Magie des Muskels

Zum Innehalten soll „Der Denker“ den Betrachter einladen.  Copyright: Gunther von Hagens‘ KÖRPERWELTEN, Institut für Plastination, Heidelberg, www.koerperwelten.de
Zum Innehalten soll „Der Denker“ den Betrachter einladen.
Copyright: Gunther von Hagens‘ KÖRPERWELTEN, Institut für Plastination, Heidelberg, www.koerperwelten.de

Körperwelten in der HafenCity

Eine der umstrittendsten Ausstellungen ist seit heute eröffnet. Plastinator und Arzt Dr. Gunther von Hagens und seine Frau Dr. Angelina Whalley, die als Medizinerin maßgeblich die Ausstellung konzipierte, zeigen in „Körperwelten – eine Herzenssache“ über 200 Präparate, die zum Nachdenken über den filigranen Körper anregen und zur Diskussion einladen. Die Ausstellung bietet einen für Laien und Mediziner inspirierenden Blick in das Innenleben, in Organfunktionen und die häufigsten Erkrankungen anhand von plastinierten Menschen.

Die Ausstellung soll die Besucher ohne mahnenden Zeigefinger daran erinnern, wie bereits kleine Änderungen des täglichen Lebens große Auswirkungen auf den Gesamtzustand unseres Körpers haben. So hat zum Beispiel die Autorin dieser Zeilen bei der Ausstellung, die vor elf Jahren auf dem Kiez gezeigt wurde, nach einem Blick auf eine Raucherlunge die Glimmstengel nicht mehr angerührt.

Schwerpunkt der Körperwelten-Ausstellung ist das Herz, der unentwegte Motor unseres Lebens. Es schlägt im Verlauf eines durchschnittlichen Menschenlebens etwa 3 Milliarden Mal, ist gefährdet durch Funktionsstörungen, Verschleißerscheinungen und Krankheiten des Blut-Kreislaufsystems. In jeder Sekunde sterben ca. 2 Millionen Blutkörperchen, und so viele werden auch neu gebildet. Sein dichtes Netzwerk von Arterien, Venen und Kapillaren misst über 96.500 Kilometer. Whalley: „Auf unser Herz, dieses lebenswichtige Organ, achten wir oft erst, wenn es erkrankt oder unter großer Belastung leidet. Deshalb wünsche ich mir, dass die Ausstellung die Besucher anregt, herzbewusster und gesünder zu leben“. Körperwelten beleuchtet auch andere Facetten dieses lebenswichtigen Organs. In Religion, Kunst, Literatur und Popkultur gilt das Herz als Symbol für Liebe, Mitgefühl, Glück und Mut.

Seit dem 8. Mai wurde die Ausstellung in den neuen Räumen der KulturCompanie in der Shanghaiallee 7 auf rund 1.000 Quadratmetern in drei großen Ausstellungsräumen im Erdgeschoss und Keller aufgebaut. Sie ist dort bis Oktober geplant. Der Eintritt kostet 19 Euro (ermäßigt 13 bzw.15 Euro, Gruppen 9 Euro), geöffnet mo.-fr. 9-19 Uhr, sa. 10-21, so. 10-19 Uhr. Letzter Einlass eine Stunde vor Schließung. Karten unter www.koerperwelten.de, an Vorverkaufskassen oder ab 16.5. an der Tageskasse.