Grob geschnitzt und fein gestaltet

Skulptur -Betonschiff- für die Ausstellung Landgang
Skulptur -Betonschiff- für die Ausstellung Landgang
Interview mit Hans Panschar anlässlich seiner Ausstellung „Landgang“ vom 27. April bis 8. Juni 2012

Der 1962 geborene Hans Panschar ist gelernter Möbeltischler, Bootsbauer und ehemaliger Weltenbummler. 1991 fertigte er einen Hochseekatamaran in Lübeck und arbeitete anschließend als Skipper auf dem Schiff im Mittelmeer und im Atlantik. Seit gut sechs Jahren lebt er ausschließlich von seiner Kunst und ist mit seiner Familie und seiner Bildhauerwerkstatt am Starnberger See sesshaft geworden.

Wie würden Sie Ihre Skulpturen beschreiben?
Das Leben ist kompliziert. Meine Skulpturen sollen einfach sein, was die Arbeit daran nicht unbedingt leichter macht. Die Oberfläche ist mir wichtig, ich liebe Struktur und Textur. Nur wo Oberfläche ist, kann auch Tiefe sein. Ich mag es, wenn meine Arbeiten kleine Geschichten erzählen.
Sie sind kein „studierter” Künstler – stört oder hilft das?
Mein Weg hat mich vom Handwerk – Boots- und Möbelbau – zur Skulptur und damit zur Kunst geführt; wenn man das erkennt, ist das in Ordnung.
Worum geht es bei Ihrer Kunst?
Meine Arbeit handelt vom Unterwegssein und der Sesshaftigkeit, von Suche und Sehnsucht auf der einen und von Geborgenheit und Verwurzelung auf der anderen Seite. Meine eigene Biografie spielt dabei eine starke Rolle.
Warum findet man bei Ihnen gar keine Darstellung der menschlichen Figur?
An der Abbildung des Menschen bin ich nicht so interessiert, ich bilde lieber ab, was der Mensch benützt und gebildet hat und versuche so ein Bild des Menschen zu schaffen. Am Menschen interessieren mich seine Dinge und seine Werkzeuge. Ich arbeite deshalb gerne mit archaischen Symbolen: Schiff, Haus, Stuhl, Buch, Anker, Löffel und Nagel.

Im Leben rumgekommen und sesshaft geword - Hans Panschar (Foto: BB)
Im Leben rumgekommen und sesshaft geword - Hans Panschar (Foto: BB)
Was bedeutet für Sie Kunst?
Das Einzigartige an der Kunst ist es mit Freude, mit Leib und Seele, Dinge zu bauen, die komplett sinnlos sein dürfen. Das ist die wirklich große Freiheit und das große Abenteuer, die ich auf dem Meer nicht gefunden habe.  Diese Freiheit ist wunderbar, kann aber mitunter auch sehr mühsam sein.

Die Ausstellung „Landgang“ im Überseequartier, Osakaallee 2, ist vom 27. April bis 8. Juni 2012 dienstags bis freitags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.

www.hanspanschar.de