Tallink Silja Sommerbilanz 2016: Touristenrekorde rund um die Ostsee, Mittelmeerländer stöhnen unter Urlauberkollaps

tallink_silja_romantika_2Die vor wenigen Tagen veröffentlichten Passagierzahlen Tallink Silja, der größten Fahrgastrederei der Ostsee, sprechen eine deutliche Sprache. Im Sommer 2016 waren so viele Passagiere auf den Ostseefähren und Minikreuzfahrtschiffen von Tallink Silja unterwegs wie in keinem anderen Jahr seit Bestehen der Reederei. Immer mehr Urlauber entscheiden sich aktiv für die Sommerferien an der Ostsee, in Skandinavien oder im Baltikum, etwa in Estland oder Lettland. Ein klarer Gegentrend auch zum Strandurlaub am Mittelmeer: Statt Turbohitze und Touristenkollaps suchen und finden Urlauber rund um die Ostsee unverfälschte Naturerlebnisse, ehrliche Gastfreundschaft und Erholung abseits von Bettenburgen und überfüllten Stränden. 

Die schwierige innenpolitische Lage in der Türkei und Unsicherheiten in Nordafrika ließen die Urlauberzahlen in vielen Mittelmeerländern geradezu explodieren. Eigentlich sollten sich Urlaubsregionen über einen Zuwachs von an Touristen freuen, doch viele Orte stehen mittlerweile vor dem Kollaps. Der Sommer 2016 auf Mallorca ließ offensichtlich auch den dortigen Tourismusminister Biel Barceló fast verzweifeln. Der verlautbarte jüngst, dass noch mehr Menschen schlicht nicht auf die Insel passen. Denn noch nie kamen so viele Touristen nach Mallorca wie im Juli 2016. Über 1,84 Millionen waren es insgesamt im Juli – fast zehn Prozent mehr als 2015. Ein ähnliches Bild zeigte sich fast überall an den europäischen Mittelmeerküsten.

Auch in Nordeuropa stiegen die Touristenzahlen deutlich. Profitieren konnten hier etwa die Ostseeländer. Allerdings suchen und finden die Urlauber hier vor allen Dingen Erholung fernab von Massentourismus. „Wir haben unsere monatlichen Passagierzahlen in der Urlaubssaison 2016 von Mai bis August im Gegensatz zur bereits sehr guten Saison 2015 in jedem Monat noch einmal deutlich steigern können. So konnten wir zuletzt im August rund drei Prozent mehr Gäste, im Juli sogar fünf Prozent mehr Gäste auf unseren Schiffen begrüßen“, freut sich Tallink-Silja-Sprecherin Saskia Münzberg. „Viele unserer Gäste möchten die ganze Vielfalt der Ostseeländer kennenlernen und fahren mit unseren gut ausgestatteten Kreuzfahrtschiffen etwa von Schweden nach Finnland und weiter bis nach Estland oder von Schweden direkt nach Lettland. Der Aufenthalt an Bord ist dabei weit mehr als eine Passage, sondern bereits aktiver und komf ortabler Urlaub. Wir bieten ein umfangreiches Unterhaltungsprogramm für die ganze Familie, eine tolle Küche und wer einmal bei Sonnenuntergang die schwedische Schärenlandschaft vorbeigleiten sah, ist sofort von der Magie der Seefahrt verzaubert.“

