Freibrief zum Feiern

Der Hafengeburtstag steht vor der Tür
Der Hafengeburtstag steht vor der Tür

Veranstaltungsgelände wird zum 825ten Geburtstag auf die HafenCity erweitert

Als Kaiser Friedrich Barbarossa am 7. Mai 1189 den damals etwa 1.000 Hamburger Bürger einen Freibrief ausstellte, der den Schiffen auf der Elbe von der Stadt bis zur Nordsee Zollfreiheit gewährte, legte er den Grundstein für das größte Hafenfest der Welt. In Zeiten der Großveranstaltungen besuchten im letzten Jahr über 1,5 Millionen Besucher aus aller Welt den Hamburger Hafengeburtstag, der wegen des günstig gelegenen Feiertages zu Christi Himmelfahrt an vier Tagen Gelegenheit zum Feiern bot. Über eine Million Besucher erwartet Hamburg auch dieses Jahr zum 825ten Jubiläums-Geburtstag. Eine Mega-Veranstaltung, die Jahr für Jahr organisiert werden muss.

Veranstalter für den Hafengeburtstag ist seit 1994 die Wirtschaftsbehörde. Die heutige Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation, kurz BWVI genannt, beauftragt seitdem die Hamburg Messe und Congress GmbH mit der Organisation des maritimen Großereignisses. Die neuen Organisatoren führten neue Programmpunkte wie z.B. die Ein- und Auslaufparade oder den internationalen ökumenischen Eröffnungsgottesdienst im Michel ein, die mittlerweile nicht nur zu den Höhepunkten des Hafengeburtstags gehören. Die größte Herausforderung für die „HMC“ als Veranstaltungsbeauftragte der Stadt ist es jedes Jahr aufs Neue, die zahlreichen Akteure, Partner und ehrenamtlichen Helfer zu koordinieren, die am Gelingen beteiligt sind.

Seit vielen Jahren ist Hamburgs neuer Stadtteil als Geheimtipp dabei. Wer in Ruhe die Ein- und Auslaufparade sehen wollte, kam in die HafenCity. Wer lauschige Abende bei „handgemachter Musik“ mit Freunden und Nachbarn erleben wollte, traf sich auf den Pontons des Traditionsschiffshafens. Nun wird das Veranstaltungsgelände erweitert: gefeiert wird nun auch wasser- und landseitig in der HafenCity und in der Speicherstadt.

Auf den Marco-Polo-Terrassen wird erstmals italienische Gastronomie geboten. Am Freitag und Sonntag präsentiert das Landessportamt auf den Wasserflächen des Grasbrookhafens und an Land Aktionen und Infotainment anlässlich des Jahres des Wassersports. So können die Besucher in Zusammenarbeit mit Wassersportvereinen und –verbänden unterschiedliche Sportarten auf und in dem nassen Element erleben. Als Höhepunkt am Samstagabend (20 Uhr) gratuliert das Landeskommando Hamburg dem Hafen mit einem Auftritt der Bigband der Bundeswehr. Als Bühne dient ein frei schwimmender Ponton im Grasbrookhafen. CF

Franziska Hamann (Foto: HMC/Stephan Walloche)
Franziska Hamann (Foto: HMC/Stephan Walloche)

Die HafenCity Zeitung sprach mit Franziska Hamann, Leiterin Volksfeste und Sonderveranstaltungen bei der BWVI:

Frau Hamann, seit 1994 ist die Wirtschaftsbehörde Veranstalter des Hamburger Hafengeburtstages. Was war in dieser Zeit die größte Herausforderung, die es dabei zu bewältigen galt?

Der Hafengeburtstag ist insgesamt jedes Jahr aufs Neue eine Herausforderung. Grundsätzlich ist die Wirtschaftsbehörde volksfest-erprobt, unter anderem durch den Hamburger DOM, der dreimal im Jahr stattfindet. Beim Hafengeburtstag haben wir die besondere Situation, dass nicht nur an Land, sondern auch auf dem Wasser und teilweise in der Luft Programm geboten wird. Unsere Aufgabe und Herausforderung ist es dabei, die Veranstaltung von Jahr zu Jahr weiterzuentwickeln. Die Veranstaltungsfläche ist in den vergangenen 21 Jahren stetig gewachsen, neue Programmpunkte sind hinzugekommen und wir möchten die Besucher jedes Jahr erneut begeistern.

Jahr für Jahr werden Besucherrekorde gebrochen. Wieviel Gäste erwarten Sie beim diesjährigen Jubiläumsgeburtstag?

Wir erwarten mehr als eine Million Besucher.

Wieviel Besucher wird Hamburg in den kommenden Jahren zu den Hafengeburtstagen noch erwarten dürfen? Und sehen Sie weiteren Bedarf an Erweiterungsflächen?

Die Erweiterung der Veranstaltungsfläche hat keinen direkten Zusammenhang mit der Anzahl der Besucher. Regelmäßig besuchen mehr als eine Million Menschen den Hafengeburtstag. Wie viele Gäste aus dem In- und Ausland tatsächlich mitfeiern, hängt dann letzten Endes von den gebotenen Programm-Highlights, der Dauer der Veranstaltung und natürlich auch vom Wetter ab. Im letzten Jahr kamen zum Beispiel mehr als 1,5 Millionen Besucher. 2013 wurde wegen Christi Himmelfahrt aber an vier anstatt der üblichen drei Tage gefeiert.

Erstmals  wird die HafenCity über den Traditionsschiffshafen hinaus in das Geschehen eingebunden. Welche Kriterien wurden bei der Wahl der Programmpunkte, die hier stattfinden werden, angelegt?

Die HafenCity ist der jüngste und modernste Stadtteil unsere Stadt. Entsprechend wurde auch bei der Auswahl der Programmpunkte darauf geachtet, dass die Grundidee des HAFENGEBURTSTAG HAMBURG – nämlich Feiern und ein maritimes Erlebnis – auf moderne und zeitgemäße Art umgesetzt wird. Mit den Aktionen anlässlich des Jahres des Wassersportes und der hochwertigen italienischen Gastronomie auf den Marco-Polo-Terrassen und im Grasbrookhafen sowie weiteren neuen Angeboten wie dem Konzert der Bigband der Bundeswehr auf einer schwimmenden Bühne findet in der HafenCity ein unterhaltsames Programm für die ganze Familie auf hohem Niveau statt.

Gibt es Programmpunkte, die Sie in der HafenCity nicht stattfinden lassen würden?

Kategorisch ausschließen würde ich keinen Programmpunkt. Wichtig ist, dass alle Angebote zum Ambiente der HafenCity passen und natürlich in das Gesamtkonzept.

Wie ist Ihre Einschätzung zu den Preiszuschlägen der Hamburger Hotels in dieser Zeit?

Die Preisgestaltung wird durch Angebot und Nachfrage bestimmt. Es ist sicherlich  nicht unüblich, dass bei Großveranstaltungen wie dem Hafengeburtstag die Hotelpreise durch die größere Nachfrage ansteigen. Unsere Erfahrung ist übrigens auch, dass die Hamburger Hotels regelmäßig und schon lange im Voraus sehr gut gebucht sind. Das freut uns natürlich auch, weil es zeigt, dass immer mehr Touristen und Besucher aus dem Ausland mitfeiern.

Was machen Sie persönlich vom 9. bis 11. Mai?

Ich werde an den drei Tagen rund um die Uhr für den Hafengeburtstag im Einsatz sein. Und wenn es die Arbeit erlaubt, freue ich mich, wenn ich ein bisschen vom einmaligen Programm des größten Hafenfestes der Welt miterleben und genießen kann.