„Natur in Hamburg: 30 thematische Touren“

Buchtipp:Von Wollhandkrabben, Wildschweinen und Wildkräutern

„Natur in Hamburg“ ist Naturführer und Bestimmungsbuch in einem. 30 Streifzüge durch das Hamburger Stadtgebiet und ins nähere Umland werden präsentiert: Alster, Naturgarten und Stadtpark gehören zu den klassischen Touren, doch es gibt auch viele thematische Touren zu entdecken, darunter Urban Gardening, Müllberge, Friedhof, Insekten, Wildkräuter, Wollhandkrabben oder die Klimatour.

Zu jeder Tour gibt es konkrete Infos zu den Standorten mit kleiner Karte, zu den Erreichbarkeiten mit öffentlichen Verkehrsmitteln und zu den Jahreszeiten, in denen die jeweiligen Touren im optimalen Fall stattfinden sollten.

Die Fledermaustour macht man am besten von Mai bis August ab Einbruch der Dämmerung, wo man die Fledermäuse bei der Jagd in Hamburgs Parks und Grünanlagen beobachten kann, zum Beispiel im Alsterpark am Harvestehuder Weg oder auf der Alsterwiese Schwanenwik. Die häufigsten Fledermausarten, die in Hamburg anzutreffen sind, sind Wasserfledermaus, Zwergfledermaus, Breitflügelfledermaus und der Große Abendsegler: Diese sind im Buch nicht nur genau beschrieben, sondern auch abgebildet. Anwohner oder nächtliche Besucher der HafenCity finden die Tiere auch hier.

Man muss nicht bis nach China reisen, um Wollhandkrabben zu beobachten. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts sind sie auch in der Elbe zu finden. Zwischen Mai und Juli kann man die Wanderung der Wollhandkrabben rund um die Uhr beobachten. Tausende Krabben versuchen an der Staustufe Geesthacht das Wehr zu überwinden, um in weiter flussaufwärts gelegene Südwassergebiete zu wandern; dazu nutzen sie die Fischtreppe. Doch auch Biber und Nachtigallen können hier entdeckt werden.

Die Moor-Tour kann man ganzjährig machen, ist aber im Herbst am schönsten, wenn das Laub sich färbt und die Wasserspiegelungen ein prächtiges Farbenspiel bieten. Das Naturschutzgebiet Eppendorfer Moor ist mit der U1 (Lattenkamp) zu erreichen. Seine Lage inmitten der Stadt ist einzigartig in Mitteleuropa.

Auch eine Tour, die man am besten im Herbst plant, ist die Baum-Tour, die in den um 1800 angelegten Jenischpark führt; hier gibt es unter anderem den in Hamburg wahrscheinlich einzigen, aus Ostasien stammenden Trauer-Schnurbaum und den ältesten Ginkgo Norddeutschlands sowie einen Urwelt- und einen echten Mammutbaum. Älter als der Park selbst ist die älteste Eiche des Parks, die dort mindestens seit 400 Jahren steht.

Ein schönes, weil vor allem anderes Tourenbuch durch Hamburg, das nicht nur die gängigen Sehenswürdigkeiten abhandelt und in dem es viel Neues zu entdecken und Wissenswertes zu erfahren gibt – auch für Hamburger.

„Natur in Hamburg: 30 thematische Touren“ ist im Juni 2015 im Junius Verlag erschienen. 256 Seiten, ca. 350 farbige Abbildungen, Klappenbroschur, 14,90 Euro