Andy Grote während des UrnengangesEr ist wieder hier, in seinem Revier…
Eben noch Politiker und schon bald der Chef von 1.700 Mitarbeitern im größten Verwaltungsbezirk Hamburgs: Andy Grote, 44 Jahre alter Rechtsanwalt mit Schwerpunkt Verwaltungsrecht, direkt gewählter Abgeordneter in der Hamburger Bürgerschaft und ausgewiesener Stadtentwicklungsexperte, früherer Fraktionsvorsitzender der SPD in Hamburg Mitte und Mitglied des FC St. Pauli, der auch noch mitten im lebhaften Stadtteil wohnt. Die einen – CDU, Linke und Piraten- suchten für diese Aufgabe einen ausgesprochenen Verwaltungsfachmann, der nach Möglichkeit parteilos ist; die anderen – SPD und FDP – suchten dagegen einen politischen Amtsträger, der gute Voraussetzungen mitbringt, sich in die Führungs- und Verwaltungsaufgaben schnell einzuarbeiten.
Die Abgeordneten wählenAllein bei den Grünen hieß es, dass sie sich bei der Wahl enthalten wollten, denn sie suchten jemanden mit Verwaltungs-, Führungs- und Politikerfahrung und keiner der drei Kandidaten erfülle alle Kriterien. Zwischen Andy Grote und dem – wie er es nennt – „…schönsten Amt, das es gibt…“ steht noch ein Verwaltungsakt: der von der Bezirksversammlung vorgeschlagene Kandidat muss noch vom Senat ernannt werden. Eine Formsache, denn die Wahl ging besser aus, als alle dachten. 26 Stimmen von 51 Abgeordneten waren für die erfolgreiche Wahl Grotes erforderlich. Die Mehrheitsfraktion der SPD (25 Stimmen) hat sich dafür vorsichtshalber durch eine Koalition die Stimmen der FDP (3) gesichert. Tatsächlich wurde der neue Bezirksamtsleiter mit 33 Stimmen gewählt, sein direkter Widersacher Rüdiger Günther erhielt 13 Stimmen, vier Abgeordnete enthielten sich und einer war aus beruflichen Gründen entschuldigt.
Gratulation der ParteifreundeDie einfache Arithmetik verrät es schon; Andy Grote wurde nicht nur mit den Stimmen der SPD und der FDP gewählt. Ein Ergebnis, das den künftigen Amtsinhaber überwältigte und er verspricht „ …eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den engagierten Bürgern und den Institutionen in Hamburg-Mitte…“ und wirbt bei seinen künftigen Mitarbeitern und den Bezirksabgeordneten für die notwendige Unterstützung um die gemeinsamen Aufgaben zu bewältigen.
Die erste Rede„Wir werden Andy Grote an dieses Stimmenergebnis messen“ sagt Falko Droßmann (SPD) und freut sich über den gelungenen Wahlausgang. Anders Jörg Fromann (CDU), der den Ausgang der Wahl als skandalös bezeichnet, da „Grote keinerlei Verwaltungserfahrung mitbringe und nur aus Parteitreue heraus gewählt wurde“. Ob „Freund oder Feind“ alle gratulieren dem neuen Bezirksamtsleiter und sagen ihm eine konstruktive – manche auch eine kritische – Zusammenarbeit zu. Es kann bald weitergehen: Die Probleme in Hamburg-Mitte warten darauf gelöst zu werden. (CF)
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