Der Fuchs im Hafen

Wolfgang Fuchs mit seiner Frau im gemeinsamen Buchladen

Es geht um Schiffe und den Duft der weiten Welt
Diese Art von Buchhandlungen gibt es in Hamburg nur noch selten, mit dieser Spezialisierung noch seltener. Wenn es um Schiffe und maritime Themen geht, ist sie einer der ersten Adressen der Stadt. Die Rede ist von der Schiffsbuchhandlung Fuchs am Rödingsmarkt, die Wolfgang Fuchs zusammen mit Frau und Tochter betreibt. Unzählige Bücher, Karten und Postkarten, neue und alte, finden sich auf der großzügigen Ladenfläche, alles was es über Schiffe zu kaufen gibt. Ein hervorragendes Ziel für Stöberwillige. Es gibt immer den einen oder anderen Schatz zu entdecken. Doch Wolfgang Fuchs ist nicht nur Buchhändler, sondern auch Verleger und Inhaber einer Fotoagentur mit den wenig überraschenden Themen Hafen und Schiffe. In seinen Archiven lagern knapp eine halbe Million Negative, Fotos und Glasplatten – eine Fundgrube für jeden, der in Sachen historische Bilder unterwegs ist. Aus seinem Schatz sucht er die besten Stücke heraus und vertreibt sie als Postkarten – oder steuert sie zu Büchern aus seinem kleinen Verlag bei. Titel wie „Hamburgs Hafen in der Stunde Null“ oder „Die Hamburger U-Boot-Bunker“ zeigen mit Texten namhafter Autoren garniert die Bilder aus seinem Archiv, sehenswert für jeden, der wissen möchte, wie der Hamburger Hafen vor HafenCity und Globalisierung ausgesehen hat.

Wolfgang Fuchs gibt auch Bücher über den Hafen heraus

In dem neuesten Buch des Elbe-Spree-Verlages geht es um den Neuanfang und die Chance zur Erneuerung, Verbesserung und Modernisierung. „Die deutsche Schifffahrtsbranche hat diese Chance genutzt, auch wenn es ihr zunächst notgedrungen nur um das nackte Überleben ging. Nach dem Krieg war die deutsche Handelsflotte quasi total zerstört beziehungsweise als Reparationszahlung an die Alliierten gegangen. Dennoch gingen alle Beteiligten mit Tatkraft und Mut an die Arbeit, um den Wiederaufbau zu bewältigen. Dabei kamen ihnen weitsichtige deutsche Politiker und einsichtige alliierte Wirtschaftsfachleute gleichermaßen entgegen. Sie erkannten, dass das geschlagene Deutschland als rohstoffarmes Land ohne eine leistungsfähige Außenhandelswirtschaft und ohne eine funktionierende Seeschifffahrt nicht überlebensfähig war.“ Unterstützt durch historische Bilder wird die Hamburger Schifffahrt dieser Zeit abgebildet. Für geschichtsbewusste Hamburg-Liebhaber und schifffahrtsinteressierte Leser gleichermaßen interessant. Inzwischen denkt Wolfgang Fuchs an den Ruhestand, Frau und Tochter sollen den Laden weiterführen.