Blick von Norden: Durch die Torbauten (Büros) führt die -Living Bridge- über das Baakenhöft auf den Kleinen Grasbrook (Grafik: BRT Architekten)Ab heute zählt Ihre Meinung
Hafencity – Fast 2500 Brücken gibt es in Hamburg bereits, aber eine – bisher nur geplante – spaltet die öffentliche Meinung wie keine vor ihr: Die "Living Bridge" soll nach Plänen des Architekten Hadi Teherani und des Investors Dieter Becken die Hafencity mit dem Kleinen Grasbrook und Wilhelmsburg verbinden. 1000 Wohnungen, Cafés und Geschäfte, ein Park für Fußgänger, 4 Auto-Fahrspuren sowie ein Geh- und Radweg sollen auf dem 700 Meter langen Bauwerk entstehen. Seit dem 14. November können die Hamburger im Internet ihre Meinung über das Projekt an die Stadtplaner adressieren. Was Architekt und Experten zum Projekt meinen
Wegweisender Brückenschlag oder Ghetto-Riegel: Sie dürfen Ihre Meinung jetzt auf www.livingbridge.hamburg.de den Planern direkt mitteilen. Staatsrat Gerhard Fuchs von der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) versprach bei der Architekt Hadi Teherani warb für sein Projekt Auftakt-Diskussion im Hamburger Architekturforum, die Meinungen der Bürger ernst zu nehmen: "Wir werden das Ergebnis des Dialoges in die Entscheidung einbeziehen". Zunächst sollen die Hamburger diskutieren, ob die Wohnbrücke überaupt realisiert werden soll. In einer zweiten Phase wünschen sich die Planer dann Vorschläge zur konkreten Realisierung – oder zu möglichen Alternativen. Anfang kommenden Jahres sollen die Bedenken und Anregungen der Hamburger in einem Zwischenbericht zusammengefasst werden.
"Sie werden hier in den Cafés sitzen und auf die Queen Mary schauen", warb Architekt Hadi Teherani für das Projekt. Er versprach eine Aufwertung der Elbinsel Wilhelmsburg/Veddel: "Durch die Maßnahme, die Stadt über die Elbe zu tragen, entsteht eine Durchmischung .Expertenrunde: Prof. Jörg Friedrich, Jörn Walter, Diese tut den Stadtteilen gut." Die Living Bridge stellte Teherani in Zusammenhang mit historischen Wohnbrücken in London oder Florenz. Auf der südlichen Elbseite würden mit der Living Bridge "fantastische Grundstücke" erschlossen. "Eine Stadt auf zwei Seiten der Elbe". Neuer Ausblick für die Hafencity-Bewohner: Häuser die sich abends im Wasser spiegeln statt Containern und Kränen. Durch die Bebauung rund um Elbe und Hafen entstehe "ein Raum, wie wir ihn von der Alster kennen". Mit der Living Bridge entstehe eine neue Nord-Süd-Achse vom Lohsepark in Richtung Wilhelmsburg. Durch die Ausrichtung der Living Bridge bleibe der Blick von den Elbbrücken auf die Stadt frei, versprach Teherani.
Rund 250 Zuschauer - überwiegend Architekten und Stadtplaner interessierten sich für die -Living Bridge-700 Meter lang und 60 Meter breit soll die Living Bridge werden, so Investor Dieter Becken. Neben 1000 Wohnungen (Mieten zwischen 9 und 12 Euro pro Quadratmeter, Kaufpreise 3100 bis 3500 Euro pro Quadratmeter) mit 100 000 Quadratmetern Fläche sind auch 11200 Quadratmeter für Geschäfte und 2600 Quadratmeter für Büros geplant – in zwei Bauten, die wie Tore quer zur Living Bridge stehen. Außerdem: 995 Parkplätze für Bewohner, 643 für Mitarbeiter, ein Geh- und Radweg sowie 4 Fahrspuren für Autos. Becken und Teherani haben für das Projekt bereits einen Partner gewonnen, der 80 Prozent der 376 Millionen Euro Investitionssumme tragen will.
So soll die Fußgängerzone auf der -Living Bridge- aussehenEinen Quantensprung für die Bewohner der Hafencity sieht Hamburgs Oberbaudirektor Jörn Walter in dem Projekt: In nur fünf Jahren könnten die Bewohner fußläufig die Veddel erreichen. Der Ort (vom Lohsepark über das Baakenhöft zum Kleinen Grasbrook) sei die richtige Stelle für eine solche Querung.
Konstantin Kleffel, Präsident der Hamburger Architektenkammer, kritisierte den historischen Bezug der Living Bridge: In London oder Florenz seien die Bauten weit weniger massiv.Im Modell: Mit 700 Metern Länge verbindet die -Living Bridge- Grasbrook und Hafencity"Aus Wilhelmsburg wird keine Kernstadt werden", stellte Kleffel die Aufwertung der Quartiere auf der Elbinsel in Frage. Zudem sei es nicht richtig, zwischen dem Hamburger Süden und der Innenstadt das Wohnen als die "privateste Nutzung" zu setzen.
"Ist das eine Brücke oder ein Riegel in Ost-West-Richtung?", fragte Professor Michael Koch von der Hafencity-Universität. Er bezweifelte, dass ein Bau über 700 Meter Länge wirklich den Eindruck einer urbanen Fläche vermittelt.
Noch deutlicher brachte Professor Jörg Friedrich die Bedenken gegen eine überwiegend private Nutzung auf den Punkt: Ohne kulturelle Anbindung drohe eine Ghettoisierung, etwa für "ganz Reiche". Grundsätzlich ist Friedrich aber für das Projekt ("der Ort für eine Elbquerung ist richtig") – auch in der geplanten Größe: "Kleiner werden die Dinge hier in Hamburg automatisch". Dabei sieht der Architekt die Living Bridge in einem Zusammenhang mit der Entwicklung der südlichen Elbseite: "Mit dieser Brücke ist ein Handel verbunden: Dass auf der anderen Seite etwas gemacht werden muss."
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