250 Jahre Veddel

Die Veddeler Brückenstrasse bereitet sich auf den Ansturm vor (Foto:Klaus Lübke) 
Die Veddeler Brückenstrasse bereitet sich auf den Ansturm vor (Foto:Klaus Lübke)

Der Stadtteil lud ein und verwandelte die Veddeler Brückenstrasse in eine Festmeile

Seit 1768 ist die Elbinsel Veddel ein Teil Hamburgs. Damals erwarb Hamburg die Enklave vom dänischen König. Heute leben in dem Stadtteil Veddel an der Norderelbe fast 5.000 Einwohner, davon rund 2.000 Personen ohne deutsche Staatsbürgerschaft.

Die besondere Geburtstagsfeier mit südländischem Flair wurde in diesem Jahr gemeinsam von Akteuren, wie die evangelischen Kirchengemeinde  und der Islamischen Gemeinde organisiert und lockte Gäste aus den benachbarten Stadtteilen an.  Weltweit gibt es heute Menschen, für deren Vorfahren die Veddel eine wichtige Station bei ihrer Auswanderung aus Europa war.  Über fünf Millionen Auswanderer verließen von 1850 bis 1939 ihre alte Heimat über Hamburg.  Ab 1901 warteten sie auf Ihre Ausreise in der „ Auswandererstadt“, die Albert Ballin hier baute. Für die Veddelhose, die von Hamburg aus ihren Siegeszug in die Welt antrat, wurde der Stadtteil Namensgeber. Später wandelte sich der Stadtteil in eine „Einwandererstadt“, denn viele der angeworbenen ausländische Arbeitskräfte fanden in der Wohnsiedlung, die 1920 als eines der ersten kommunalen Kleinwohnungs-Bauprojekte entstand, eine bezahlbare Wohnung jenseits der Elbbrücken. In dem Bewusstsein der Hamburger führt die Veddel aber heute noch, obwohl nur acht Minuten von der Innenstadt entfernt, ein Schattendasein. Dabei unterliegt der Stadtteil einem zunehmenden Wandel. Wurden noch vor Jahren Studenten mit günstigen Wohnungen in den Stadtteil gelockt, steht demnächst eine weitere Veränderung an.

Prof. Jürgen Bruns Berentelg im Gespräch mit den Bewohnern der Veddel (Foto:CF)
Prof. Jürgen Bruns Berentelg im Gespräch mit den Bewohnern der Veddel (Foto:CF)

Mit der geplanten Bebauung des Kleinen Grasbrooks – früher ein Teil der Elbinsel Veddel, später zum Hafengebiet umgewandelt  – soll für die Veddel der Sprung über die Elbe Wirklichkeit werden und den innenstadtnahen Stadtteil aus seiner Insellage befreien. Und so wurde der Stand der HafenCity Hamburg GmbH, die vom Senat mit der Entwicklung des Grasbrooks beauftragt ist, zu einem stark beachteten Programmpunkt auf dem Jubiläums-Straßenfest. Unter dem Motto „ Wollen Sie „Grasbrooker“ werden?“ warben die Mitarbeiter der HafenCity Hamburg GmbH zwei Tage lang unter den Bewohnern der Veddel für die Mitwirkung an der Gestaltung des neuen Stadtteils in ihrer Nachbarschaft. Begehrter Ansprechpartner für die Veddeler war Professor Bruns-Berentelg. Zwei Tage lang erläuterte er den Interessierten die ersten Ideen der Planung zu den geplanten Verbindungen der beiden Stadtteile. Und so soll über 250 Jahre später zusammenwachsen, was im Grunde zusammen gehört. CF