Genießen und Entdecken in der Speicherstadt

Im Glas werden Kokos-Chicken-Nuggets vor Amerika serviert.
Im Glas werden Kokos-Chicken-Nuggets vor Amerika serviert.
Nachts im Wunderland

Einen kleinen Stau gab es in der Schweiz bei Bündner Fleischröllchen mit Apfel-Walnuss-Füllung, Röstitalern mit Räucherforelle und Käsespießen. Rund 350 kulinarisch-geprägte Miniaturfreunde hatten sich am Freitag, dem 17. Februar, in den Abendstunden im Miniaturwunderland eingefunden, um einen Event der besonderen Art zu erleben. Zum sechsten Mal luden die Macher der weltgrößten Modellbahn in die Speicherstadt zu einer „Kulinarischen Weltreise“, bei der innerhalb des jeweiligen Länderbereichs Spezialitäten inklusive typischer Getränke aus den entsprechenden Gebieten gereicht werden. In Zusammenarbeit mit Nord Event sind dann folgende Leckereien entstanden:  In Hamburg wird gespeist Labskausschaum mit Ketakaviar, Pumpernickeltaler mit Matjes und Roter Bete, Würstchen mit Kartoffelsalat und Hamburger Rote Grütze mit Vanillesoße, dazu gibt’s Fritz Cola und die Astra-Knolle. Skandinavien gibt einen aus mit Köttbullar und Preiselbeeren, Graved Lachs mit Meerrettich-Sahne und Kopenhagener Mini Plunder, dazu Wodka. Im Amerika-Teil wird aufgebaut Kokos-Chicken-Nuggets mit Zimt-Ketchup auf Cole Slaw, Gratinierte Ofenkartoffel mit Frischkäse-Spinat-Füllung, Chili con Carne und Brownie-Ecken, als Getränk gibt’s Coca Cola in der Dose. Und wie eingangs erwähnt, bietet die Schweiz Röstitaler mit Räucherforelle, Emmentaler-Spießchen mit Trauben und Bündner Fleischröllchen mit Apfel-Walnuss-Füllung, dazu Rivella.

Die Köche von Nord Event hatten gut zu tun.
Die Köche von Nord Event hatten gut zu tun.
Es ist eine ganz besondere Atmosphäre, wenn die Mini-Züge, Lkw und Flugzeuge sich bewegen und man dabei ganz lässig Chili oder Rote Grütze genießen kann. Manchmal bekommt man allerdings Bedenken, wenn die Besucher ihre Teller oder Getränke auf die Handläufe stellen – die kleinen Wunderwerke sind nicht weit. Aber an diesem Abend ist alles gut gegangen, kein Züglein oder Häuschen nahm Schaden. Das Miniaturwunderland ist eines der Highlights in Hamburg und ein Muss für Touristen und Einheimische. Was 2001 in einem alten Boden in der Speicherstadt von den Zwillingen Gerrit und Frederik Braun ins Leben gerufen wurde und mit Österreich, Harz und Knuffingen begann, ist mittlerweile über drei Stockwerke gewachsen.

 

Deftiges wird in Skandinavien mit Wodka gespült.
Deftiges wird in Skandinavien mit Wodka gespült.
Hier erhebt sich unter anderem das Schweizer Matterhorn über stattliche zwei Etagen (und wird bei Bündner Fleisch etc. gebührend bewundert), der neu entstandene Flughafen Knuffingen fasziniert mit fast realistischen Starts und Landungen, die Flugzeuge landen und starten in und aus Wänden heraus, untermalt von Flugzeuggeräuschen, die wie echt auf Chips aus den selbstentwickelten Flugzeugen (Kosten je 10.000 Euro, die Lkw je rund 1.000 Euro) tönen. Und damit die Illusion eines richtigen Flughafens erzeugt wird, ist unter der Ausstellungsplatte ein Bass-Lautsprecher versteckt, der Flugzeuge „donnern“ lässt.  Insgesamt sind zurzeit acht Landschaften nachgebaut, wobei Skandinavien mit einem 30.000 Liter fassenden Wasserbecken inklusive kreuzender AIDA und Tidenhub von 4 Zentimetern lockt. Hier lockt auch das Büfett mit Köttbullar und Graved Lachs, aber am hier ausgeschenkten Wodka ist der eine oder andere Besucher mehr interessiert als an den Gimmicks im Wasser.  Das mittlerweile rund 150 Mitarbeiter umfassende Miniaturwunderland-Team hat sich weitere Erneuerungen auf die Fahnen geschrieben: So wird in diesem Jahr mit Italien begonnen, bis 2015 soll Frankreich, bis 2018 England und bis 2020 Afrika entstehen. Im Übrigen soll 2020 laut der HafenCity Hamburg GmbH das Elbbrücken-Quartier an der Autobahn mitten in der Entstehung sein. Bis dahin hat das Wunderland fast die ganze Erde nachgebaut.

AIDA kreuzt in 30.000 Liter dänischen Gewässers
AIDA kreuzt in 30.000 Liter dänischen Gewässers
Die nächste „Kulinarische Weltreise“ wird am 1. Juni von 20:15 Uhr bis 24 Uhr stattfinden. Der Preis beträgt 59,90 Euro für Erwachsene, für Kinder 39,90 Euro. Wer nicht so lange warten mag, dem sei „Nachts im Wunderland“ zum Beispiel am 23. März empfohlen. Bei dieser Veranstaltung öffnet das Team des Miniaturwunderlandes von 19:15 Uhr bis 23 Uhr jeweils nur einem kleinen Kreis von 400 Personen seine Türen und bietet dadurch einen Besuch ohne Wartezeit in entspannter und ganz persönlicher Atmosphäre. Hier kann man nach einem Begrüßungsgetränk und einem kleinen Vortrag zur Geschichte des Wunderlandes in Ruhe und ohne Gedränge über die Anlage schlendern inklusive Führungen hinter die Kulissen. Hier beträgt der Preis 19,50 Euro für Erwachsene, für Kinder 14,90 Euro.   Die Ausstellung ist natürlich täglich zu den üblichen Öffnungszeiten zu besichtigen, der Eintritt für Erwachsene beträgt 12 Euro, Kinder zahlen 6 Euro, Ermäßigungen sind möglich. Um lange Wartezeiten zu vermeiden ist es ratsam, Karten zu reservieren telefonisch unter Tel. 300 6 800 oder online unter www.miniatur-wunderland.de. (WM)