Das Kesselhaus war gut gefülltMasterplan Diskussionen: Investoren und Bauherren
Eifrige Kesselhausgänger können die Einleitung zu den Diskussionen fast auswendig mitbeten. Leser der HafenCity-Zeitung inzwischen auch. Darum sparen wir uns die Einleitung und gehen gleich in Medias Res. Zielpublikum diesmal: Investoren und Bauherren. Auf dem Podium: Führende Vertreter der Immobilienbranche und die in diesem Zusammenhang natürlich unvermeidlichen „Masterplaner“ Dieter Polkowski, Jürgen Bruns-Berentelg und der eigentliche Planer Markus Neppl vom Planungsbüro ASTOC. Im Publikum: Vertreter von Baugenossenschaften, Immoblienriesen- und Zwergen in der HafenCity.
Das Podium bestand aus Vertretern von Verbänden, Genossenschaften und der ECE - sowie Stadt und HafenCity GmbHDie Diskussion hat auf Anhieb Feuer, nicht zuletzt durch den Geschäftsführer des Bundesverbandes Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen, Andreas Ibel. Ibel provoziert gleich von Anfang an: „Steilshoop am Wasser“ sei für ihn der Masterplan. Joachim Wege, Verbandsdirektor des Verbandes norddeutscher Wohnungsunternehmen, einem Verein in dem 408 Genossenschaften organisiert sind, hat auch Bedenken: „Wir lassen uns nicht an den Rand drängen – unsere Zielgruppe ist die Mittelschicht“ und bringt auch den vorurteilsbehafteten Stadtteil wieder ins Spiel: „Wenn man es falsch macht ist es ein zweites Steilshoop“.
Jürgen Bruns-Berentelg leitete wie gewohnt die Diskussion einDer Vorstand der Bergedorf-Bille-Baugenossenschaft ist ebenfalls kritisch unterwegs: „Bauen wie in den zwanziger Jahren mit schwierigen Lichtsituationen und Wohnungen ohne Blick aufs Wasser“. Die Meinung der Genossenschaftler ist für die Planungen der östlichen HafenCity nicht unwesentlich. Die Baugenossenschaften sollen das schaffen, was privatwirtschaftliche Investoren nicht schaffen wollen oder können: Bezahlbaren Wohnraum in der HafenCity schaffen. 16 Genossenschaffen wollen am Baakenhafen über 600 Wohnungen bauen – unverzichtbar für Hamburg. Aber – verständlicherweise auf den Grundstücken die sie sich vorstellen und nicht auf den schwierigen, „Abfallgrundstücken“, die, die Privatinvestoren nicht haben wollen. Jürgen Bruns-Berentelg versucht – zu Recht – preiswertes Wohnen zu relativieren: „In der Peripherie hat man 300-400€ mehr Mobilitätskosten, die man in der Innenstadt in die Miete stecken“.
Während der Diskussion ging es nicht harmonisch zuRichtig soforn man auch in der Innenstadt arbeitet. In der Folgediskussion bricht die einheitliche Front der mittleren Wohnungsbauunternehmen und der Genossenschaften auf. Es geht um die Größe der Grundstücke. Während Andreas Ibel kleinere Losgrößen fordert, wollen die Genossenschaft ihren Claim in einem Rutsch abstecken. Aus dem Publikum wird Ibel unterstützt. Die angebotenen Grundstücksgrößen bevorzugen große Unternehmen. Dieter Polkowski von der BSU kontert: „Wenn wir von semiprofessionellen Bauherrengemeinschaften verlangen können sich zu organisieren, können wir das wohl auch von Profis verlangen!“ Klingt logisch, lässt aber außer Acht, das es auch den Baugemeinschaften zunehmend schwieriger fällt für die Riesenobjekte Mitglieder zu werben. Unwidersprochen bleibt, das die größeren Grundstücke von den Bezirken einfacher verwaltet werden können. Bruns-Berentelg: „Kleinteilige Grundstücke produzieren Hindernisse wie man an vielen Beispielen in den Bezirken sehen kann“. Von der Imetas, die in der HafenCity zum Beispiel das Oval und das Kontor am Kaiserkai gebaut haben wird gekontert: „Erst kleine Investoren ermöglichen eine große Risikostreuung“. Klingt so als wäre die Diskussion erst jetzt wirklich eröffnet – Die Spannung steigt.
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