Gedanken zum Jahreswechsel

Falko Droßmann (Foto: TH)
Falko Droßmann (Foto: TH)

Bezirksamtsleiter Falko Droßmann wendet sich zum neuen Jahr an die Leser der HafenCity Zeitung

 

Liebe Leserinnen und Leser der HafenCity Zeitung,

ich möchte Ihnen allen einen guten und zuversichtlichen Start in das vor uns liegende Jahr 2017 wünschen!

Nach den – hoffentlich – etwas ruhigeren Weihnachtsfeiertagen heißt es nun, mit frischem Schwung nach vorn zu schauen und auch das neue Jahr aktiv zu gestalten.

Der Bezirk Hamburg-Mitte hat aufgrund seiner geografischen Lage besondere Verantwortung und Aufgaben sowohl im gesamtstädtischen Kontext als auch für die einzelnen Stadtteile und die Bedürfnisse der dortigen Bewohnerinnen und Bewohner. Natürlich wird auch 2017 der Bau von neuen Wohnungen Priorität haben.

Ganz oben auf der Agenda steht außerdem ein umfangreiches Maßnahmenpaket rund um den Hamburger Hauptbahnhof, das der Bezirk gemeinsam mit der DB, der Hamburger Stadtreinigung und weiteren Beteiligten auf den Weg gebracht hat. Als Visitenkarte unserer Stadt – mit über 500.000 Fahrgästen täglich, zudem einer der größten Bahnhöfe Europas – soll hier für deutlich mehr Sauberkeit und eine Stärkung des Sicherheitsempfindens gesorgt werden.

Ein weiterer Schwerpunkt wird eine umfangreiche Analyse und ein daraus folgendes Anpassen der sozialen Infrastruktur in den einzelnen Stadtteilen sein. Entsprechen die vorhandenen Einrichtungen wie Spielhäuser oder Seniorentreffs dem heutigen Standard? Erfüllen sie überhaupt noch die Anforderungen einer sich verändernden Bewohnerschaft? Wie steht es mit barrierefreien Zugängen?

Außerdem stehen in 2017 konkrete Projekte wie die Umgestaltung des Alten Elbparks, die Sanierung des Bismarckdenkmals und des Mahnmals St. Nikolai, die Eröffnung des neuen Integrations- und Familienzentrums (IFZ) in St. Georg sowie des Hauses der Jugend in Rothenburgsort, der weitere Ausbau der Velorouten oder Neugestaltung der Eisarena in Planten un Blomen an. Es gibt also viel zu tun!

Beim Blick aus meinen Bürofenster im Klosterwall erlebe ich, wie die HafenCity buchstäblich vor meinen Augen jeden Tag wieder ein Stück wächst. Ich sehe den 2016 eröffneten Lohsepark, dessen Bäume mit ihrem schönen Laub bei Sonnenschein von hier aus fast wie eine Aquarellzeichnung anmuten. Ich sehe die Baustelle der U4-Verlängerung. Rohbau um Rohbau schält sich aus dem Boden. Und ein Bauwerk überragt alles: die Elbphilharmonie! Auf deren Fertigstellung sich nicht nur die Hamburgerinnen und Hamburger gefreut haben. Wenn im Januar dann die erste Spielzeit beginnt, sind all die hinreichend bekannten Schwierigkeiten aus der Bauphase vergessen.

Vergessen sind wohl inzwischen ebenso die zahlreichen Skeptiker, die in den Anfangsjahren der HafenCity, die Architektur als beliebig und blutleer kritisierten. Dabei ist Architektur nur ein Baustein für einen lebendigen, attraktiven Stadtteil. Vielmehr ist es das Miteinander der Menschen, die darin wohnen oder arbeiten. Zwar leben die allerersten Bewohnerinnen und Bewohner nun schon seit zehn Jahren im Stadtteil, trotzdem ist diese besondere Aufbruchsstimmung hier überall noch immer zu spüren. Das liegt wohl auch daran, dass ein häufiger Grundkonflikt – hier die „Alteingesessenen“, dort die „Zugezogenen“ – in der HafenCity schon mal wegfällt. Praktisch ist hier jeder neu und es besteht ein großes Interesse, sich gegenseitig kennenzulernen, neue Nachbarschaften aufzubauen und gemeinsam den Stadtteil für sich zu erobern. Die Aufgeschlossenheit und Vernetzung untereinander ist deutlich höher als in vielen anderen Stadtteilen.

Seit Oktober 2016 sind nun in die Wohncontainer an der Kirchenpauerstraße die ersten Geflüchteten eingezogen. Ich finde es großartig und wirklich beispielgebend, mit welcher Selbstverständlichkeit sie hier empfangen wurden und wie engagiert die Anwohnerinnen und Anwohner mit dem eigens gegründeten Verein Flüchtlingshilfe HafenCity e.V. die neuen Nachbarn bei ihren ersten Schritten unterstützen.

Dafür gebührt den über einhundert ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern an dieser Stelle ein ganz herzlicher Dank!

Was ebenfalls positiv auffällt: Die HafenCity ist inzwischen unglaublich beliebt bei Familien mit Kindern. In 18,4 Prozent der Haushalte leben Kinder – das ist mehr als im Hamburger Durchschnitt (17,6 Prozent). Kurze Wege, eine hervorragende soziale Infrastruktur, die ständig erweitert wird, Flächen für Baugemeinschaften, schön gestaltete Grün- und Freiflächen, eine positive Grundstimmung im Stadtteil – solche Bedingungen wünschen sich Eltern für das Aufwachsen ihrer Kinder.

Es gäbe noch so viele interessante Aspekte aus Ihrem Stadtteil zu beleuchten, aber als Leserinnen und Leser der HafenCity Zeitung sind Sie ohnehin immer gut über alle anstehenden Projekte, Planungen oder Termine im Stadtteil informiert.

Bleiben Sie neugierig!

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein erfolgreiches und gesundes 2017!