Nissis Kunst

Nisvican Roloff-Ok, kurz Nissi (mitte), mit ihrem Koch Sven Holz und Kellnerin Martina Jablinski in der Kunstkantine. (Foto: MK)
Nisvican Roloff-Ok, kurz Nissi (mitte), mit ihrem Koch Sven Holz und Kellnerin Martina Jablinski in der Kunstkantine. (Foto: MK)

Die Kantine für Kenner und Genießer

Ein halbes Jahr ist Nissis Kunstkanine jetzt geöffnet und schon hat sie sich einen festen Platz in den Herzen und in den Mägen der Nachbarn am Dalmannkai erobert. Nisvican Roloff-Ok, kurz Nissi, hat aber noch eine weitere Zielgruppe im Sturm erobert: Kunstfreunde haben die unkomplizierte Kombination aus einem kleinen Restaurant und Galerie für sich entdeckt und kommen auch von weiter her in die HafenCity um Nissis Ausstellungen zu besuchen. Sie scheint ein gutes Händchen für öffentlichkeitswirksame Künstler zu haben, nach Michael Mattern und Rüdiger Knott kam mit Victoria Voncampe gleich eine echte Hamburg-Ikone in die Kantine und zog die Menschen an – Verlängerung und Zusatzhängungen inklusive. Wenn man Nissi nach ihren Planungen für die nächsten Künstler fragt bekommt man nicht unbedingt eine Antwort – sie will keine langfristigen Planungen machen um sich dem Zufall zu öffnen. Nicht die schlechteste Variante, hatte ihr doch genau so ein Zufall Victoria Voncampe beschert, die auf eine Empfehlung von Rüdiger Knott kam. Entscheiden tut sie sich rein aus Bauchgefühl und persönlichen Geschmack – kommerzielle Überlegungen spielen für sie keine Rolle. Begonnen hat alles schon in jungen Jahren: Sie organisierte Ausstellungen für eine Bank, reiste zusammen mit einer Dali-Werkschau durch die Lande und arbeitete an der ersten Udo Lindenberg Ausstellung in Berlin mit, dann wurde ihr das Reisen zuviel und sie widmete sich ihrer Familie. Mit ihrer Kunstkantine erfüllte sie sich einen Lebenstraum, auch wenn die Anfänge nicht ganz einfach waren: Unerwartete Schwierigkeiten beim Ausbau sorgten immer wieder für eine Verschiebung der Eröffnung – immerhin so lange dass sie zwischenzeitlich ein Cafe an der Langen Reihe betrieb. Die Hindernisse sind inzwischen überwunden und zusammen mit ihrem Koch Sven Holz und Kellnerin Martina Jablinski sorgen sie inzwischen dafür das Mittags kaum noch ein Platz auf den 100 Quadratmetern zu finden ist – einige Gäste kommen jeden Tag und nehmen den Namen des kleinen Restaurants wörtlich: Sie nutzen es als Kantine wobei das Essen nichts mit dem Angebot seiner verrufenen Namensvettern zu tun hat. Nissi ist leidenschaftliche Köchin und tüftelt jeden Tag etwas Neues zusammen mit ihrem Koch aus und versorgt darüber hinaus eine ganze Reihe von Nachbarn mit Mittagessen. Abends ist die Kunstkantine meist noch verwaist, doch es spricht sich schnell herum dass die Fläche auch für Events zu haben ist – sogar ohne Catering.