Moments musicaux – zwei Franzosen auf dem Clubsessel

Chrissy Hat interviewt Raphaël Marionneau: auf dem Clubsessel
Chrissy Hat interviewt Raphaël Marionneau: auf dem Clubsessel
Raphaël Marionneau: eine außergewöhnliche Sensibilität für Musik

Raphaël Marionneau habe ich bei einem Event von E-COLLECTiON in der HafenCity getroffen, wo der erfolgreiche französische DJ das umweltfreundliche e-Solex vorgestellt hat. Daraufhin konnte ich einen Einblick ins Universum von Monsieur Chill-out gewinnen.

Raphaël, was gefällt dir am e-Solex?
Wenn man sich der Umweltverschmutzung bewusst wird, muss man sich ernsthaft darüber Gedanken machen. Die Elektromobilität ist ein Weg dahin. Mir hat es immer gefallen, anders zu denken und Alternative zu suchen. Zum Beispiel war ich einer der ersten in Hamburg, der einen Smart hatte, weil ich bereits damals gedacht habe, man müsste die Vorstellung des Autos erneuern. Momentan fahre ich gar kein Auto sondern ein e-Solex, einen elektrobetriebenen Roller aus Frankreich. Dabei werden keine CO2-Emissionen abgegeben.

Ansonsten bist du regelmäßig in der HafenCity, insbesondere im Meßmer Momentum.
Ja, einmal im Moment veranstalte ich dort „le moment“. Es ist natürlich ein Wortspiel.  Die Atmosphäre ist sehr besonders. Man trinkt einen Tee, unterhaltet sich mit Freunden, hört Musik, die man sonst nicht in einem Café hören würde. Es ist halt ein Moment, den man genießt.

Wie immer kommt auch der Spaß nicht zu kurz
Wie immer kommt auch der Spaß nicht zu kurz
Wie hast du deinen Weg gefunden?
In Frankreich habe ich eine Ausbildung zum Grafik-Designer gemacht. Nebenbei habe ich schon mit 16 im Radio als DJ gearbeitet. Mich faszinierte es schon als Jugendlicher für andere Musik vorzuspielen. Anfang der 90er Jahre bin ich nach Hamburg gekommen und habe erstmal als Grafik-Designer in einem Design Studio gearbeitet. Ich habe angefangen, Plakate und Flyer für den Mojo Club zu erstellen. Im Mojo Club war ich zur richtigen Zeit, am richtigen Ort. 1996 habe ich dem Club ein Konzept vorgeschlagen, das ich „le café abstrait“ genannt habe. Das ist der Ursprung gewesen. Einmal im Monat habe ich einen Chill-out Abend veranstaltet. Die Raumausstattung habe ich verändert. Es war wie ein großes Wohnzimmer mit Sofas und Dia-Projektion auf den Wänden. Ich habe Chill-out Musik aufgelegt. Diese Musikrichtung war in Hamburg noch nicht so bekannt. Am Anfang kamen ca. 50 Gäste, zwei Jahre später ca. 150. Wenn ich Ravin von der Buddha Bar oder einen DJ aus Ibiza eingeladen habe, kamen um die 700 Gäste, und das an einem Mittwochabend.

Zwei Franzosen unter sich
Zwei Franzosen unter sich
Der Mojo Club hat geschlossen aber dein Konzept war etabliert und du hast dich an weitere Projekte beteiligt.
Im Planetarium habe ich eine weitere große Chance bekommen. Diesen Monat feiern wir das 10-jährige Jubiläum von „le voyage abstrait“. Es ist ein anderer Ansatz als in einem Café. Es findet nämlich eine Multimedia Show statt.  Inzwischen habe ich eine Radio-Sendung „n-joy abstrait“ jeden Sonntag von 23:00-01:00 Uhr. Ich habe auch ein Kino-Konzept „le cinéma abstrait“, wo ich Musik auflege, während Stummfilme gezeigt werden.
Weiterhin werde ich für verschiedene Events als DJ gebucht. Ich war gerade bei Nabilah in Italien. Diesen Monat werde ich in Berlin und in Heiligendamm sein.

Wofür steht eigentlich abstrait?
abstrait ist meine persönliche Ausdrucksform. Ich bin ständig auf der Suche nach dem abstrait Sound  oder dem abstrait Bild, um eine Atmosphäre zu schaffen, in der die Gäste sich wieder finden, vom Alltag abschalten und sich entspannen können.

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Nächstes „le moment” im Meßmer Momentum am 20.06.12 von 18:00-21:00 Uhr
Zehn Jahre „le voyage abstrait“ im Planetarium am 13.06.12 und am 14.06.12,
jeweils um 20 Uhr und 22 Uhr 30
www.abstrait.de