Die Olympische Aufgabe

Die Zeltstadt an der Dratelnstraße (Foto: ten)
Die Zeltstadt an der Dratelnstraße (Foto: ten)

Willkommenskultur in der Zeltstadt – die zentrale Erstaufnahme an der Dratelnstraße

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge geht in einer aktuellen Prognose für das Jahr 2015 von einem Zugang von mindestens 400.000 Flüchtlingen bundesweit aus. Weit über 200 Menschen erreichen täglich Hamburg. Und immer wieder entsteht der Eindruck, dass Politik und Fachbehörden von dem Flüchtlingsstrom überrascht werden.

Der Aufbau provisorischer Zeltstädte ohne vorherige Information der unmittelbaren Nachbarn, die zentrale Unterbringung von Flüchtlingen in immer wieder denselben Stadtteilen und die fehlenden Zukunftsstrategien für Arbeit und Wohnungen für die Flüchtlinge, die auf absehbare Zeit nicht in ihre Heimat zurückkehren können, lassen vermuten, dass die zuständigen Behörden mit der Situation überfordert sind – dieses in Hamburg aber nicht offen zugeben (wollen). Dabei sind viele Hamburger bereit zu helfen.

Praktische Hilfe bietet zum Beispiel der Verein Die Insel hilft in Wilhelmsburg. Mittlerweile 2.000 Flüchtlinge sind in den dortigen Einrichtungen der Zentralen Erstaufnahme teilweise in Zelten untergebracht. Traumatisierte Menschen, die ihr Eigentum zurücklassen mussten oder es auf der Flucht verloren haben. Männer, Frauen und Kinder, die auf engstem Raum leben, essen und schlafen. Ihnen stehen Wilhelmsburger zur Seite, die eine Kleiderkammer betreiben, Kulturangebote organisieren oder Deutschunterricht und Spielmöglichkeiten für die Kinder anbieten. Und immer wieder andere Menschen davon überzeugen, sich einzubringen. Denn auch die Helfer brauchen Helfer. Und ganz dringend suchen sie Mitstreiter, die Zeit spenden können und sich persönlich einbringen wollen.

Franz-Georg Wolf ist einer von ihnen. Zurzeit richtet er einen sogenannten Mediaraum ein, in dem die Flüchtlinge in Ruhe Deutsch lernen und die Kinder lesen und spielen können. Gebraucht werden PCs oder Laptops mit Zubehör wie Drucker und Kopfhörer sowie Wörterbücher. Aber auch Kinderbücher und Spiele stehen auf seiner Wunschliste. CF

 

deutschkurs@inselhilfe.org