Schlickrutschen im Grasbrookhafen

Der sichtbare Teil des Sedimentproblems im Hafen

Wohin mit dem vielen Hafenschlick fragt sich die HPA seit letztem Jahr, denn der Hamburger Hafen hat ein zunehmendes Problem mit dem Sedimentmanagement.

Unfreiwillige Mittagspause für einen Ponton im Grasbrookhafen
Unfreiwillige Mittagspause für einen Ponton im Grasbrookhafen

Die Hafenbecken und die Elbe verschlicken, da zwar inzwischen viel und sichtbar gebaggert wird, aber immer noch niemand weiß, wohin mit dem vielen Schlick, daher wird er schlicht flussabwärts wieder in die Elbe gekippt und macht sich mit der nächsten Flut wieder auf den Weg nach Hamburg.

Anmerkung der Redaktion: Inzwischen hat sich Hamburg mit Schleswig-Holstein geeinigt und der Schlick darf wieder in der Nordsee entsorgt werden

Ursprünglich mal ein seeschifftiefes Hafenbecken - nun eher Watt bei Niedrigwasser
Ursprünglich mal ein seeschifftiefes Hafenbecken – nun eher Watt bei Niedrigwasser

Wie extrem das Problem ist, sieht man in den Fleeten der Speicherstadt und vor allem im Grasbrookhafen. Waren früher nur vereinzelt Sandbänke bei Niedrigwasser im nicht genutzten Hafenbecken sichtbar, kann man jetzt schon bei leichtem Ostwind bei Niedrigwasser wattwandern, nur an wenigen Stellen bleibt das Wasser stehen. Opfer der Verhältnisse wurde Ende April ein Baggerponton, der bei Flut das Hafenbecken von einem verlorenen Sonnenschirm befreien wollte – damit bei den für den Hafengeburtstag geplanten Regatten der Drachenboote und Optimisten keine Hindernisse im Wasser liegen. Die Pontonbesatzung bekam durch das ablaufende Wasser eine unfreiwillige Mittagspause verordnet, es ging – trotz geringem Tiefgang – nicht mehr vor oder zurück. Auch die Speicherstadt wird bei Niedrigwasser inzwischen von den Barkassen gemieden. Mit 1,50 Metern Tiefgang kann es dort ganz schnell bei Niedrigwasser mit der Hafenrundfahrt zu Ende sein.