Wohnen: Bärenhütten statt Bettenburgen

Ebenso zauberhaft seien allerdings auch viele Orte auf dem Festland, so Münzberg weiter. Und die dazugehörigen Übernachtungsmöglichkeiten. Statt Bettenburgen warten dort Ferienhäuser, Blockhütten oder andere individuelle Unterkünfte auf den Individualurlauber. Wer schon immer einmal das Gefühl haben wollte, in einer überdimensionalen Seifenblase zu übernachten, der wird im estnischen Mullihotell glücklich. Inmitten einer malerischen Waldlichtung wohnen die Gäste dort in einer riesigen durchsichtigen Kunststoffkugel und werden so quasi eins mit der umgebenden Naturlandschaft – ein unglaubliches Erlebnis (http://mullihotell.ee/in-engish/). Tierliebhaber kommen zum Beispiel in einer sogenannten Bärenhütte auf ihre Kosten. Im estnischen Bezirk Alutaguse, im Osten des Landes, leben über 700 Bären, die man am besten aus den kleinen Hütten beobachten kann. In diesen kann man sogar übernac hten. Neben Bären zeigen sich in der estnischen Natur übrigens auch Marderhunde, Füchse und Wildschweine. Auch Wölfe, Elche und Steinadler trifft man hier an.

So individuell diese Übernachtungsmöglichkeiten auch sind, preislich liegen selbst komfortable Gästehäuser im unteren Bereich. Zwar sind die Preise in den skandinavischen Ländern deutlich höher als in den baltischen. Jedoch gibt es auch hier – anders als etwa an der Mittelmeerküste – eine lange Ferienhaustradition und damit eine große Auswahl an meist günstig zu mietenden privaten Unterkünften. In Lettland und Estland sind einfache Übernachtungen in Hostels bereits ab 13 Euro zu haben. Das Tagesbudget für Backpacker liegt deshalb auch bei günstigen 22,70 Euro (Palma de Mallorca: 30,50 Euro, Quelle:www.eardex.com). Für Ferienhäuser oder sogenannte Sommerhäuser, die meist etwas ursprünglicher und damit günstiger sind, fallen ab 50 Euro pro Tag an. Bei in etwa gleicher Ausstattung kosten Ferienhäuser im Baltikum damit rund die Hälfte von Ferienhäusern in Spanien , Italien oder Portugal, die mit durchschnittlich mindestens 100 Euro zu Buche schlagen.

Essen: Hausmannskost und Spitzenküche

So vielfältig die Länder rund um die Ostsee sind, so unterschiedlich sind auch die jeweiligen Landesküchen. Dominiert in den südlichen Urlaubshochburgen abseits der gehobenen Küche der klare Trend zum Fastfood, so findet man insbesondere in der baltischen Küche noch deftige handgemachte Hausmannskost. Sauerkraut, Blutwurst, Schweinefleisch und Kartoffeln sind die Hauptzutaten, die viele Touristen dort an die traditionelle deutsche Küche der eigenen Kindheit erinnern. In Lettland wird besonderer Wert auf ökologischen Anbau gelegt. Viele Letten haben einen eigenen Gemüsegarten. In den großen Städten bieten viele Bauern auf den sogenannten grünen Märkten ihre Erzeugnisse direkt an. Dazu kommt frischer Fisch aus der Ostsee und den vielen Binnenseen. Fast überall in Lettland gibt es Piragi, kleine gebratene Teigtaschen, die auch eine perfekte Zwischenmahlzeit sind. Allerdings nicht für Kalorienzähler.

In den größeren Städten des Baltikums findet man dazu immer mehr leichte Alternativen sowie gehobene und Spitzengastronomie, die traditionelle Gerichte in einem neuen Gewand präsentieren und auch südeuropäische und asiatische Einflüsse zeigen. Die Qualität der Speisen ist selbst in einfachen Lokalen in der Regel sehr hochwertig, auf Fertigprodukte wird weitestgehend verzichtet. In einfachen Restaurants kostet ein Essen dabei fast nie mehr als 9 Euro (inkl. Getränke) – dabei sind die Portionen oft sehr groß.

Mit einer durchschnittlichen Restaurantrechnung von 8,95 Euro gewinnt Lettland auch preislich gegen die Urlaubsinsel Mallorca – dort haben Touristen 2016 im Schnitt 10 Euro auf der Restaurantrechnung stehen. Der Big-Mac-Index zeigt ebenfalls einen deutlichen Unterschied: 3,55 Euro müssen Urlauber für den Fast-Food-Klassiker in Palma de Mallorca ausgeben, in Lettland kostet der Big Mac 2,35 Euro, in Estland 2,55 Euro (Quelle:www.eardex.com ).

