Kulinarische Krimi-Lesung mit Gundula Thors im Club 20457

Gundula Thors in der HafenCity

Mit allen Sinnen genießen

Sie haben Lust auf einen außergewöhnlichen Hamburg-Krimi, der in der Kunstszene spielt? Und Sie sind neugierig, zu erfahren, was sich hinter Küsten-Sushi verbirgt?

Der Club 20457, der seine Wiedereröffnung Mitte Juli an der Osakaallee 6–10 feierte, startet am 30. August mit Lesungen: Zum Auftakt wird die in Hamburg lebende Autorin Gundula Thors aus ihrem Krimi „Köhlbrand sehen und sterben“ lesen. Dazu wird es eigens von ihr vorbereitetes Küsten-Sushi geben – nach ihren Rezepten. Doch wie hängt das nun alles zusammen?

Die beiden Bücher der Lesung

Syelle ist die Hauptfigur in dem Krimi, eine Friesin, die gern kocht – genau wie die Autorin Gundula Thors, die dies ebenfalls mit Leidenschaft tut: „Küsten-Sushi“ heißt ihr Kochbuch, und sie zeigt, dass man Sushi auch mit regionalen Zutaten und mit Fisch von der heimischen Küste auf norddeutsche Art einfach zubereiten kann. Jedes Rezept ist mit einem appetitlichen Foto versehen, sodass man Seelachs weiß-grün, Hering Ahoi oder den Sanften Matjes leicht nachbasteln kann.

Die Romanfigur Syelle Lessing ist eine junge Kunsthistorikerin und Feinschmeckerin. Sie lebt mit ihrem Hund in Eppendorf in einer kleinen Souterrainwohnung. In ihrer direkten Nachbarschaft wird wieder ein wertvolles Gemälde gestohlen. Syelle gerät gegen ihren Willen in die Aufklärung der Fälle und somit selbst in Gefahr. Handelt es sich bei dem Diebstahl um Artnapping? Doch warum werden die Gemälde von den Dieben wieder zurückgebracht? Warum erhängt sich eine Kollegin in der Hamburger Kunsthalle? Ist es Zufall, dass Syelle in einen Autounfall verwickelt wird, bei dem der Direktor der Kunsthalle ums Leben kommt? Wer bedroht sie und dringt immer weiter in ihr Leben ein?

Und wie kommt die Autorin Gundula Thors auf dieses ungewöhnliche Thema? Die Autorin studierte in Hamburg Kunstgeschichte, Germanistik und Journalistik: Reale Fälle wie zum Beispiel die Entwendungen von Gemälden von William Turner und Caspar David Friedrich bieten eine interessante Vorlage: „Wer sich auskennt, hört mehr“, sagt sie und inszeniert einen ausgeklügelten Fall in Hamburgs Kunstszene – der, zwar erfunden, aber nicht unrealistisch ist. Kokoschkas Köhlbrand-Motive eignen sich perfekt als Objekt der Begierde. Schnell wird deutlich, wie detailliert für das Buch recherchiert wurde: So kann nicht nur der versierte Kunsthallenbesucher zusammen mit Syelle durch die Räume, die Rotunde oder das Kupferstichkabinett gehen. Die Verschmelzung von Realität und Fiktion gelingt.

Nur die Kabarettkneipe am Großneumarkt, die im Krimi auftaucht, hat sich mittlerweile in einen Sado-Maso-Club verwandelt, wie Thors schmunzelnd feststellen musste, als sie noch mal die Orte des Geschehens überprüfte. Die Magellan-Terrassen, zu denen Syelle spaziert, gibt es natürlich noch, auch wenn sich die HafenCity permanent verändert: „Stillstand ist nie gut“, so Gundula Thors, auch wenn ihr die Bebauung zu kompakt und das Grün noch zu wenig ist.

Die Protagonisten des Romans finden ihre Ansätze auch in der Wirklichkeit: so zum Beispiel Syelles Freundin Marlou, eine skurrile Vegetarierin, die im antiquierten Phonetikinstitut arbeitet und seit Jahren heimlich für ihren Professor schwärmt.

Am 30. August um 19:30 Uhr findet die Kulinarische Lesung statt. Im Eintritt ist ein Appetizer enthalten – weitere Küsten-Sushi-Häppchen sind dann käuflich zu erwerben. Und: Für alle, die keinen Fisch mögen, wird es auch vegetarisches Sushi geben! (AF)

Kulinarische Lesung im Club 20457
Osakaallee 6–10
Donnerstag, 30. August 2012, 19:30 Uhr
Eintritt: 5 Euro
Die Tickets können abends direkt vor Ort erworben werden oder über folgenden Link:
https://ww.xing.com/events/kulinarische-krimilesung-cllub-20457-hafencit-1107536

„Köhlbrand sehen und sterben“ ist als Taschenbuch im Leda-Verlag erschienen und kostet 9,90 Euro.
„Küsten-Sushi“ ist bei der Husum Druck- und Verlagsgesellschaft erschienen und kostet 9,95 Euro.