Das Bootshaus an der Bille

l. Farid Müller, Carola Veit und Andreas Goertz mit dem Bauplan (Foto: TEN)
l. Farid Müller, Carola Veit und Andreas Goertz mit dem Bauplan (Foto: TEN)

Sanierungsfonds soll Um- und Anbau unterstützen

Am Ufer des tideunabhängigen, strömungsarmen Schleusengebietes der Bille, Bei der grünen Brücke 3, hat die Ruder-Vereinigung (RV) Bille ihr zuhause. Neben dem klassischen Wassersportangebot, wie Rudern, Drachenbootsport, Stand-Up-Paddling, Kajak- und Kanufahren, ist das Bootshaus durch das besondere Engagement der Ruder-Vereinigung über den Stadtteil hinaus zu einem unverzichtbaren Treffpunkt geworden.

Seit über 20 Jahren gibt es eine eigene Trainingsgruppe für Behindertensport, eine Seniorenabteilung trainiert regelmäßig im Fitnessraum, es gibt eine enge Zusammenarbeit mit der Stadtteilschule St. Georg und der öffentlichen Sonderschule Marckmannstraße, beide bieten hier Ruderkurse für ihre Schüler an, und hamburgweite Veranstaltungen wie die Hamburger Schulmeisterschaft Drachenboot oder die sogar über Norddeutschland hinaus besuchte Matjesregatta werden hier mit 500 bis 700 Teilnehmern ausgetragen. Nun ist das Bootshaus der Ruder-Vereinigung, weitestgehend in Eigenleistung der Mitglieder in den 1960er Jahren auf einem städtischen Grundstück am Billebecken in Rothenburgsort erbaut, in die Jahre gekommen und bietet zu wenig Platz. Die sanitären Anlagen und Umkleidekabinen reichen schon für den Vereinsbetrieb kaum aus, sie sind zudem nicht barrierefrei. Außerdem sind die Räumlichkeiten nach 60 Jahren grundlegend sanierungsbedürftig. Der Aus- und Anbau des Vereinshauses scheint dringend geboten. Das sehen auch die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen so und wollen die Ruder-Vereinigung mit einem entsprechenden Antrag an die Bürgerschaft mit 450.000 Euro aus dem Sanierungsfonds unterstützen, 100.000 Euro muss der Verein an Eigenmitteln nachweisen. Dabei scheint es aber um viel mehr zu gehen, als nur um ein neues Bootshaus. Rot-Grün will mit der Förderung das stadtteilverbindende Engagement des Vereins unterstützen, denn unter anderem können hier dann auch die Holz- und Fahrradwerkstatt eine neue Heimat finden, beides Einrichtungen, die bisher im Stadtteilzentrum RothenBurg, das im März geschlossen wurde, angesiedelt waren. Insgesamt sollen für den Bootsbereich durch Ausbau und Sanierung 250 Quadratmeter und 78 Quadratmeter für stadtteilbezogene Räume geschaffen werden. „Wir haben kein Stadtteilzentrum mehr, da ist es wichtig, so einen Platz zu haben, der stadtteilöffentliche Nutzungen einbezieht. Außerdem machen steigende Mitglieder- und Nutzerzahlen die Erweiterung und Sanierung der weitgehend in Eigenarbeit entstandenen Anlage aus den 60er Jahren erforderlich“, sagt Carola Veit, SPD-Bürgerschaftsabgeordnete für Rothenburgsort. Und Kollege Farid Müller, Parlamentarischer Geschäftsführer der Grünen Bürgerschaftsfraktion fügt hinzu: „Mit dem Geld stärken wir nicht nur die Ruder-Vereinigung Bille, sondern ganz Rothenburgsort und die umliegenden Stadtteile“. Andreas Goertz, 1. Vorsitzender des RV Bille lässt keinen Zweifel daran, dass sein Verein hier am Billekanalsystem offen für alle ist. „Wir haben hier keine Vereinsmeierei. Jeder ist willkommen und kann sich ehrenamtlich gern überall einbringen“, sagt Goertz und lädt zum „Reinschnuppern“ ein. Schon für einen Monatsbeitrag von 23 Euro kann hier eine komplette Familie, egal wie groß sie ist, Mitglied werden. Den Antrag will Rot-Grün in die erste Bürgerschaftssitzung nach der Sommerpause am 13. September einbringen. Läuft alles wie geplant, könnte noch in diesem Jahr mit den Baumaßnahmen begonnen werden, Fertigstellung Sommer 2018. n               TEN