Philharmonie-Baustelle ganz “piano”

Hartmut Wegener, Thomas Möller, der Moderator und Jürgen Bruns-Berentelg
Hartmut Wegener, Thomas Möller, der Moderator und Jürgen Bruns-Berentelg
Die Baustelle der Elbphilharmonie kommt in Fahrt:

lebhaften Lieferverkehr mit bis zu 40 schweren Lkw täglich erwartet der Dr. Thomas Möller, Chef der Hamburger Niederlassung des Baukonzerns Hochtief, in der jetzt beginnenden Hochbau-Phase. Davon sollen die Anwohner am Kaiserkai allerdings so gut wie nichts mitbekommen. Die Brummis rollen ausschließlich über die Sandtorhafen-Klappbrücke auf die Baustelle und warten dort auf sechs Parkpositionen auf ihre Entladung. Rückstaus auf
der Klappbrücke, wie sie zeitweise während der Entkernung zu beobachten waren, will das Verkehrskonzept der Baufirma vermeiden. Ein Großteil des Materials soll die Baustelle ohnehin auf dem Wasserweg erreichen.
Möller informierte zusammen mit Hartmut Wegener, Projektkoordinator des Senats für die Elbphilharmonie, und HafenCity-Geschäftsführer Jürgen Bruns-Berentelg über den Bau des neuen Hamburger Wahrzeichens sowie über die Verkehrsplanung während des Baus und beim späteren Betrieb der Elbphilharmonie. Etwa 120 Anwohner aus der Hafencity hörten zu.

Mindestens 120 Anwohner wollten sich über das Projekt Elbphilharmonie informieren
Mindestens 120 Anwohner wollten sich über das Projekt Elbphilharmonie informieren
Als Möller versprach, "kein einziger Lkw" werde während der Bauphase über den Kaiserkai anrollen, korrigierte Bruns-Berentelg: Während der Erneuerung der Sandtorhafen-Klappbrücke müsse die Baustelle eben doch über den Kaiserkai angefahren werden. In dieser Phase  – ab Frühjahr 2009 – soll der Baustellenverkehr aber auf nur noch 5 Lkw täglich nachgelassen haben, so Möller.

Hartmut Wegener stellte deutlich in Frage, dass der Bau der neuen Brücke wirklich 6-8 Monate dauern müsse, wie von der Baubehörde berechnet. "Das nehme ich so nicht hin. 6-8 Monate sind aus meiner Sicht nicht vertretbar", sagte Wegener. Immerhin schaffe man es, innerhalb von nur drei Jahren die komplette Elbphilharmonie zu errichten. Vorsichtiger äußerte sich Bruns-Berentelg: "Wir werden uns bemühen, dass es nicht 6-8 Monate werden, sondern deutlich weniger".  Möller hielt sogar einen Bau der Brücke in nur 4 Monaten für möglich.

Per Multimediashow wurde über den Projektablauf informiert
Per Multimediashow wurde über den Projektablauf informiert
Während ein genervter Anwohner rückblickend die Geräusche in der Zeit des Abbruchs des Innenlebens des Kaispeicher A mit "chinesischer Wasserfolter" verglich  – "eine permanente Lärmbelästigung, die einen zermürbt", versprach Möller für die kommende Zeit ein intelligentes Baustellenmanagement und "Super Silence Maschinen" im Einsatz. Dazu Transparenz für die Anwohner: 1-2 mal im Monat könne sich jeder über die Baustelle führen lassen.

Nach Aufnahme des Spielbetriebs (Herbst 2010) werden täglich 4000 Besucher der Elbphilharmonie erwartet; die meisten sollen mit öffentlichen Verkehsmitteln anreisen. In der Elbphilharmonie werden 510 Pkw-Parkplätze entstehen, davon etwa 300 für Besucher. Der Individuallverkehr kann auf dem Kaiserkai mit wechselnden Beschilderungen kurz vor oder nach den Konzerten ausgesperrt werden.

Bedenken werden vorgetragen
Bedenken werden vorgetragen
Reisebussen soll die Durchfahrt durch den Kaiserkai grundsätzlich nicht gestattet werden. Nur in Ausnahmefällen – etwa bei Reisegruppen mit dem Ziel Hotel Elbphilharmonie – sollen sie überhaupt auf einen der 2 Bushalteplätze am Westende des Kaiserkai vorfahren dürfen. Für Reisebusse sind im westlichen Sandtorkai 4 Haltestellen und 6 Parkplätze (max. 3 Stunden) vorgesehen, weitere Busse können in der Speicherstadt und am Kreuzfahrtterminal abgestellt werden.

Allein HVV-Busse der neuen Linie 212 (Altona-Versmannstraße) dürfen über den Kaiserkai fahren. Haltestellen sind vor der Elbphilharmonie und in Höhe des Vasco-da-Gama-Platzes vorgesehen. Ob allerdings auch "Rundfahrt-Busse" eine Ausnahme-Genehmigung für den Kaiserkai bekommen, entscheidet später die Stadtentwicklungsbehörde. Er gehe allerdings nicht davon aus, dass solche Genehmigungen erteilt würden, sagte Bruns-Berentelg.