Die Hanseboot ist zu Ende

Viele der Boote im Sandtorhafen lagen jenseits der 50 Fuß
Viele der Boote im Sandtorhafen lagen jenseits der 50 Fuß
10 Tage Schiffe im Sandtorhafen

Mit einem lauten Horntuten ging am Sonntag gegen 18 Uhr die Hanseboot zu Ende. Wichtigste Neuerung für die HafenCity: Die Erweiterung der InWater-Messe vom City-Sportboothafen auf den Traditionsschiffhafen. Bei den Besuchern der HafenCity kam diese Neuerung auf jeden Fall gut an. Ehrfürchtiges Staunen ob der Preise für die Luxusyachten, die überwiegend im Sandtorhafen ihren Platz gefunden hatten, und auch zufriedene Gesichter, die sich vor allem an der abendlichen Atmosphäre mit erleuchteten Schiffen erfreuten. Für die Anwohner war es eine erfreuliche Veranstaltung. Keine laute Musik und kein Ärger, am Abend kehrte immer Stille ein. Doch wie ist der neue Hafen bei den Ausstellern angekommen?

Römisch-Katholisch nennt sich der Anlegestil mit dem Heck zum Steg
Römisch-Katholisch nennt sich der Anlegestil mit dem Heck zum Steg
Nachgefragt beim Bremer Luxus-Yachthändler Drettmann, der gleich mit dreien seiner Prachtstücke an den Magellan-Terrassen vertreten war. Die Schiffe, das kleinste 54 Fuß lang, die beiden größeren 60 Fuß inklusive einer Garage im Heck für das Beiboot. Zwei davon Kundenyachten, die nur als Muster in der HafenCity liegen. Und – um eine Vorstellung von Käufern von Yachten dieser Größenordnung zu bekommen – eine davon wird normalerweise von einem festangestellten Kapitän gefahren, der es an diesen 10 Tagen nicht weit zu seinem Arbeitsplatz hatte, ist er doch ein Nachbar aus der HafenCity. Nicht ganz überraschend dann auch das Fazit das die Drettmann-Mitarbeiter zum neuen Standort ziehen: Hervorragendes Ambiente und eine echte Bereicherung der Messe, schöner wäre es aber noch, wenn das Publikum besser selektiert werden könnte.

Viele Sehleute im Sandtorhafen
Viele Sehleute im Sandtorhafen
Diese Aussage wird verständlich, wenn man die Bedingungen im City-Sportboothafen auf der vorherigen Hanseboot vor Augen führt. In den Messehafen „verirrten“ sich wirklich nur Interessierte und Menschen die nur extra deswegen in den Hafen gekommen waren. Die Situation im Sandtorhafen ist da ganz anders. Die Szene bestimmen Touristen und flanierende Anwohner, zwischen all den Menschen sind wirklich Interessierte nur schwer auszumachen. Die Drettmann-Angestellten erkennen sie trotzdem, spätestens wenn Sehleute die Yachten mit Straßenschuhen betreten wollen. Immerhin – der Name Drettmann und der der Hamburger Yachthändler, die meist nur einem erlesenen Publikum bekannt sind, dürften jetzt einem größeren Kreis bekannt sein. Der Wunsch der Drettmann-Crew für die nächste Hanseboot ist dann auch verständlich. Eintritt würde viele Sehleute fernhalten. Vielleicht ist beim nächsten Mal auch ein Gewöhnungseffekt eingetreten und man ist vorbereitet auf die ungewöhnliche Situation.

www.drettmann.de