Cornelia Klingler von der HypoVereinsbank

Cornelia Klingler
Cornelia Klingler

Sie ging auf die Walz

Die Walz ist ein jahrhundertealtes Brauchtum im Handwerk, das bis ins 19. Jahrhundert bei vielen Zünften eine Pflicht war.  Bis dahin konnte nur derjenige Geselle Meister werden, der sich auf den Wanderweg gemacht hat. An fremden Orten und Länder sollten die Gesellen ihre Kenntnisse erweitern. In der modernen Wirtschaft wird die Walz durch unternehmenseigene Förderprogramme ersetzt. Mit 22 Jahren ging Cornelia Klingler auf Wanderschaft. Nach ihrer Ausbildung zur Bankkauffrau bei der Bayerischen Vereinsbank in München bei der sie nicht nur Geld zählte und Sparbücher verwaltete, sondern auch Privatkunden beriet und Finanzierungen bearbeitete, ging die junge Frau für ihren Arbeitgeber in eine neue Stadt. Ihre Wunschstadt Berlin wurde es nicht. Darmstadt war zuerst angesagt und danach das Saarland, wo sie stellvertretende Filialleiterin wurde. Zu einer Zeit wo Frauen noch nicht gezielt gefördert wurden (nur drei der 15 Trainees waren Frauen)  setzte sie sich durch. Ihre Bank, die nun durch eine Fusion HypoVereinsbank hieß, war durch Zukauf jetzt auch im polnischen Krakau aktiv. Für Cornelia eine willkommene Möglichkeit für ein Auslandsaufenthalt bei dem sie ihre hervorragenden Englischkenntnisse anwenden konnte und nebenbei auch etwas polnisch lernte, bevor es sie wieder nach München zog.  „Nach all den Jahren, in dem ich in Projekten engagiert war, wollte ich wieder den direkten Kundenkontakt haben“ erzählt die lebhafte Bankfachwirtin (44) „und so bekam ich das Angebot in Hamburg das Privatkundengeschäft des Filialverbundes Barkhof zu leiten. Mit den Filialen an der Mönckebergstrasse und am Sandtorkai als Arbeitsplatz fiel meine Wahl nach fünfzehn Wohnungsbesichtigungen im Umkreis von 5 km auf den Überseeboulevard als Wohnort.“ Der Umzug nach Hamburg brachte nicht nur eine neue berufliche Herausforderung sondern auch privates Glück. Beim Hafengeburtstag lernte sie ihren Lebenspartner kennen. Seitdem verbringt sie mit ihm viel Freizeit auf dem Wasser an Bord der Amphitrite, ein 1887 in Großbritannien in Holz gebauter Dreimast- Gaffelschoner. Das Schiff fährt unter der Flagge des Vereins Clipper-Deutsches Jugendwerk zur See e.V. und bringt vor allem Jugendliche die traditionelle Seefahrt nah; ihr Freund arbeitet ehrenamtlich „an der Maschine“. Für eine „Bergziege“, wie sie sich bezeichnet, „ist das etwas ganz Besonderes“. Und wenn Cornelia Klingler das „hügelige Gefühl ihrer Heimat vermisst“ oder einen sportlichen Ausgleich sucht, ist der Golfclub Am Hockenberg in Seevetal nicht weit weg.

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