Ericusbrücke wieder da

Ein Riesenkran für eine kleine – aber schwere – Brücke

18 Monate Sanierungszeit gehen dem Ende entgegen

Manchmal ist billig teurer als teuer, und kleine Brücken erweisen sich plötzlich als große Hürden. Dies gilt, so scheint es, vermehrt für Brücken und Bauwerke in Hamburg. Ein eher unauffälliges Beispiel ist dabei die Ericusbrücke, die Brücke die über den Ericusgraben führt und in ihren 142 Jahren Geschichte schon viel gesehen hat. Ursprünglich als Drehbrücke geplant, dreht sich die Brücke schon lange nicht mehr sondern wurde jetzt als Dreh- und Angelpunkt für die Stromversorgung der HafenCity saniert. Das 110KV-Kabel für das Umspannwerk am Oberhafen führt jetzt unter der Brücke über das Hafenfleet. Ursprünglich sollte sie schon längst wieder fertig sein, doch der erste Ausschreibungsgewinner hatte sich nach Meinung der Behörde viel zu viel Zeit mit der Fertigstellung gelassen und gilt als der Verursacher der Mehrkosten: „ Dem mit der Bauausführung beauftragten Bauunternehmen musste gekündigt werden, da es seine Ausführungs- und Planungsleistungen fast ein Jahr lang massiv verzögerte und damit das terminkritische Bauvorhaben (110 KV Vattenfall Leitungstrassen entlang der Brücke) blockierte.

Demnächst wieder begehbar

Durch die hierdurch erforderliche neue Vergabe der Restbauleistungen und zusätzliche Aufwendungen für die auf dem kritischen Weg liegende Herstellung der Leitungstrasse für die 110 KV-Leitung (z.B. Bau einer Behelfsbrücke) ergeben sich Mehrkosten in Höhe von rd. 3.300 Tsd. Euro.“ Die kleine Brücke wird damit fast doppelt so teuer wie geplant und erreicht fast die Dimensionen der Erneuerung der Sandtorhafenklappbrücke. Selbst mit der Fertigstellung ist jetzt noch nicht klar, wie viel letztlich die Stadt für die Sanierung aufgewendet werden hat: „ Da die gekündigte Firma ihre Forderungen gegenüber der Freien und Hansestadt Hamburg strittig hält, ergibt sich ein finanzielles Risiko, falls die Freie und Hansestadt Hamburg ihre Position nicht oder nicht vollständig durchsetzen kann. Das Risiko beträgt insgesamt bis zu 2.425 Tsd. Euro und ist planerisch in der Veranschlagung für 2014 berücksichtigt.“ Wenn es blöd kommt, kommt die Brücke also im Worst Case nicht auf 7,4 Millionen Euro sondern fast auf 10 Millionen Euro. Immerhin lief bei der Wiedereinsetzung der Brücke im Gegensatz zur Aushebung alles glatt. Schon um 10 Uhr war die Brücke wieder an ihrem alten Platz und wird jetzt in das Wegenetz der HafenCity eingebunden.

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