht werden. Nie wieder ertrunkene Autos im Flutfall, die Warnungen über das System sollen sehr viel detaillierter ausfallen, als ein allgemeines Sirenensignal. KATWARN wird von der Stadt Hamburg eingeführt, die auch die Kosten für die Einführung und den Betrieb sowie im Falle einer Alarmierung für das Versenden der Kurznachrichten übernimmt. Die technische Plattform stellt die Hamburger Feuerkasse, eine Versicherung der Provinzial-Gruppe, der Stadt kostenlos zur Verfügung. Das Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik ISST installiert, schult und betreut das von ihm entwickelte System KATWARN für die Stadt Hamburg im Auftrag der Hamburger Feuerkasse. Für den Bürger ist das System als Dienstleistung der Freien und Hansestadt Hamburg kostenlos. Es entstehen lediglich Kosten für eine SMS bei der Anmeldung und gegebenenfalls bei der Um- oder Abmeldung.

Neben Sturnfluten gibt es auch andere Gefahrenquellen im Hafen
Neben Sturnfluten gibt es auch andere Gefahrenquellen im Hafen
Und so funktioniert KATWARN:

Bürgerinnen und Bürger können sich kostenlos über die Servicenummer 0163-755 88 42 per SMS anmelden – mit dem Stichwort „KATWARN“ und der Angabe des Postleitzahlgebietes in Hamburg, für das die Warnung gelten soll (Beispiel-SMS für das Postleitzahlengebiet 20457 rund um den Hamburger Hafen: „KATWARN 20457 hans.mustermann@mail.de“). Die Angabe einer E-Mail-Adresse ist freiwillig. Pro Handynummer kann eine Postleitzahl angegeben werden. Die Nutzer erhalten dann – falls notwendig – künftig eine Warnung, wenn für den angegebenen Ort eine Gefahrenlage gegeben ist. Wichtig ist, dass ausschließlich Postleitzahlen innerhalb Hamburgs berücksichtigt werden. Bei einer Teilnahme ist zu beachten, dass KATWARN nicht die lokalen Anweisungen von Behörden, Polizei oder Einsatzkräften ersetzt, sondern diese ergänzt. Den Anweisungen ist auch weiterhin unbedingt Folge zu leisten.

Einfache SMS genügt
Einfache SMS genügt
Erhöhte Gefahr einer Sturmflut besteht insbesondere vom 15. September bis 31. März des  Folgejahres. Die modernen Hochwasserschutzanlagen der Stadt bieten Schutz vor Sturmfluten. Eine hundertprozentige Sicherheit gibt es bei naturbedingten Gefahren jedoch nie. Es ist daher wichtig, die betroffene Bevölkerung zu informieren und über das richtige Verhalten im Fall einer Sturmflut aufzuklären. Zu diesem Zweck werden von der Behörde für Inneres und Sport in Zusammenarbeit mit den Bezirksämtern Hamburg-Mitte, Harburg, Altona und Bergedorf im Zwei-Jahres-Rhythmus spezielle Informationsbroschüren herausgegeben.

Die Sturmflutmerkblätter erscheinen in acht Regionalausgaben und enthalten wichtige Hinweise für die Anwohnerinnen und Anwohner des jeweiligen Gebietes. Außerdem stehen die Merkblätter im Internet unter www.hamburg.de/katastrophenschutz zum Herunterladen zur Verfügung und liegen zudem in den Bezirksämtern aus. Dort sind auch Übersetzungen der Merkblätter in mehreren Fremdsprachen erhältlich.