Hans und Udo

Udo beim Hans
Udo beim Hans

Ausgezeichnete Musiker in der Markthalle 

 Hamburger sind nicht gerade dafür bekannt, dass sie, wenn ihnen etwas gefällt, sofort in Begeisterung ausbrechen und kreischend auf die Stühle springen. Und so dauert es auch beim HANS – dem Hamburger Musikpreis, der am 23. November in der Markthalle verliehen wurde – bis sich das geladene Publikum von den Stühlen erhebt. Das dann aber zu Recht und im richtigen Moment: Das Highlight der Preisverleihung, die es bereits seit acht Jahren gibt, ist unbestritten einer der größten Hamburger Musiker, obwohl er eigentlich gar kein Hamburger ist: Udo Lindenberg erhält den Hamburger Musikpreis als „Künstler des Jahres“ – denn einen Preis für die „Legende des Jahres“ gibt es nicht. Lässig hat Udo Lindenberg auch in diesem Jahr mal wieder klargemacht, dass er längst mehr ist als nur ein erfolgreicher Musiker. Er ist letztlich das, was man im Englischen ‚a character‘ nennt; jemand, der auf eine sehr eigene Art und Weise immer mal wieder aus der Reihe tanzt. Lindenberg ist ein Paradiesvogel im oft grauen Kulturbetrieb, und die sind hierzulande rar, so die Jury in ihrer Begründung.

Lindenberg bekommt nicht nur den Preis überreicht, begleitet von Martin Tingvall und Jörg Sander singt er seinen aktuellen Hit „Wenn du gehst“ und dann noch den Klassiker „Reeperbahn“. Das ist der Moment, in dem Hamburgs Musik- und Kulturszene ihre Coolness vergisst, aufsteht und zu 600 begeisterten Fans mutiert, die Standing Ovations geben.

Die Beginner räumten drei Preise ab, waren aber leider nicht persönlich dabei, sondern sendeten eine Grußbotschaft aus Stuttgart, wo sie gerade ein Konzert gaben. Weitere Preisträger: die Newcomerin Haiyti, das Team um Johannes Oerding, Hip-Hopper Farhot und Folkert Koopmans, Gründer und Geschäftsführer der Agentur FKP Scorpio. Der Deine-Freunde-Musiker Lukas Nimscheck moderierte wie auch bereits im Vorjahr und bestach durch seine erfrischende und charmante Art. Abgerundet wurde der Abend durch Live-Auftritte von Meute, Enno Bunger, Lina Maly, Farhot und Haiyti.