Baggern für die Fähre

Ordentlich Schlick schaufeln - ein Traum für Baggerführer und ein Alptraum für Anwohner
Ordentlich Schlick schaufeln - ein Traum für Baggerführer und ein Alptraum für Anwohner
Notwendig, Laut und nervig

Zur schönsten Sommerzeit, gerade als alle mit offenen Fenstern schliefen und das Wasser gemütlich plätschernd die letzte Tiefschlafphase einleitete, war es jäh vorbei mit Schlaf und Ruhe. Eine Schwimmplattform mit gigantischem Bagger startete unangekündigte Arbeiten am Eingang zum Grasbrookhafen. Ab 6 Uhr war es mit der Ruhe vorbei, die tausend PS des Baggers drangen bis zum Anfang des Dalmannkais. Zur besten Ferienzeit eine durchaus erklärungsbedürftige Aktion. Für die Bauarbeiten ist die HPA zuständig, eine Institution die normalerweise keine Rücksicht auf Anwohner nehmen muss und für die jetzt mit der wachsenden Bevölkerung in der HafenCity neue Erfahrungen anstehen: Wenn man nicht möchte, das permanent das Telefon klingelt – rechtzeitig und umfassend informieren. Denn, niemand bestreitet dass die Arbeiten wichtig sind. Das  Ausbaggern sind nicht die ersten Anzeichen für den Bau der Marina im Grasbrookhafen – dafür hat sich immer noch kein Investor gefunden – sondern die Vorarbeiten für den Bau des Fähranlegers an der Elbphilharmonie.

 

An den Eingang zum Grasbrookhafen kommt der neue Fähranleger
An den Eingang zum Grasbrookhafen kommt der neue Fähranleger
Für die dafür notwendigen Pontons muss die Wassertiefe ausreichend sein, um auch bei Niedrigwasser ein Aufsetzen zu verhindern. Jeder der das Hafenbecken schon mal bei Ostwind gesehen hat weiß, dass das ein hartes Stück Arbeit ist. Bei Niedrigwasser konnte man zu Fuß das Becken überqueren, an dieser Stelle wurde seit Jahrzehnten nicht mehr gebaggert. Bleibt für alle Beteiligten die Hoffnung, das nicht noch ein Blindgänger aus dem zweiten Weltkrieg gefunden wird. Die Arbeiten für den Fähranleger sollen Ende des Jahres ermöglichen, dass der Anleger vom Sandtorkai an die Elbphilharmonie verlegt werden kann. Wichtig für den Dalmannkai, fällt bei der Renovierung der Sandtorhafenklappbrücke doch die einzige Verbindung nach Westen weg. Die Fähre kann zumindest teilweise für Ersatz sorgen. Im Zuge der Erweiterung der Linie 62 werden später noch weitere Anleger gebaut werden. Dann aber vor der zukünftigen HafenCity-Universität wo keine Menschen wohnen werden. Die Arbeiten sollen laut HafenCity Hamburg GmbH noch bis Anfang August andauern.