Ein Ausflug zu Gershwin

In der kleinen Nikolaikirche in Moorfleet
In der kleinen Nikolaikirche in Moorfleet
Wunsch geht in Erfüllung

Es war die Erfüllung eines verspäteten Geburtstagswunsches, die zu einem HafenCity und Katharinenviertel-Konzert an einem ungewöhnlichen Ort führte. Johann-Christian Kottmeier, Architekt aus der IG Katharinenquartier, ist Jazzfan und Liebhaber atmosphärisch interessanter Orte. Im Rahmen der durch die Katharinenkirhce durchgeführten Kreuzwege hatte er – wie viele Teilnehmer dieser Tour – sein Herz an die kleine Moorfleeter Nikolaikirche verloren. Ein Konzert der Trägerin des Echo Jazz 2011, Lyambiko, stand bei Kottmeier ganz oben auf der Wunschliste und daher lag die Zusammenführung beider Leidenschaften als nachträglicher großer Geburtstagswunsch nicht fern. Mit Freund Markus Riemann hatte er den richtigen Partner für die Organisation eines solchen Events an der Hand und so hatte der Klub.K ein kleines großes Auswärtsspiel in dem ostwärts von der HafenCity gelegenen Stadtteil am Wasser.

Gershwin vom Feinsten
Gershwin vom Feinsten
Vom Turm der Moorfleeter Kirche kann man so eben die Katharinenkirche sehen und doch schafften es eine ansehnliche Schar von Fans in das Schiff der Kirche und wurden mit einem außergewöhnlichen Konzert belohnt. Lyambiko hatte ihr aktuelles CD-Projekt im Gepäck, eine Auswahl von ihr interpretierter Gershwin Songs und diese passten hervorragend zur Kerzenlichtatmosphäre der Nikolaikirche. Lyambiko gehört zu den besten Jazzstimmen Deutschlands und wird auch im Ausland geschätzt. Der Boston Globe zählte ihr Konzert in den USA zu den zehn besten Live-Ereignisse des Jahres und ähnliches kann man getrost auch zu ihrem Konzert in Moorfleet sagen. Zusammen mit Pianist Marque Lowenthal, Bassist Robin Draganic und Drummer Heinrich Koebberling zeigte die in Thüringen geborene Sängerin wie man entspannt und neu die Klassiker des amerikanischen Komponisten interpretiert und die Zeit verging wie im Flug.

 

Interpretiert von Lyambiko
Interpretiert von Lyambiko
Ihr „Summertime“ kann sich durchaus mit den Versionen von Billy Holiday und Janis Joplin am anderen Ende der musikalischen Skala messen und auch die anderen Stücke stehen dem in nichts nach. Für Johann-Christian Kottmeier die Erfüllung eines Herzenswunsches, für alle anderen ein unvergessliches Erlebnis. Bemängelte das Hamburger Abendblatt noch im März, dass der Jazz in Hamburg tot sei, zeigt er sich in der HafenCity und um zu bemerkenswert lebendig, mit engagierten Veranstaltern und Veranstaltungen, an so unterschiedlichen Orten wie dem Klub.K, dem Carls, dem Club 20457 oder auf dem Elbjazz-Festival. Die HafenCity wird zur City of Music.

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