In Schweden wird ähnlich unkompliziert und deftig gegessen wie im Baltikum, insbesondere in Metropolen wie Stockholm hat sich eine international beachtete und sehr kreative Spitzengastronomie angesiedelt. Mit 16,26 Euro auf einer durchschnittlichen Restaurantrechnung ist das Essengehen hier deshalb etwas kostspieliger als auf der anderen Seite der Ostsee.

Sowohl in Estland als auch in Lettland wird dazu gern gutes und – im Gegensatz zu Schweden und Finnland – günstiges Bier getrunken. Insbesondere die Esten haben eine lange Brautradition, im Sommer werden fast überall große Bierfeste, die Öllefeste gefeiert.

Wetter: Hitzefrei und leichte Brise

Beim Thema Toptemperaturen haben die südlichen Länder erwartungsgemäß die Nase vorn. Über alle Sommermonate zeigte das Thermometer auf Mallorca im Schnitt 29 Grad Celsius bei überwiegend schönem Wetter. Dagegen lagen in Estland und Lettland die Durchschnittstemperaturen bei knapp über 20 Grad, am wärmsten Tag, dem 21. August, kletterte das Thermometer in Tallinn auf 26 Grad Celsius. Das Wetter zeigte sich im Sommer sehr freundlich, durch die langen Tage insbesondere im Juni und Juli konnte man also viel Zeit im Freien verbringen. In Südschweden kletterte das Thermometer im Sommer häufiger über die 25-Grad-Marke, die Durchschnittstemperatur im August lag hier bei rund 21 Grad. Das Klima in Südschweden ist durch den warmen Golfstrom des Atlantiks grundsätzlich etwas milder und noch wärmer als im Baltikum. Der lange Gebirgszug im Westen hält die feuchten Luftmassen weitestgehend zurück. Stockho lm wird zu Recht als die trockenste Hauptstadt des Nordens bezeichnet.

Wer also nicht den ganzen Tag am Strand oder Pool liegen möchte, findet hier perfekte Temperaturen für eine aktive Freizeitgestaltung, die über 25 Grad doch eher beschwerlich wird. Die Strände sind weitaus leerer als am Mittelmeer, die Ostsee ist bei Wassertemperaturen von rund 19 Grad in Südschweden und 18 Grad in Lettland bzw. 17 Grad in Estland erfrischend, aber noch nicht zu kalt.

„Gerade aktive Urlauber empfinden das Klima im Hochsommer rund um die Ostsee sehr angenehm. Auf eine Klimaanlage kann nicht nur nachts verzichtet werden, es ist trotzdem mild und das Wetter beständig schön. Besonders an der Küste und natürlich an Bord unserer Schiffe weht dazu eine leichte Meeresbrise – herrlich!“, so Saskia Münzberg.

An Bord wird der Weg zum Ziel

Ob Spitzengastronomie in Stockholm oder Bärenbeobachtungen in Lettland – für viele Urlauber liegt der Reiz besonders in der Kombination der verschiedenen Ostseeländer. Praktisch: Mit den Tallink Silja CityCruises können sich Reisende ihren Ostseeurlaub nach eigenen Präferenzen individuell gestalten und dabei die schönsten Orte Schwedens, Finnlands, Estlands und Lettlands erleben und entdecken. Wo die Minikreuzfahrt starten soll, können die Gäste dabei frei wählen. Sämtliche Bausteine der Reise lassen sich individuell zusammenstellen. Der Reiz liegt dabei jedoch nicht nur in der Mischung der unterschiedlichen Destinationen, sondern bereits in den Überfahrten selbst. Denn auf einer Kurzkreuzfahrt auf der Ostsee wird bereits der Weg zum Ziel. Mit dem Einlaufen in den Hafen als großes Finale.