Christop Ahlhaus und Michael R. Neumann vor der RiesenkaffeebohneNeumann-Gruppe setzt Tradition fort
Es ist modern, elliptisch und besteht überwiegend aus einer Glasfassade mit den verbindenden Stockwerken. Dass die elliptische Form von oben an eine Caturra-Kaffeebohne aus Brasilien erinnert ist eher Zufall, war aber das allerletzte Argument von Bernhard Karpf, Architekt bei Richard Meier & Partners, um Michael R. Neumann vom ultramodernen Bürogebäude zu überzeugen. Karpf war überzeugt davon, dass der nasse und der grüne Sandtorhafen einen spektakulären Abschluss brauchen würden. Die Form ist aus ökonomischen Gründen wichtig – ein kreisrunder Turm hätte zuwenig Platz gehabt. So bekam Bernhard Karpf von Michael R. Neumann eine Auswahl an Kaffeebohnen mit auf den Weg. „Die habe ich heute noch“ so Karpf.
Vorher gab es eine BegrüßungEine sehr viel größere Variante der Kaffeebohne steht direkt vor dem Turm auf der Coffee-Plaza. Entworfen wurde die riesige Skulptur in Form einer Kaffeebohne von Lotte Ranft, einer renommierten österreichischen Bildhauerin und Malerin. Fünf Meter hoch und drei Tonnen schwer ist der Kaffeebohnenkoloss, auf dessen Oberfläche die Geschichte des Kaffees festgehalten ist. Diese Bohne war auch die erste Station von Bürgermeister Christoph Ahlhaus auf seinem Weg zur Eröffnung der Coffee-Plaza. Michael R. Neumann zeigte markante Stationen auf der Oberfläche, bevor es zu den Ansprachen ging.
Und eine Reihe von Reden - hier von Hanns-Christian NeumannDer Kaffeehandel ist ein internationales Geschäft, Richard Meier & Partners ein internationales Architekturbüro und so war es nicht weiter überraschend, dass die Ansprachen in feinstem Hamburger Kaufmannsenglisch gehalten wurden – einzig der Bürgermeister kniff und lobte die neue Perle in Hamburgs neuem Stadtteil in Deutsch. Ale Redner gemeinsam erinnerten an die uralte Tradition des Kaffeehandels an dieser Stelle. Vor wenigen Jahren standen an Stelle der jetzigen Plaza noch die grünen Kaffee-Silos, die erst vor wenigen Jahren abgerissen wurden. Die Adresse Sandtorkai Ecke Sandtorpark gilt auch heute noch etwas weltweit bei den Kaffeehändlern. Wobei der Hamburger Kaufmann wohlgemerkt das „Kai“ nicht wie den deutschen Vornamen, sondern wie den englischen „Kay“ ausspricht. Daher ist die Anekdote nicht weiter überraschend, die Michael R. Neumann später erzählt: Damit auch die neue Firmenzentrale noch eine Adresse mit „Sandtor“ behält musste er massiv bei der Stadt intervenieren, die auf dem besten Weg war, die Straße „Am Sandtorpark“ mit einem weiteren nichtssagenden fernöstlichen Städtenamen zu versehen.
Und Bernhard Karpf, dem Architekten von RMP die das Gebäude entworfen habenFür Neumann war der Schritt aus der Speicherstadt mit seinen Büros rund um die ehemalige Kaffeeebörse dann auch nicht so groß wie man vermuten sollte. „Kaffee ist ein subjektives Gut, dass auch im Internetzeitalter auf Orte zur Identifikation setzt.“ Der markante und typische Richard Meier Turm an einer weltweit für den Kaffeehandel bekannten Stelle zeigt dabei, wie ein moderner und trotzdem traditionsbewusster Kaufmann in der globalisierten Welt angekommen ist. Das dabei der typische Hamburger Kaufmann schon immer ein Protagonist der Globalisierung gewesen ist, ist dabei ein anderes Thema. Im Inneren des Turms zeigt sich, dass ein repräsentativer Bau durchaus auch ökonomisch zweckvoll sein kein. Die ovale Grundform beherbergt Büros in unterschiedlichen Konfigurationen. Oben auf der Penthouseebene mit Blick über HafenCity und Sandtorhafen lädt ein Konferenzraum Gäste und Geschäftspartner entweder zu konzentrierter Arbeit oder zu weitschweifenden Blicken über den Hafen ein. Über diesen Hafen kommen 700.000 Tonnen Kaffee nach Deutschland – soviel wie sechs der größten Containerschiffe der Welt derzeit fassen. In den Ebenen unter dem obersten Stockwerk reihen sich die Büros mit Glasflächen rund um einen zentralen Flur und sorgen für ein ganz neues Arbeitsgefühl und Kommunikationsverhalten als in den früheren, eher an Behörden erinnernden langen Fluren in der Speicherstadt, erläutert Hanns-Christian Neumann, ein Neffe Michael R. Neumanns, bei einem Rundgang.
Bürgermeister Christoph Ahlhaus vor der Kulisse der HafenCityGlaubt man gerne – mit so einem Blick arbeitet es sich sicherlich noch mal so gut. Einige Ebenen tiefer erinnert die Konfiguration in den Handelsräumen mit den großen Monitoren und Handelsplätzen eher an ein Großraumbüro, doch auch hier nimmt die ovale Grundform der Offenheit die Schärfe – und hier erkennt man auch, dass die Grundfläche des Turms erstaunlich klein ist und trotzdem viel Platz bietet. Nochmal eine Etage tiefer findet man schließlich das, was man mit Kaffeehandel verbindet: Eine Teströsterei mit modernsten Maschinen und im Oval angeordneten Apothekenschränken für die vielen Kaffeeproben. Der ovale Grundriss hat die Möbelbauer für die Apothekenschränke ordentlich gefordert, erzählt Hanns-Christian Neumann. Letzte Station auf dem Rundgang ist die schöne Kantine, die fast eine ganze Ebene einnimmt und auch für Abendveranstaltungen genutzt wird. Insgesamt neun von dreizehn Etagen nutzt die Neumann-Gruppe im Turm, drei Büroebenen können noch gemietet werden. Auch die Restaurantfläche ist noch vakant, es werden aber schon Gespräche mit Interessenten geführt.
Die anschliessende Presserunde fand im Konferenzraum mit atemberaubendem Ausblick stattDas Kaffeegeschäft in Deutschland ist übrigens ein Geschäft ohne Wachstum. Weltweit wuchs der Kaffeehandel im Vergleich zum Vorjahr um rund zwei Prozent, der Handel der Neumann-Gruppe lag leicht darüber. Dabei spielt sich viel Bewegung im bereich des billigeren Robusta-Kaffees ab. Die Schwellenländer entdecken den Kaffeegenuss, können sich aber noch nicht den teueren Arabica-Kaffee leisten. Deswegen ist der Robusta-Preis auch auf einem dreizehn-Jahres-Hoch. Die Lager sind auf „Low“ wie Michael R. Neumann im anschließenden Pressegespräch erzählt und die Märkte reagieren deswegen empfindlicher auf Schwankungen durch Klima oder Politik. Eine beeindruckende Zahl sei noch zum Schluss erwähnt: 16 Millionen 60 Kilogramm Säcke gingen weltweit durch die Hände der Kaffeehändler der Neumann-Gruppe, die dafür rund 2.500 Menschen auf dem ganzen Globus beschäftigt – und alle Fäden laufen immer noch am Sandtor zusammen.
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