Öffentliche Plaza der Elbphilharmonie präsentiert sich erstmals ohne Gerüste

Schon jetzt macht die Plaza ordentlich was her (Fotos: Thomas Hampel)
Schon jetzt macht die Plaza ordentlich was her (Fotos: Thomas Hampel)

Projektbeteiligte geben Überblick über den Stand der Arbeiten – Bau ist seit der Neuordnung des Projektes weiter im Plan

Die Plaza der Elbphilharmonie, der öffentlich zugängliche Platz zwischen altem Backsteinspeicher und Neubau, wird eine der Besucherattraktionen des neuen Konzerthauses werden. Auf 37 Meter Höhe bietet dieser zentrale Platz einen atemberaubenden Rundumblick auf Stadtpanorama und Hafen. Derzeit sind erstmals die Gerüste auf der Plaza weitgehend abgebaut. Aus diesem Anlass haben die Projektbeteiligten heute Vertretern der Medien einen ersten Raumeindruck der Plaza gegeben und diesen außergewöhnlichen Ort näher vorgestellt.

Kultursenatorin Prof. Barbara Kisseler: „Es ist beeindruckend, mit welcher architektonischen Leichtigkeit die Plaza die Verbindung zwischen altem Backsteinspeicher und neuem Glasgebäude schafft. Als Platz für Alle unterstreicht die Plaza zudem den öffentlichen Charakter der Elbphilharmonie. Dieses Gebäude wird nicht nur ein herausragendes Konzerthaus, sondern auch einer der spektakulärsten öffentlichen Plätze Hamburgs.“

Stolz präsentierte Kultursenatorin Barbara Kisseler die fast fertiggestellte Plaza
Stolz präsentierte Kultursenatorin Barbara Kisseler die fast fertiggestellte Plaza

Stephan Deußer, Projektleiter Hochtief: „Wie alles an der Elbphilharmonie, ist auch die Plaza ein besonderer Ort mit besonderen baulichen Herausforderungen: von der geschwungenen Decke mit ihrem schallabsorbierenden Deckensystem, die mit Ihrer Unterkonstruktion in 3D geplant wurde, über die Bodenklinker, die eigens für die Plaza in einem Kohleofen gebrannt und in einem speziellen Muster verlegt wurden, bis zu den sechs Meter hohen Windschotts, die allein durch Ihre Geometrie und die Festigkeit des Glases standsicher sind.“

Ascan Mergenthaler, Projektverantwortlicher Senior Partner Herzog & de Meuron: „Die Plaza der Elbphilharmonie wird für Hamburg ein einzigartiger neuer, öffentlicher Ort. In 37 Meter Höhe entsteht in der Fuge zwischen Alt und Neu ein Platz, der an der Schnittstelle von Hafen und Stadt, den archaischen Kaispeicher mit dem gläsernen Konzerthaus verbindet.“

Die Windschotten schützen die Besucher vor dem Wind
Die Windschotten schützen die Besucher vor dem Wind

Die Besucher werden die rund 4.000 Quadratmeter große Plaza über die 82 Meter lange Tube, eine gebogene Rolltreppe, erreichen. Der öffentliche Platz liegt direkt auf dem alten Kaispeicher. Der Plaza-Belag greift mit seinen gebrannten Ziegeln den Bestandsziegel des Kaispeiches auf. Die geschwungene Decke der Plaza korrespondiert mit der markanten Wellenform des Daches. Von der Plaza sind der Große und der Kleine Konzertsaal sowie die Hotellobby, das Café und der Besucher-Shop zu erreichen. Durch große S-förmig gebogene Glaselemente (Windschotts) können die Besucher an zwei Stellen – im Norden Richtung Stadt, im Süden Richtung Hafen – den Umgang nach außen betreten. Von hier öffnen sich spektakuläre Blicke auf Stadt, Elbe, Hafen und HafenCity. Die Plaza wird künftig für Besucher auch unabhängig von einem Konzertbesuch zugänglich sein.

Seit der Neuordnung des Projekts befindet sich der Bau der Elbphilharmonie weiter im vereinbarten Zeitplan. Voraussichtlich am 7. Juli wird der letzte Kran an dem Konzerthaus abgebaut, bis 31. Januar 2016 wird die Weiße Haut im Großen Konzertsaal fertiggestellt, bis 30. Juni 2016 ist die Übergabe zugesichert und bis 31. Oktober 2016 die Abnahme. Am 11. Januar 2017 wird die Elbphilharmonie eröffnet. Die Plaza wird bereits Anfang November 2016 für die Öffentlichkeit geöffnet werden.

Windschotts

  • Die Windschotts im Süden und Norden dienen als Windschutz des Plaza Bereiches. Je nach Wetterlage können diese geöffnet oder geschlossen werden.
  • Sie bestehen insgesamt aus 28 Einzelelementen, von denen pro Seite drei Windschotts um 90 Grad drehbar sind.
  • Die Einzelelemente sind bis zu sechs Meter hoch, wiegen bis zu eine Tonne und sind als Verbundsicherheitsglas ausgeführt.
Alle Projektbeteiligten wirkte zufrieden mit dem Fortgang der Arbeiten
Alle Projektbeteiligten wirkte zufrieden mit dem Fortgang der Arbeiten

Plaza Boden

  • Angelehnt an den Bestandsziegel des Kaispeichers wurde ein Ziegel mit Kohlebrandzeichnung verwendet
  • Die Einstreuung von traditioneller Kohle vor dem Brennvorgang führt zu unregelmäßigen Zeichnungen des Ziegels.
  • Auch die Aufstockung des Bestandsspeichers wurde aus Klinker ausgeführt.
  • Der Klinker des Bodenbelags der Plaza – horizontaler Abschluss des Speichers – wurde nach dem Brennvorgang zur Erreichung der Rutschfestigkeit geschnitten.
  • Insgesamt sind auf der Plaza rund 188.000 Ziegel verlegt. 582 Leuchten sorgen für das rechte Licht. Neben der Tube ist die Plaza über fünf Aufzugsgruppen mit insgesamt elf Aufzügen zu erreichen.