Volle Fahrt voraus

 

Segways im EInsatz
Segways im EInsatz

Einmal Hamburg auf zwei Rädern, bitte!

An einem sonnigen Tag die Stadt erkunden ist auf verschiedene Weisen möglich. Zu Fuß (kann anstrengend werden), mit dem Fahrrad (schon so oft gemacht), im Auto (wer macht denn sowas?) oder mit dem Bus (blöd nur, wenn man mal kurz anhalten möchte).

Es gibt aber noch eine weitere Alternative, sich auf den Weg zu machen und die findet man Am Sandtorpark 8, wo Mutige sich seit Anfang April auf ein Segway schwingen können. Mit Mindways Segway Citytour bieten Dr. Carsten Dierks und Peer Pubben die Möglichkeit, ganz lässig im Stehen angefahren zu kommen. Sieht cool aus, macht riesigen Spaß und ist dank elektrischem Antrieb auch gut für die Umwelt.

Der Weg dahin war allerdings gar nicht so leicht, denn das Segway ist wieder ein gutes Beispiel dafür, dass einige Ideen ihrer Zeit manchmal ein bisschen voraus sind. Im Jahr 2005, als Mindways den Testbetrieb aufnahm und in den USA schon seit vier Jahren gerollt wurde, war das Segwayfahren in Deutschland auf öffentlichem Grund noch verboten. Über den Umweg von Ausnahmegenehmigungen, die jährlich erneut erteilt werden mussten, wurde 2009 eine Verordnung erlassen, die das Fahren von Segways, oder Mobilitätshilfen, wie es dort heißt, in ganz Deutschland erlaubt. Wer im Besitz einer Mofa-Prüfbescheinigung ist, darf Gas geben.

Gas geben, ein guter Punkt- wie denn eigentlich? Vor jeder Tour gibt es eine ausführliche Einweisung, bei der das Segway genau erklärt, ausprobiert und jede Frage beantwortet wird. Die Möglichkeit, direkt vor Ort ein paar Übungsrunden drehen zu können war auch ein Faktor, der für den Standort in der HafenCity sprach, berichtet Dr. Dierks; „90 bis 95 Prozent der Gäste sind Fahranfänger. Daher ist ein Übungsplatz sehr wichtig.“ Recht hat er, denn wenn wie beim Selbstversuch der Redaktion die Häuserwand immer näher rückt wird, es Zeit, sich neben der Gasthematik auch Gedanken über die Lenkung zu machen.

Sitzt die Technik einmal, geht es los auf eine Stadtrundfahrt, die vom Erlebnisfaktor ihresgleichen sucht (wahrscheinlich aber nicht findet). Immer in Begleitung von zwei erfahrenen Segway Guides gleitet man über die Straßen; schneller als zu Fuß, bequemer als auf dem Rad und viel näher am Geschehen als im Bus. Gefühl? Majestätisch, irgendwie.

In der Sommerzeit werden täglich bis zu sechs Touren angeboten, wobei auch individuelle Buchungen kein Problem sind. Dr. Dierks verrät einen Tipp, mit dem sich schon so mancher Tourist einen schönen Tag in der Stadt gemacht hat: morgens die zweieinhalbstündige Segway Tour fahren, sich die schönsten Plätze merken und am Nachmittag dorthin zurückkehren und die Seele baumeln lassen. Klingt nach einem sehr guten Plan!