Von Knollennasen und kotzenden Paradiesvögeln

Mordillo
Mordillo

Kunst an Bord bei AIDA Cruises

Ein kleiner unscheinbarer älterer Herr mit Bart und Brille, der nicht sicher ist, ob er seine helle Schirmmütze auf- oder doch besser absetzen soll, betritt die Bühne – und so setzt er sie mal auf, um sie im nächsten Moment gleich wieder abzunehmen. Er ist medienscheu, und doch ist er weltberühmt. Mordillo, der mittlerweile 82 Jahre alte Grafiker und Cartoonist aus Argentinien, ist zu Gast auf der AIDAsol, und seine Bilder sind neu im Programm der AIDA-Galerien. Der Erfinder der Knollennasen, der auf Mallorca lebt, war gerade bei einem Golfturnier bei Hamburg – nun steht er auf der Bühne der AIDAsol zwischen seinen Werken, die seine liebenswerten Knollennasenmännchen zeigen, passenderweise am Strand und auf dem Meer. 150 Filme wurden mit seinen Cartoons gedreht, ein Spielfilm ist gerade in Vorbereitung. In den 60er Jahren lernte er in Paris, ohne Sprache zu arbeiten, auf der Pressekonferenz am 19. Juli spricht er französisch. Er lässt es sich nicht nehmen, die Journalisten bei der Schiffsführung zum Thema „Kunst auf See“ zu begleiten.

Seit nunmehr zehn Jahren gibt es Galerien an Bord der AIDA-Kreuzfahrtschiffe. 45 verschiedene Künstler stellen aus und verkaufen ihre Werke in den schwimmenden Galerien, bis zu 2.000 Kunstwerke von Pop-Art bis hin zu surrealistischen Gemälden sind pro Schiff vom Kreuzfahrttouristen zu entdecken. Das Konzept geht auf: Auch die älteren Schiffe der AIDA-Flotte wurden nachgerüstet und haben nun eine Galerie. Menschen, die an Land nicht unbedingt Galerien besuchen, haben an Bord Zeit und keine Überwindungsängste, sich mit Kunstwerken zu beschäftigen. An Bord gibt es Kunst ab 120 Euro, für Unikate kann man schon mal bis zu 200.000 Euro zahlen. Das Kunstangebot wird von AIDA Cruises selbst kuratiert.

Am 19. Juli wurden auf der AIDAsol das Konzept „Kunst auf See“ und einige Künstler persönlich vorgestellt.

Feliks Büttner
Feliks Büttner

Feliks Büttner, Jahrgang 1940, lebt in einer ausgebauten Mühle in Rostock. Sein berühmtestes Werk ist die Gestaltung der AIDA-Schiffe mit Kussmund und Augen – diese Elemente finden sich auch in einigen seiner Bilder wieder. Seine Bilder zeichnen sich durch kräftige Farben aus, seine Zeichnungen, Aquarelle, Gouachen und Collagen tragen seine unverkennbare Handschrift.

Malte Brekenfeld hat gerade in China ausgestellt; seine Werke sind voller Details und Skurrilitäten und enthalten kritische Betrachtungen.

Rando Geschewski arbeitet mit Folien und Collagen. Er erzählt, dass seine schwer zugänglichen Bilder erst zögerlich angenommen worden seien. Er möge es, sich mit „normalen“ Menschen auszutauschen, die sonst nicht den Weg in die Galerie finden, und sich mit ihnen an Bord über seine Arbeit zu unterhalten, arbeite er doch sonst zurückgezogen in seinem Atelier. Porträts sind seine Leidenschaft.

Peter Bauer zeichnet Cartoons, er versuche „schwere Themen mit Humor zu vermitteln, um sie genießbarer zu machen“. Nur wenige Originale schafften es an Bord, er könne sich schwer von seinen Werken trennen.

Devin Miles ist neu im Programm der AIDA-Galerien. Der Pop-Art-Künstler arbeitet mit gebürsteten Aluminiumplatten, die versiegelt und mit Airbrush und Goldpulver bearbeitet werden. Seine Motive sind Ikonen aus den 50er und 60er Jahren in großformatigen Unikaten.

Regelmäßig bietet AIDA spezielle Kunst-Themenreisen an, auf denen Gäste die Künstler persönlich kennenlernen und dabei zuschauen können, wie neue Werke entstehen.