Grüne Kraft voraus

Effizienz steigern, Ressourcen schonen: Beim gmec – global maritime environmental congress stehen in diesem Jahr alternative Antriebssysteme, digitale Transportsteuerung und verfeinerte Messelektronik im Mittelpunkt. Am 6. September diskutieren auf dem Umweltkongress der SMM renommierte Experten, wie mit weniger Emissionen die Wirtschaftlichkeit in der Schifffahrt gesteigert werden kann. 

 

Hamburg 11. Mai 2016 – Der Druck auf die Branche ist immens. Auf der einen Seite zwingt der starke Konkurrenzkampf die Schifffahrts-unternehmen, ihre Dienstleistungen zu wettbewerbsfähigen Preisen anzubieten – höhere Effizienz und geringerer Treibstoffverbrauch sind hier die Schlüsselfaktoren. Auf der anderen Seite erfordern immer schärfere internationale Standards Investitionen in Umwelttechnologien. Und auch die Kunden erwarten von den Unternehmen den Nachweis nachhaltigen Wirtschaftens. „Green Propulsion“ ist deshalb ein Schwerpunkt der Weltleitmesse der maritimen Wirtschaft SMM, die vom 6. bis 9. September 2016 in Hamburg stattfindet.

Die Bedeutung des Themas zeigt sich auch an den hochkarätigen und internationalen Experten, die ihre Beteiligung am global maritime environmental congress (gmec) zugesagt haben. Die Redner des Umweltkongresses beschäftigen sich am 06. September 2016 mit den drei Schwerpunkten „Harmful Air Emissions“, „Big Data“ und „Alternative Energy“. Neben Arsenio A. Dominguez von der IMO werden auch Dr. Martin Stopford von Clarkson Research, Tom Boardley von Lloyd’s Register und Oskar Levander von Rolls Royce Marine auf dem Kongress sprechen. Tickets für den gmec sind ab sofort mit Frühbucherrabatt für 350 Euro unter www.smm-hamburg.com/programm erhältich.

 

Die Emissionen müssen runter

Die International Maritime Organization (IMO) ist der weltweit maßgebliche Treiber beim maritimen Umweltschutz. Federführend ist hier das „Marine Environment Protection Committee“, dessen Chairman Arsenio A. Dominguez Keynote-Speaker auf dem gmec ist. Wie sich Emissionen in die Luft signifikant verringern lassen, darüber kann David Dingle, CEO der Reederei Carnival UK, aus praktischer Erfahrung berichten: Sein Unternehmen hat mehr als 400 Millionen US-Dollar bereitgestellt, um über 70 Kreuzfahrtschiffe mit einem Emissionskontrollsystem und einer Abgasreinigung auszustatten, die Scrubber zur Schwefelreinigung mit Diesel-Partikelfiltern kombiniert. Wichtiger Sparringspartner der Reedereien bei der technischen Umsetzung von Umweltschutzmaßnahmen sind die Klassifikationsgesellschaften. Deren Experten wissen, was wirklich wirkt. Tom Boardley, Executive Vice President von Lloyd’s Register, wird auf dem gmec erläutern, wo er weitere wichtige technische Stellschrauben sieht, um Emissionen nachhaltig zu reduzieren.

„Smart Shipping“ gehört die Zukunft

Für Martin Stopford ist „Big Data“ das Zukunftsthema der Branche. Der langjährige Chef des maritimen Forschungs- und Beratungsunternehmens Clarkson Research sieht die Schifffahrt vor einem grundlegenden Veränderungsprozess. „Smart Shipping“ erfordere Investments in Tools wie sensor-gesteuerte Informationen, Satelliten-Kommunikation, Daten-speicher, nutzerfreundliche Apps, IT-Systeme und Automation – denn nur wer hier mithält, bleibt im Markt. Die passende Ausrüstung dafür hat Inmarsat Maritime im Portfolio, dessen Präsident Ronald Spithout die wichtigsten Innovationen vorstellt. Wie technische Lösungen im Antriebsbereich aussehen können, weiß Oskar Levander, Vice-President des Motorenherstellers Rolls Royce Marine.

 

Alternative Antriebe: LNG als Königsweg? 

Vor Kurzem hat China angekündigt, an seinen Küsten Emissions-kontrollzonen einzurichten. Bis 2018 sollen Grenzwerte für den Schwefelausstoß gelten, die denen der bestehenden ECA-Zonen in Nord- und Ostsee und an der nordamerikanischen Küste entsprechen. Hintergrund: Sieben der weltweiten Top-Ten-Containerhäfen liegen in China. Ohne Dual-Fuel-Motoren wird es nicht mehr gehen, doch längst arbeitet die Branche an Alternativen zum konventionellen Treibstoff. Eindeutiger Favorit: verflüssigtes Erdgas, kurz LNG. DNV GL ist hier einer der Pioniere der technischen Entwicklung. Knut Ørbeck-Nilssen, Chef der maritimen Sparte der Klassifikationsgesellschaft, kennt die technischen Herausforderungen und weist Wege, wie der Ausbau der Infrastruktur schneller vorankommen kann.