Party oder Cozert

Christophe Garnerone
Christophe Garnerone
Anri Coza, Christophe Garnerone und ein Jam – Live-Musik im Club 20457

Es geht schon musikalisch zu in der HafenCity, wer will, kann sich fast an jedem Tag ein Stückchen Livemusik anhören, die Spielorte sind vielfältig, und an manchen Tagen hat man die Qual der Wahl, sich für eine von mehreren Veranstaltungen entscheiden zu müssen. Eine feste Größe in der lokalen Musikszene ist dabei in kürzester Zeit der Club 20457 geworden. Die lockere Atmosphäre und das aufgeschlossene Publikum machen es auch für anspruchsvollere Musiker attraktiv, auch wenn es dabei mal zu Ordnungsrufen kommen kann, wie im vom Überseequartier veranstalteten Konzert von Anri Coza im April, als im brechend vollen Club die Südafrikanerin das lebhafte Publikum zu ein wenig mehr Disziplin aufforderte.

Im Club 20457
Im Club 20457
Das ist auch der entscheidende Unterschied zu dem mit K geschriebenen Schwesterklub Klub.K im Katharinenviertel. Im Klub.K gibt es Bestuhlung, es kann auch mal andächtig gelauscht werden, im Club 20457 wird sich bewegt, im Zweifel auch getanzt, wenn es der Füllstand des Clubs zulässt – und es wird auch schon mal während eines Konzertes geredet oder mitgesungen. Da müssen sich Musiker und auch das Publikum drauf einstellen. Im April gab es neben dem schon erwähnten, trotz der Irritationen der Musikerin hervorragenden Konzert von Anri Coza gleich noch zwei weitere Konzerte: Mit Christophe Garnerone kam ein französischer Multiinstrumentalist und Sänger in den Club, bei dessen Musik man an sonnige Nachmittage am Meer denken muss.

 

Anri Coza
Anri Coza
Unter dem Label Chanson brachte der Franzose Musik zum Chillen, begleitet von einer zauberhaften Geigerin, die dem Publikum als Höhepunkt ein neues Perkussionsinstrument vorführte, bei dem zwei unterschiedlich lange Röhren, die auf die Schenkel geschlagen werden, lebhafte Rhythmen ergeben. Am Tag darauf zeigte sich, dass Inhaber Antonio Fabrizi, genannt Toni, von seinem Freund Markus Riemann vom Klub.K und seiner Open Stage gelernt hat. Unter dem Motto „Let’s Jam“ trafen sich Musiker mit unterschiedlichstem Background, um in auch für sie überraschender Zusammensetzung noch am selben Nachmittag eilig einstudierte Stücke dem wohlwollend begeisterten Publikum vorzutragen. Nächstes Konzert im Club 20457: Am 12. Mai kommen Kaya und Band mit einer hörenswerten Mischung aus moderner Musik aus dem Orient und Okzident.

Spielte vor ausverkauftem Haus
Spielte vor ausverkauftem Haus
Im Klub.K findet die nächste Open Stage am 3. Mai statt, jeder ist willkommen zum Mitmachen oder Zuhören. Am 11. Mai wird es auch im Klub.K französisch: Marie-Laure, Hamburgerin mit französischer Mutter, gibt Klassikern neue Botschaften, die von ihrer dunklen Stimme getragen werden. Ihr fast spielerischer Umgang mit Scat, Latin und Swing, die Wirkung der französischen Sprache, selbst der hübsche Akzent beim englischen „It had to be you“ verfehlen nicht ihre Wirkung. Unter der Mitwirkung des Klub.K gibt es zusätzlich noch zwei Auswärtskonzerte mitzunehmen: Funkhaus spielen am 25. Mai im LaBaracca im Überseequartier, und am 12. Mai swingen Simone Kopmajer und Band in einem Benefizkonzert für Bach und die Bachorgel im Turmzimmer der Katharinenkirche.