Vorletztes Konzert in der Schiffsbank

Hafennacht stellt -Auf Kurs- vor

Wer es bis jetzt nicht geschafft hat einem Konzert in der Schiffsbank beizuwohnen, muss sich jetzt beeilen. Nur noch ein Konzert am 15.12. findet in der kultigen Location am Nikolaifleet statt. Die Ehre des vorletzten Konzertes gebührte allerdings Hafennacht, die sich anlässlich des Releases ihrer dritten CD „Auf Kurs“ an der Katharinenstrasse einfanden. Nicht mehr mit im Gepäck hatten sie das immer schon erklärungsbedürftige „e.V.“ – ein eingetragener Verein waren die drei Musiker noch nie. Dafür eine ganze Reihe neuer Lieder, die selbstverständlich vom Wasser und Meer handeln – und zu einem guten Teil inzwischen selbst komponiert sind. Bestand ihr Repertoire früher aus Coverversionen, die Uschi Wittich, Erk Braren und Heiko Quistorf überall passend zusammensuchten, können sie es inzwischen selbst.

Mehr als die Hälfte der neuen CD besteht aus Eigenkompositionen. Das Hafennacht in Hamburg und in Norddeutschland keine Unbekannten sind zeigte sich schon bei der Anzahl der Zuschauer. Beim vorletzten Konzert war die Schiffsbank – erfreulicherweise auch für Klub K-Macher Markus Riemann – mal wieder richtig voll. Schon das Konzert von „Latonica Sur“ zeigte, wie schade es ist, dass die ehemalige Bank wieder kommerziellen Zwecken zugeführt wird. Das Glitzern des nächtlichen Nikolaifleets im Rücken, spielten Hafennacht, verstärkt durch vier Streicherinnen, vom Leben und Lieben am Wasser, von den Damen von der Elbchaussee, von der Watt- und Seeseite der nordfriesischen Inseln.

 

Das erwarten auch die Fans von ihnen, genauso wie die launischen Einblicke in das Seelenleben der Friesen und Menschen am Wasser mit denen Uschi Wittich in die einzelnen Stücke überleitet. Sachte Entwicklung ohne den eigentlichen Charakter aufzugeben und genug, um nicht mit Wiederholung zu langweilen. „ Ein kühler Morgen auf See, du spürst die Nähe, das Land das vor dir liegt.. die Küste wird zur Gewissheit.. vom Abenteuer nachhause zu kommen..“ – die Texte wie immer voll maritimer Poesie und dem rechtzeitigen Witz, der zuviel Ernst konterkariert. Weihnachten steht vor der Tür und als Geschenk für die stürmische Nacht in der HafenCity ist die Hafennacht-CD voll auf Kurs.

Und wer sich noch mehr Hamburg auf den Gabentisch legen möchte, macht es wie Pastor Frank Engelbrecht, der Wolfgang Borchert wieder entdeckt. Engelbrecht führte den Abend mit einem ebenso kurzen wie eindringlichem Gedicht von Borchert ein:

Das war ein letzter Kuss am Kai –
vorbei.

Stromabwärts und dem Meere zu
fährst du.

Ein rotes und ein grünes Licht
entfernen sich.

Letzte Gelegenheit sich die Schiffsbank noch einmal anzusehen:

15.12.10, 19:00 Uhr: 50 % Blond
50% Blond – Im Weihnachtsrausch
Ein musikalischer Weihnachtstrip
Was hat Jazz mit Mandarinen und was haben Chansons mit Zimtsternen zu tun?
Der musikalische Abend, zu dem die Schauspielerin Katja Geist und die Sängerin Nina Henger einladen, wird ihnen nicht nur darüber Aufschluss geben. Humorvoll, provokant, charmant und mit Tiefgang zelebrieren die beiden Christmas beyond Gänsekeule. 89% der Deutschen verbringen Weihnachten vor dem Fernseher, sind gelangweilt und schlecht gelaunt. Das muss nicht sein! Von Chanson bis Jazz, heiter bis besinnlich, ein Abend wie im Rausch – so macht Weihnachten Spaß!
Katja Geist und Nina Henger sind 50% Blond begleitet von Enno Dugnus am Klavier.

Bildergalerie

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