Gesichert in die Zukunft

Hochwasserschutz der historischen 50er Schuppen kann nun gebaut werden

Noch müssen Anlieger, Mitarbeiter und Besucher der 50er Schuppen im Winterhalbjahr mit Einschränkungen des Betriebs und voll gelaufenen Kellern rechnen. Mehrmals im Jahr überflutet die Elbe Teile des Geländes, auf dem Lagereiunternehmen Gewürze, Kakao und andere Waren umschlagen, Tausende von Gästen im Schuppen 52 tagen und feiern, und das Hafenmuseum Hamburg seine Heimat hat. Eine unansehnliche grüne Spundwand aus den 1970er Jahren durchschneidet das Gelände, ist in der Höhe nicht mehr ausreichend und schützt nicht alle Gebäude. Dies wird sich nun ändern:

Nachdem die Hamburger Bürgerschaft in ihrer Sitzung am 21.1.2016 die Freigabe von Fördermitteln aus dem „Förderprogramm Privater Hochwasserschutz“ in Höhe von 1,385 Mio. Euro bewilligt hat, kann nun mit den Baumaßnahmen für einen umfassenden Hochwasserschutz begonnen werden, durch den dann alle Gebäude der 50er Schuppen gesichert sind. Mit dem Bau soll im Frühjahr begonnen werden, die Bauzeit wird ca. 1,5 Jahre dauern. Insgesamt werden die Kosten für die neue Anlage am Hansahöft  – der Nordspitze des Geländes – mit 4,66 Mio. Euro angenommen. Unterstützt wird das Projekt auch durch die Aurubis AG. Michaela Hessling, Pressesprecherin der Aurubis AG: „ Der Hafen ist seit jeher eine wichtige Lebensader für Aurubis. Deshalb ist es uns ein großes Anliegen, den einzigen Ort im Hamburger Hafen zu schützen, an dem die historische Hafenwelt erhalten wird.“

Bauherr der Hochwasserschutzanlage ist die Stiftung Hamburg Maritim. Seit Übernahme der 50er Schuppen in den Stiftungsbesitz im Jahr 2002 hat die private Stiftung rund 12 Mio. Euro in die Sanierung und den Erhalt der denkmalgeschützten Schuppen und Nebengebäude investiert. Nachdem das Hafenmuseum Hamburg im Jahr 2005 als Außenstelle des Museums der Arbeit im Schuppen 50 seine Tore für Besucher öffnete, hat sich das Areal zu einem wichtigen kulturellen Ort entwickelt. Ergänzt wird das Museums-Angebot durch den – ebenfalls denkmalgeschützten – Stückgutfrachter MS BLEICHEN und den Schuppen 52, in dem regelmäßig Großveranstaltungen stattfinden.

Entworfen wurde die neue Anlage von der erfahrene Hafenbaufirma Körting Ingenieure GmbH. Das Gelände liegt auf 4,50 Meter über NN, für einen sicheren Schutz ist eine Höhe von 7,50 Meter über NN erforderlich. Doch eine neue, drei Meter hohe, Spundwand kam nicht infrage, sie hätte die Blickbeziehung zur Stadt und zur Elbphilharmonie verstellt. Deshalb soll nun ein Betonwall von 1,50 m Höhe gebaut werden, der bei extremen Sturmfluten durch Pfosten und mobile Leichtmetallbalken noch um 1,50 m erhöht werden kann. Der Schutz des Polders, in dem auch als Dienststelle des Bundes ein Zollamt liegt, entspricht dann dem allgemeinen Hamburger Standard.

Markus Söhl, Geschäftsführer der Stiftung: „Mit dem Bau der Hochwasserschutzanlage werden nun alle Gebäude umfassend geschützt. Damit bietet sich der historische Ort in idealer Weise dafür an, das Hafenmuseum hier – mitten im Hafen und direkt gegenüber der Elbphilharmonie – zum „Deutschen Hafenmuseum“ auszubauen.“