Der Siegerentwurf (BGP Architekten Zürich)The Jörn Walter Show
Berichte über Grundsteinlegungen, Gewinner von Architekturwettbewerben und Anhandgaben sind inzwischen in der HafenCity nicht einfach. Die pure Zahl der Ereignisse und Gebäude läßt zunehmend die mögliche architektonische Größe einzelner Entwürfe in der Masse untergehen. Spätestens im Rohbau geht bei der heutigen Skelettbauweise endgültig jedes Unterscheidungskriterium verloren. Da freut man sich über unterhaltsame Präsentationen und innere Werte der Entwürfe.
Eindeutiger Hauptdarsteller der Pressekonferenz am Dienstagmittag war Oberbaudirektor Jörn Walter, doch die Vorstellung des ersten Gebäudekomplexes des Elbtorquartiers am Magdeburger Hafen auf eine „One Man Show“ zu reduzieren würde der Sache nicht gerecht werden, zumal Oberbaudirektor Jörn Walter in Architekt Bob Gysin ein ebenso unterhaltsames wie erfolgreiches Pendant gefunden hatte. Ohne die beiden wäre die Konferenz nur eine weitere unter vielen gewesen, so wurde doch noch eine Veranstaltung daraus, die den Sinn für architektonische Feinheiten schärfte.
Mit Liebe zum Detail - Oberbaudirektor Jörn WalterDie Präsentation von Jörn Walter war die bei weitem lebhafteste der insgesamt neun Beteiligten an der Pressekonferenz. Das Kernthema ist eigentlich knochentrocken – nachhaltiges Bauen und der neue Gold-Standard des Umweltzeichen HafenCity. Jörn Walter und Bob Gysin brachten es dennoch fertig, ihren Enthusiasmus für den Ort und das Bauwerk zum Ausdruck zu bringen und auf die Zuhörer zu übertragen.
Bob Gysin und KollegenAuch wenn man sich fragt, warum das „spannungsvolle mäandrieren“ Garant für gute Architektur sein soll, gibt es doch schon ein paar Beispiele dieser Architektur in der HafenCity. Jörn Walter merkte man aber die Liebe zum Detail an und er erklärte auch, wie hier ein besonders schöner Arkadenraum überzeugt und dort gelungene Proportionen in der Raumgestaltung Anmutungen wie an der Binnenalster schaffen. Wer die wahren Qualitäten des Siegerentwurfes erkennen will, sollte aber auch auf die Details sehen, um der Argumentation folgen zu können. Denn wenn man der Argumentation der Jury für die Wahl des Projektes der Architekten BGP aus Zürich folgen will, kann man schnell die Frage stellen, ob eine Formulierung „Wie selbstverständlich fügt sich das 170 Meter lange Ensemble in die städtebauliche Situation zwischen Kaispeicher B … ein“ die Realität trifft.
Neun Mitglieder zählte der ExpertenkreisAuch bei den Visualisierungen zum Gebäude könnte man auch auf die Idee kommen, dass die Bebauung des knappen Areals am Magdeburger Hafen unter Umständen den Solitär Kaispeicher B mit seiner Masse erschlägt und eine etwas zurückhaltendere Bebauung mit Rücksicht auf Platz und Umfeld besser gewesen wäre. Doch diese Frage stellt sich sowieso für viele Teile der HafenCity und wer will verurteilen, dass die Stadt möglichst viel Raum in Nutzung bringen möchte.
Achim NagelDoch zurück zum nachhaltigen Bauen. Wie wichtig eine frühzeitige Planung für das nachhaltige Bauen ist brachte der Schweizer Bob Gysin auf den Punkt: “Umweltgerechtes und ökologisches Bauen ist wie Kindererziehung – was man am Anfang versäumt, kann man später nie mehr nachholen“. Greenpeace und der Designport sind die Hauptnutzer des Gebäudekomplexes und so kommt alles zum Einsatz was das Repertoire an modernen Energietechniken hergibt. Wärmepumpen, Solarkollektoren, passive Kühlung über Erdsonden, Photovoltaik, Windenergie und Regenwassernutzung. Die Dachflächen und die Innenhöfe sollen begrünt werden (Sollte eigentlich in der HafenCity Pflicht sein), darüber werden sich besonders die Nutzer der rund hundert Wohnungen freuen, die oberhalb der Gewerbenutzungen den Blick auf den Magdeburger Hafen genießen können. Auch die Direktorin von „hamburgunddesign“, dem Betreiber des Designports unterstricht die Forderung nach Nachhaltigkeit: “Zu gutem Design gehört immer auch Nachhaltigkeit“. Die Geschäftsführerin von Greenpeace Brigitte Behrens war mit der Wahl von Bob Grysin und seinem Architekturbüro sehr zufrieden, weist das Büro doch erhebliche Erfahrungen im Bau von Nullenergiehäusern auf und sie traut ihm zu, jetzt für Greenpeace ein Plusenergiehaus zu bauen.
Michael Krog70 Millionen Euro werden investiert, davon 50 Millionen für die Gewerbenutzung und 20 Millionen für die Wohnungen, für die Investoren gut angelegtes Geld, ist der Magdeburger Hafen zwar nicht das HafenCity-Gegenstück zur Binnenalster, wie kolportiert wurde, aber trotzdem noch spannend genug für eine 1A-Lage. Manche Versprechungen lassen sich aber trotzdem nicht halten. Auf einigen Visualisierungen zum Wettbewerb legten die Greenpeace-Schiffe direkt vor dem Gebäude an, ein schöner Gedanke, aber wegen der Brücken, die keine Hubbrücken sind, nicht realisierbar.
Jörn Walter in AktionDieses hier ist besonders gut gelungenUnd hier könnte man noch etwas nachbessernJörn Walter
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