Lautlos im Hafen

Aeroe der Entwurf der elektrischen Fähre von Visedo
Aeroe der Entwurf der elektrischen Fähre von Visedo

Geräusch- und emissionslose Elektrofähren

Während in Hamburg noch über alternative Schiffsantriebe und Landstrom diskutiert wird, ist man anderen Ortes schon sehr viel weiter: Für den Fährbetrieb zwischen der dänischen Insel Ærø und dem Festland ist die erste rein elektrische Autofähre im Bau und soll im Juni 2017 in Betrieb gehen. Das Design der Fähre ermöglicht nicht nur erwartete Einsparungen von 2.000 Tonnen CO2 jährlich, sondern auch 45 Tonnen Stickoxide und den fast völlig geräuschlosen Betrieb sowie erheblich geringen Wellenschlag. Bei der Ausstattung mit einem elektrischen Antrieb gewann der finnische Anbieter Visedo gegen den Industriegiganten Siemens, die Lithium-Batterien kommen aus der Schweiz. In Norwegen wurde jetzt schon die weltweit erste batterieelektrische Auto- und Passagierfähre in Betrieb genommen. Ihr Verbrauch liegt pro Strecke bei lediglich 150 Kilowattstunden, so viel wie ein norwegischer Standardhaushalt in drei Tagen benötigt. Siemens hat für diese Zusammenarbeit mit dem Schiffbauer Fjellstrand das komplette elektrische Antriebssystem sowie Ladestationen mit Lithium-Ionen-Batterien geliefert, die mit Strom, aus Wasserkraft gewonnen, geladen werden. Durch den Wechsel zum Batterieantrieb senkt der Schiffseigner Norled die Treibstoffkosten um bis zu 60 Prozent. Die Norled-Fähre zählt als Meilenstein auf dem Weg hin zum Betrieb von vollständig emissionsfreien Fähren entlang Norwegens langer Küste, wobei momentan auf mindestens 50 weiteren Strecken batteriebetriebene Schiffe eingesetzt werden könnten. Im Hamburger Hafen ist dieses Szenario noch Zukunftsmusik, auch wenn hier ein nicht geringer Teil der Schadstoffbelastung der Stadt aus dem Hafen kommt und sich manch Anwohner nicht nur über schadstoffärmere, sondern auch über leisere Schiffe freuen würde.