Und noch einen – Teil II

Die Astor vor dem Strandkai
Die Astor vor dem Strandkai
Cruise Days an Bord

Auf den Dalmanntreppen, der Kaipromenade, den Marco-Polo-Terrassen, am Terminal, Landungsbrücken und bis ans Ende der Welt standen am Sonnabend Hunderttausende Menschen dichtgedrängt, um die Höhepunkte der Cruise Days, der Auslaufparade der Kreuzfahrer, dem Blue Port und das Feuerwerk am Strandkai zu verfolgen. Die Fotos und Filme der Schiffe waren in Fernsehen und Zeitungen zuhauf zu sehen, aber was kaum gezeigt wurde: Fotos der HafenCity, geschossen von Bord eines teilnehmenden Kreuzfahrers.

Soetwas sieht man nicht alle Tage
Soetwas sieht man nicht alle Tage
Mit ganz viel Gänsehaut konnten wir auf der „Astor“ am Sonnabend die Auslaufparade aus erster Reihe verfolgen. Kurz nachdem die Cap San Diego ablegte, ließ der Kapitän die Maschinen anwerfen, um kurz nach 20 Uhr von der Überseebrücke mit Bug voran Richtung HafenCity abzulegen. Ein Höhenblick, der von den vielen kleinen Hafenbarkassen nie geboten werden kann. Das Drehen kurz vor dem Kreuzfahrt-Terminal und enge Bugsieren vorbei an der „Deutschland“ mit vielen serviettenwinkenden Seefahrern bot die zweite Gänsehaut. Die dritte, verbunden mit rührungsfeuchten Augen, stellte sich ein, als mit dreimaligem kräftigen Tuten der Beginn des Feuerwerks angekündigt wurde. Unvergesslich, unwiederbringlich!

Beginn der Auslaufparade (Foto: Nicola  Eisenschink )
Beginn der Auslaufparade (Foto: Nicola Eisenschink )
Die klassische, schmucke Astor reihte sich als viertes Schiff in die Parade ein und glitt mit leisem Vibrieren am Strandkai und unseren Häusern vorbei. In den Scheiben spiegelten sich die Lichtpunkte der Leuchtraketen, die samtblaue Farbe des beleuchteten Heizkraftwerks, der Kirchturmspitzen, der Kräne und Kaimauern, der Elbphilharmonie und dazu das Rufen und Winken der Menschen an Land. Das sind Eindrücke, die sich tief eingegraben haben und die Verbundenheit zu unserer wunderschönen Stadt und besonders zur HafenCity noch weiter festigen.

 

Die AidaAura vorneweg (Foto:Nicola  Eisenschink )
Die AidaAura vorneweg (Foto:Nicola Eisenschink )
Das langsame Vorbeibrummen – wobei vom Brummen nicht viel zu hören war bei dem Tuten – Feuerwerksraketen und fröhlichen Rufen von Land, vorbei an den Landungsbrücken, den dezent beleuchteten Beach-Clubs und weiter die Elbstrände entlang mit vielen Grillfeuern und blauen Kleinstleuchten brachte Gänsehaut Nummer vier. Am Willkommhöft in Schulau fuhr die „Astor“ gegen 23 Uhr vorbei, wurde mit der Nationalhymne der Bahamas mit allen Ehren verabschiedet und dampfte weiter in die Nacht. Die „Sedov“ und die „Cap San Diego“ drehten ihren Bug wieder gen Hamburg, während die „Deutschland“, die „Aidaaura“ und wir elbabwärts weiter gen Cuxhaven schipperten. Die „Astor“ glitt weiter in gemächlichem Tempo, die „Deutschland“ und die „Aida“ mit Volldampf, hatten sie doch einen engen Zeitplan einzuhalten. Die „Deutschland“ war mit dem Ziel Sylt unterwegs, die „Adia“ nach Norwegen. Wir wollten ja nur mit unserer 16stündigen Mini-Kreuzfahrt morgens wieder in Hamburg sein.

Die Deutschland(Foto:Nicola  Eisenschink )
Die Deutschland(Foto:Nicola Eisenschink )
Nach opulentem Buffet garniert mit Showeinlagen und dem tortetragenden, funkenspühenden Auftritt der Servicemitarbeiter fielen fast allen „Kreuzfahrern“ die Augen zu, die sie erst am frühen Morgen kurz vor Rückkehr in den Hamburger Hafen wieder öffneten. Punkt Sieben am Sonntag bugsierten der Hafenlotse und der Kapitän die „Astor“ behutsam wieder an die Überseebrücke. Nach ausgiebigem Frühstück hieß es Abschied nehmen, der zwar schwer, aber wiederum nicht zu schwer fiel, denn am Sonntag Abend nahm das schöne Traumschiff ein zweites Mal an der Auslaufparade teil. Wir haben sie ungern ziehen lassen, diesmal mit Kurs Kanarische Inseln, aber die Passagiere, die nun mitfahren, freuten sich sicher, dass für sie die Reise losging.

Die Sedov vor dem Strandkai(Foto:Nicola  Eisenschink )
Die Sedov vor dem Strandkai(Foto:Nicola Eisenschink )
Wer Interesse an einer Kreuzfahrt auf der eleganten, mit nur 590 Passagieren fahrenden „Astor“ hat, hier die Kontaktdaten: Transocean Tours, Stavendamm 22, 28195 Bremen, Telefon 0421-333 61 81, www.transocean.de. Auskünfte gibt’s natürlich auch in jedem Reisebüro. Die „Astor“ bietet 2 Restaurants und 5 Bars, 2 Pools, Wellness-Bereich, Fitness-Center und eine kleine, aber feine Shopping-Mall. Angenehm: die Bordsprache ist deutsch, das Trinkgeld ist inklusive. Zurzeit kreuzt sie vor Europas Küsten, ab November geht’s bis März über den Oman, die Seychellen und Südafrika zurück nach Europa. Es gibt diverse Vergünstigungen für Gruppen, Hochzeiter und 2008 oder 2009 gewordene/werdende 55jährige Personen. Heimathafen ist leider Bremerhaven und nicht Hamburg. Aber wir arbeiten dran…