Neujahrsempfang Bündnis 90 – Die Grünen im Hamburger Rathaus

Stößchen - keine Berührungsängste unter den Gästen Stößchen - keine Berührungsängste unter den Gästen
Stößchen – keine Berührungsängste unter den Gästen

HAPPY NEW YEAR

Wenn ein geschminkter Mann mit roter Federboa, High Heels, Perücke und einem enggeschnürtem Lackkorsett mit einem älteren Herren im klassischen Anzug lächelnd mit einem Glas Sekt anstößt, dann ist es wieder soweit: der Neujahrsempfang des Bündnis 90 – Die Grünen ist eröffnet. Same procedure as every year; die Gäste sind bunt gemixt: der Anzugsträger mischt sich unter Strickpullover, der Strickpullover mischt sich unter Transvestiten, die Transvestiten mischen sich mit der Dame im kleinen Schwarzen unter den gehissten Regenbogenfahnen. Farid Müller, Sprecher für Lesben und Schwule, Medien, Justiz und Verfassung, weist in seiner Begrüßungsrede darauf hin, dass mittlerweile selbst Queen Elizabeth fortgeschrittener sei als die jetzige Regierung in Deutschland, was die Akzeptanz von Lesben und Schwulen in der Gesellschaft angeht. Gastredner Ralf Fücks, Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung und Autor, teilt ebenso seinen kritischen Blick auf unsere Gesellschaft mit den Anwesenden: Hamburg, das sich als Tor zur Welt bezeichne und Container von überall auf der Welt im Hamburger Hafen empfängt, müsse dasselbe Tor auch für Asylbewerber geöffnet halten. Die Zahl der Flüchtlinge aus Syrien liege bei neun Millionen, hier sei Europa gefordert, diese Herausforderung und die Syrer anzunehmen. Und stellt weiterhin fest, dass gerade die Städte wirtschaftlich wachsen, die multikulturell seien und somit durch Zuwanderung gewännen. Zumindest die illustre Gästeschar bei diesem Neujahrsempfang hat keine Probleme miteinander – das weist durchaus einen Vorbildcharakter auf.