Der Große Saal in der Elbphilharmonie übertrifft  alle Erwartungen

Der große Saal war erstmals in seiner ganzen Pracht zu sehen
Der große Saal war erstmals in seiner ganzen Pracht zu sehen

Amphitheater, Stadion, Zelt  – aus dieser Mischung hat  das Schweizer Architekturbüro Herzog & de Meuron den Großen Saal, das Herzstück der Elbphilharmonie geplant. „Er sollte von allem etwas haben“, sagte Jacques Herzog bei der Vorstellung des Großen Saals Anfang Februar in der Hansestadt, „wir wollten etwas ganz Besonderes bauen“. Das ist den Schweizern ohne Frage gelungen. Hamburg Kultursenatorin Barbara Kisseler fand die Architektur sogar so „einzigartig, dass man die Musik fast gar nicht mehr braucht“.  Generalindendant Christoph Lieben-Seutter nahm die umgehende Entschuldigung lächelnd zur Kenntnis und ergänzte: „Der räumliche Eindruck des Großes Saals ist phantastisch. Es ist erstaunlich, dass die hohen Erwartungen sogar noch übertroffen worden sind. Der Saal wirkt gleichzeitig intim und großzügig, seine organische Form macht ihn zu einem idealen Ort für große künstlerische Ereignisse.“

Intendant Lieben-Seutter, Architekt Herzog, Senatorin Kisseler und Bauleiterin Cornils
Intendant Lieben-Seutter, Architekt Herzog, Senatorin Kisseler und Bauleiterin Cornils

Mit der vertragsgemäßen Fertigstellung der sogenannten Weißen Haut liegen die Arbeiten an der Elbphilharmonie inzwischen voll im Zeitplan. Für die Akustik des Konzertsaales ist neben der Geometrie des Raumes und den Materialien auch die Oberflächenstruktur entscheidend. „Jede einzelne Vertiefung hat mit der Akustik zu tun“, sagte Jacques Herzog, und „bitte nennen sie diese Struktur nie mehr weiße Haut“. In der Tat erinnert die Struktur eher an Muscheln als an eine Haut. Rund 10 000 Gipsfaserplatten mit ca. einer Million gefrästen Mulden sind montiert worden – jede für sich ein Unikat und jede nur für einen festgelegten Platz  geplant.  Zwei Jahre hat die Montage gedauert, nur Restarbeiten, die mit dem Einbau der Orgel verbunden sind, sind noch fällig. Bis zum  30. Juni soll der Große Saal auch bestuhlt sein. Das Weinberg-Prinzip stellt dabei eine ganz besondere Nähe zwischen dem Publikum und den Künstlern her: Mit maximal 30 Metern Abstand zwischen dem Dirigenten und den Zuschauern ist die Musik dem Zuhörer so nah wie in kaum einen anderen Haus weltweit.

Die Planungen für die Eröffnung am 11./12. Januar 2017 sowie für die gesamte Saison laufen auf Hochtouren. Im April will Christoph Lieben-Seutter nähere Pläne bekannt geben.