Stage Holding lädt Seeleute in das Musicaltheater an der Elbe

Seeleute beim „Wunder von Bern“ – mit dabei: Ein Schweizer Kapitän

Abdouh Affan und Jürg Niklaus
Abdouh Affan und Jürg Niklaus

Ohne die Unterstützung durch die Hamburger Verantwortlichen von Stage Entertainment wäre der Besuch des Musicals Wunder von Bern für die Seeleute nicht möglich gewesen“, sagt Inka Peschke, Geschäftsführerin des Seemannsheims Krayenkamp. Doch dank der Frei-Tickets des Musicalunternehmens nahm ein gutes Dutzend Seeleute aus dem Seemannsheim am Krayenkamp den gewohnten Wasserweg – und tuckerte mit dem Shuttledampfer auf die südliche Elbseite zur „Landungsbrücke“ des Theaters an der Elbe. Das Ziel: Das Wunder von Bern. Felix Tolle, stellvertretender Geschäftsführer des Seemannsheim und Fußballfan: „Es war ein stimmungsvoller Hamburg-Abend mit Seeleuten, der mir noch lange in Erinnerung bleiben wird. Es ist toll, was die Musicaldarsteller auf die Bühne bringen. Sie sind Sänger, Schauspieler, Tänzer – und können sogar noch mit dem Ball super umgehen.“

Evelyn  Jenckel (Vorstandsvorsitzende Deutsche Seemannsmission in Hamburg e.V., Felix Tolle, Ehrenamtliche Helferin Madeleine Paulert, Seeleute.
Evelyn Jenckel (Vorstandsvorsitzende Deutsche Seemannsmission in Hamburg e.V., Felix Tolle, Ehrenamtliche Helferin Madeleine Paulert, Seeleute.

Die „Erinnerung“ war es auch – neben den kickenden, tanzenden und singenden Multitalenten des Musicals – die manchen berührte. Einige Seeleute im „Krayenkamp“ verbringen hier ihren Ruhestand  und erinnern sich an die 50er  Jahre. Dabei war auch ein Seemann, der quasi zu einem Heimspiel fuhr: Jürg Niklaus. Der über 70-Jährige ist Sohn eines Landwirts aus Müntschemier in der Schweiz. Müntschemier ist eine Gemeinde im Verwaltungskreis Seeland des Kantons Bern. Niklaus ist also geborener Seeländer und seit über 50 Jahren Seemann. Er nennt sich so, auch wenn er heute schon lange an Land ist und derzeit im Seemannsheim am Krayenkamp festgemacht hat. Obwohl die Schweiz keine ausgewiesene Seefahrernation ist, wollte Niklaus schon als kleiner Junge zur See fahren. Er hatte Foresters Erzählungen über Horatio Hornblower gelesen. Die Lektüre (ver-)führte ihn an die Elbe. Als der 16-Jährige seine Tante in Bietigheim besuchen sollte, fuhr er weiter nach Norden, nach Hamburg. Hier heuerte als Decksjunge auf einem Schiff an. Seither ist Kapitän Niklaus unter vielen Flaggen gefahren. Und er fuhr 1962 bei der Alpina-Reederei in Basel. Diese Reederei betrieb die  Seeschiffe der Schweizerischen Reederei und Neptun AG  und damit auch die beiden letzten, unter Schweizer Flagge fahrenden Kühlschiffe.